Warnstreik, Protest, Ver.di, © Patrick Seeger - dpa (Symbolbild)

Auch in Südbaden drohen Warnstreiks der Beschäftigten bei T-Systems

Die Gesellschaft ver.di ruft in Baden-Württemberg zu Warn- und anschließenden Vollstreiks auf

ver.di ruft ab Dienstag (25.06.18) in Baden-Württemberg bei T-Systems zum ersten Mal in der laufenden Gehaltstarifrunde zu Warnstreiks auf. Morgen werden zunächst Beschäftigte an den Standorten Mannheim und Karlsruhe mehrstündig die Arbeit niederlegen, weitere Standorte werden im Laufe der Woche in die Warnstreiks einbezogen.

Grund für die Streiks ist die Verzögerung der Verhandlungen durch das Unternehmen. In drei Verhandlungsrunden hat der Arbeitgeber bislang kein Angebot vorgelegt, und ein Termin für die vierte Verhandlungsrunde steht in den Sternen.

Drei Runden ohne Ergebnis und ohne neuen Termin und jetzt eine Umstrukturierung, die keinen Stein auf dem anderen lässt. Die Kolleginnen und Kollegen sind wie vor den Kopf gestoßen. So geht man mit seinen Beschäftigten nicht um“, so Christine Muhr, zuständig für T-Systems bei ver.di Baden-Württemberg.

Die Tarifverhandlungen waren Anfang April in Bonn begonnen worden.

Die Gewerkschaft ver.di fordert für die rund 11.000 tarifgebundenen Beschäftigten eine Entgelterhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. ver.di kritisiert außerdem den geplanten Kahlschlag bei der T-Systems scharf. Von den Standorten in 101 Städten sollen nur 20 bestehen bleiben. Damit gäbe es einen Personallabbau "in unvorstellbarem Ausmaß", so Christine Muhr.

Statt eine zukunftsfeste Neuausrichtung in Angriff zu nehmen, soll es ein einfallsloses Sparprogramm, einen Standortkahlschlag und eine massive Arbeitsplatzvernichtung geben. Für uns steht fest: Dafür reicht ver.di nicht die Hand. Die geplanten Maßnahmen sind unverantwortlich und gefährden das gesamte Geschäft der T-Systems“, sagte der IT-Bundesfachgruppenleiter der Gewerkschaft, Michael Jäkel.

Weltweit sollten 10.500 Stellen wegfallen, davon allein in Deutschland 6.000, und zwar gestaffelt bis Ende 2020. Unter dem Motto „Sicherheit im Umbruch“ werde ver.di nun den Fokus auf den Schutz der Beschäftigten richten.

In Baden-Württemberg betrifft die Tarifrunde und die Umstrukturierung rund 2.600 Beschäftigte an zehn Standorten (Weingarten, Ulm, Göppingen, Leinfelden, Stuttgart, Karlsruhe, Offenburg, Freiburg, Mannheim, Schwäbisch Hall).

(la)