Agentur für Arbeit, Arbeitsamt, © Sebastian Kahnert - dpa

Arbeitslosenquote in Südbaden auf niedrigstem Stand seit 20 Jahren

Im Oktober sind die Arbeitslosenzahlen im Südwesten auf Rekordniveau gesunken

Baden-Württemberg kann sich über Vollbeschäftigung freuen. Mit genau drei Prozent ist die Arbeitslosenquote im Südwesten so niedrig wie seit über 20 Jahren nicht mehr. Der Trend gilt dabei auch für Südbaden. Im Bezirk der Arbeitsagentur Lörrach suchen nur noch 2,9 Prozent aller Menschen einen Job. In Offenburg ist die Quote von 2,9 auf 2,8 Prozent zurückgegangen. Und im Bereich Freiburg ist sie um denselben Wert auf jetzt 3,3 Prozent gesunken

Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Lörrach fällt wieder unter die 3 Prozent-Marke

Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Lörrach beträgt 2,9 Prozent. Sie ging im Vergleich zum Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf 2,9 Prozent zurück und ist damit weiterhin niedriger als die des Landes Baden-Württemberg mit 3,0 Prozent.

Leider profitierten nicht alle Personengruppen von dem Rückgang der Arbeitslosigkeit. Es sind wieder mehr Menschen ab 55 Jahre arbeitslos gemeldet. Im Oktober waren im Agenturbezirk noch 1479 Menschen über 55 Jahre arbeitslos – davon sind 60 Prozent gut ausgebildete Fachkräfte. 

Im Landkreis Lörrach liegt der Anteil der Arbeitslosen an den Erwerbspersonen bei 3,1 Prozent. Im Landkreis Waldshut liegt dieser bei 2,7 Prozent. Im Oktober wurden bei der Agentur für Arbeit Lörrach, dem Jobcenter Landkreis Lörrach und dem Jobcenter Landkreis Waldshut 6502 Arbeitslose gezählt. Dies sind 191 Personen weniger als im Vormonat und 17 (minus 0,3 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

Auch im Ortenaukreis ist die Arbeitslosenquote unter den Landesdurchschnitt gesunken

Im gesamten Agenturbezirk waren im Oktober 6978 Frauen und Männer ohne Beschäftigung, 132 Personen weniger als im Vormonat. Entsprechend verringerte sich die Arbeitslosenquote um 0,1 Prozentpunkte auf 2,8 Prozent. Damit liegt der Agenturbezirk Offenburg weiterhin unter der Landesquote Baden-Württemberg mit 3,0 Prozent.

Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit verläuft in den beiden Rechtskreisen sehr unterschiedlich: Im Verantwortungsbereich der Agentur für Arbeit (Rechtskreis SGB III) wurden im Oktober 2913 Menschen betreut, 39 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahr gab es eine Zunahme von 108 Menschen ohne Arbeit.

Bei der Kommunalen Arbeitsförderung (Rechtskreis SGB II) waren 4065 arbeitslose Menschen registriert. Das waren 93 Personen weniger als im Vormonat und 291 Arbeitslose weniger als noch vor einem Jahr.

Der Arbeitsmarkt in der Ortenau ist weiterhin in einer guten Verfassung. Eine hohe Nachfrage nach Fachkräften prägt nach wie vor die aktuelle Arbeitsmarkt Situation. Auch wenn sich die Dynamik der Arbeitskräftenachfrage im Vergleich zum Vorjahr etwas abgeschwächt hat, haben viele Betriebe Probleme, geeignete Fachkräfte zu finden,“ sagt Horst Sahrbacher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Offenburg.

Rückgang der Arbeitslosen unter 25 Jahren

Die Zahl der arbeitslosen Menschen, die bei der Arbeitsagentur Offenburg betreut werden, ist von September auf Oktober um 39 auf 2913 Personen gesunken. Bei den männlichen Personen ging die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen um 62 auf 1568 zurück.1345 Frauen waren im Oktober 2018 ohne Arbeit, 23 mehr als im Vormonat.

