Gendarmerie, Frankreich, Polizei, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Anti-Terror-Einheit startet größeren Einsatz in Straßburg-Neudorf

Größeres Blaulichtaufgebot - der genaue Hintergrund ist noch offen

Zwei Tage nach den tödlichen Schüssen am Rande des Weihnachtsmarkts von Straßburg haben französische Raid-Spezialeinheiten am Donnerstagnachmittag (13.12.2018) noch einmal einen größeren Einsatz im Stadtteil Neudorf begonnen. Was genau hinter den Razzien in dem Wohnviertel steckt, ist laut den Nachrichtenagenturen AFP und Reuters noch unklar. Schüler aus der Umgebung berichten in französischen Medien davon, dass sie die Aufforderung erhalten haben, im Schulgebäude zu bleiben. Das komplette Gebiet wurde abgeriegelt.

Weitere Durchsuchungen oder mögliche Festnahme?

Im selben Quartier liegt auch die bisherige Wohnung des flüchtigen Tatverdächtigen Cherif C.. Der 29-Jährige hatte in der Altstadt von Straßburg das Feuer auf Passanten eröffnet und war danach mit einem Taxi nach Neudorf verschwunden. Dort hat sich seine Spur dann verloren.

Die französischen Sicherheitskräfte gehen von einem möglichen Terror-Hintergrund aus. C. war den Behörden  in Frankreich bereits vorher als mutmaßlicher islamistischer Gefährder und Intensivstraftäter aufgefallen. Vor seiner Abschiebung  in sein Heimatland war er auch schon in Freiburg im Gefängnis gesessen. Damals ging es um mehrere Einbrüche. Insgesamt stand er bereits 27 Mal vor Gericht.

Die Zahl der Todesopfer ist nach dem Anschlag inzwischen auf vier angestiegen. Bei einem von ihnen handelt es sich um einen Hirntoten. Von den insgesamt 12 Verletzten sei der Zustand außerdem bei einigen kritisch. Ärzte kämpfen noch immer um ihr Leben.

Bundesanwaltschaft beteiligt sich an Ermittlungen gegen Cherif C.

Inzwischen hat sich auch die deutsche Bundesanwaltschaft in den Fall eingeschaltet. Sie hat gegen C. ein Ermittlungsverfahren wegen Mordes, versuchten Mordes und schwerer Körperverletzung eingeleitet. Einer der Gründe dafür sei auch, dass deutsche Besucher des Weihnachtsmarktes von dem mutmaßlichen Anschlag betroffen waren. Sie wurden zwar nicht verletzt, haben nach Angaben der Ermittler aber ein Trauma erlitten.

(fw)

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