Ausbau der Breisgau S-Bahn nach Breisach wird deutlich teurer

Mit diesem Preisschock hatten weder die Behörden, noch die Deutsche Bahn gerechnet

Der geplante Ausbau der Zugstrecke zwischen Freiburg und Breisach soll deutlich teurer werden als geplant. Anstatt wie bisher 57 Millionen Euro gehen die Planer inzwischen von rund 100 Millionen Euro Kosten aus. Darüber hat die Landrätin des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald Dorothea Störr-Ritter (CDU) in der letzten Sitzung des Kreistages informiert. Ihre komplette Rede hierzu liegt baden.fm schriftlich vor. Hintergrund ist ein neues Schreiben der Deutschen Bahn an die Verwaltungsbehörden. Eigentlich sollten die Arbeiten auf dem Abschnitt schon in Kürze starten, die Vorbereitungen dafür laufen bereits seit Monaten.

Aus 57 Millionen Euro werden plötzlich 100 Millionen Euro

Aus Sicht des Konzerns war die Kostenexplosion während der Planungen aus den Jahren 2013 und 2014 so noch nicht absehbar. Einer der größten Gründe für die zusätzlichen 43 Millionen Euro sollen nach baden.fm-Informationen vor allem die vollen Auftragsbücher in der Bauwirtschaft sein. Die hohe Auslastung macht sich demnach nicht nur beim Wohnungsbau, sondern auch bei Infrastrukturprojekten wie der Elektrifizierung der Bahnstrecke bemerkbar.

Vor allem die bundesweit vollen Auftragsbücher sind Schuld

Auch Störr-Ritter geht davon aus, dass die Lage auf dem Markt für die Situation verantwortlich ist und bezieht sich dabei auf Aussagen des Eisenbahn-Bundesamtes. Deutschlandweit kommt es bei Gleisarbeiten demnach gerade zu vergleichbaren Überraschungen für die Behörden.

Trotzdem soll der Ausbau der Breisgau S-Bahn nicht gestoppt werden. Allerdings überlegt die Landrätin, ob sie vielleicht die Arbeiten an dem Streckenabschnitt noch einmal neu ausschreiben möchte - um so möglicherweise Kosten einzusparen.

Nimmt man den gesamten Ausbau der Breisgau S-Bahn bis in den Hochschwarzwald, sollte das Gesamtprojekt ursprünglich 240 Millionen Euro kosten. 60 Prozent der Kosten sollte der Bund übernehmen.

(fw)