Ein gutes Ergebnis zeigt sich beim Rückgang der Arbeitslosen unter 25 Jahren. Hier ist es erwartungsgemäß gelungen die Zahl der Arbeitslosen Jugendliche um 102 gegenüber dem Vormonat auf 366 junge Menschen zu reduzieren – das bedeutet einen Rückgang um über 20 Prozent.

Die Zahlen der unterschiedlichen Geschäftsstellen

Die Arbeitslosenzahl hat sich im Vergleich zum Vormonat in der Geschäftsstelle Lahr um 32 Personen (-4,0 Prozent) auf 762 Menschen ohne Arbeit verringert, in der Geschäftsstelle Kehl um 28 Personen (-6,1 Prozent) auf 431 arbeitslose Frauen und Männer. Die Geschäftsstelle Oberkirch meldet einen leichten Rückgang auf 218 Menschen ohne Beschäftigung.

Im Vergleich zum Vormonat blieb die Arbeitslosenzahl in der Geschäftsstelle Hausach mit 271 Personen nahezu unverändert. Auch in der Hauptagentur Offenburg mit 895 arbeitslosen Frauen und Männer und in der Geschäftsstelle Achern mit 336 arbeitslosen Menschen gab es im Vergleich zum Vormonat nahezu keine Veränderungen. Spitzenreiter in der Ortenau mit einer Arbeitslosenquote von 0,8 Prozent bleibt das Kinzigtal.

Im Oktober 2018 haben sich bei der Arbeitsagentur Offenburg und ihren Geschäftsstellen 1250 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. Dem gegenüber stehen 1296 Menschen, die im Berichtsmonat ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. Seit Jahresbeginn gab es 12791 Menschen, die sich arbeitslos meldeten und 12690 Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten.

Mehr offene Stellen, weniger Arbeitslose auch in Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen

Zum Stichtag waren in der Stadt Freiburg und den Landkreisen Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen 12.185 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet und damit 395 weniger als im September. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Punkte auf jetzt 3,3 Prozent.

Wegen des Studienbeginns sank die Arbeitslosigkeit vor allem bei den Jugendlichen. Nach 2,7 Prozent im September beträgt die Quote bei den unter 25-jährigen jetzt noch 2,3 Prozent. Für Entlastung sorgt weiterhin der Herbstaufschwung. Er macht sich in nahezu allen Berufen bemerkbar. Der Ausblick für November bleibt positiv.

Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter sehr stabil. Wir registrieren weniger Arbeitsloseund mehr offene Stellen. Das sind erstmal gute Nachrichten, über die ich mich
freue“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Christian Ramm.

Dennoch sei der Arbeitsmarkt alles andere als ein Selbstläufer. Obwohl die Betriebe offene Stelle auf Rekordniveau melden, geht der Abbau der Arbeitslosigkeit langsamer voran als noch im ersten Halbjahr. Die Lücken zwischen den Anforderungen der offenen Stellen und der Qualifikation Arbeitssuchender wachsen demnach mit jedem weiteren Abbau der Arbeitslosigkeit. Entsprechend brauche es mehr Zeit, sie zu schließen, sagt Ramm.

Dynamik am Arbeitsmarkt

Im Oktober meldeten sich 3.644 Personen neu oder erneut arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 4.030 Menschen ihre Arbeitslosigkeit. Per Saldo gab es 395 Arbeitslose weniger als im September.
Bei allen Zielgruppen gibt es weniger Arbeitslose als vor einem Jahr. Der Arbeitgeber-Service akquirierte im Berichtsmonat 1.531 ungeförderte offene Stellen. Das entspricht gegenüber dem Vorjahresmonat einem Zuwachs von 207 oder 15,6 Prozent.

Den größten Bedarf nach Branchen meldeten: Unternehmens-nahe Dienstleistungen (280 Stellen), darunter Zeitarbeit (219), Handel (273), freibe-rufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (270), Gesundheits- und Sozialwesen (203), Verarbeitendes Gewerbe (137). Ende Oktober lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 6.006 Aufträge zur Stellenbesetzung vor und damit so viele wie noch nie.

(la)