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„Anti-Luxux-Kollektiv“ legen SUVs in mehreren Freiburger Stadtteilen lahm

Aktivisten sprechen von bis zu 150 sabotierten Fahrzeugen

In Freiburg mussten heute morgen viele Autofahrer eine unschöne Entdeckung machen. Klimaaktivisten haben die Luft aus den Reifen ihrer Autos gelassen. Unter dem Scheibenwischer klemmte bei vielen eine Mitteilung einer Gruppierung von Klimaaktivisten. Die Polizei bestätigt solche Vorfälle, konnte das Ausmaß der betroffenen Fahrzeuge aber noch nicht genau beziffern. Die Gruppe, die sich “Anti-Luxus-Kollektiv" nennt, hatte in einer Mitteilung an die Presse von 150 SUVs geschrieben, die in verschiedenen Stadtteilen lahmgelegt wurden. Die Aktivisten begründen ihre Aktion damit, dass wohlhabende Menschen überproportional stark zum Klimawandel beitrügen.

Die Polizei bestätigte die Aktion und zahlreiche Meldungen von SUV-Besitzern auf Anfrage. Die Bestandsaufnahme dauert an, sodass keine genaue Anzahl betroffener Fahrzeuge genannt werden könne.

Die Meldung der Aktivisten im Wortlaut:

In der Nacht vom 13. auf den 14. Februar legten Klimaaktivist*innen des Anti-Luxus-Kollektivs 150 SUVs lahm. Die Aktion fand in den Stadteilen Herdern, Wiehre, Littenweiler und Ebnet statt. Dabei wurde mithilfe von Linsen die Luft aus Reifen gelassen. Diese Aktion richtet sich gegen die zunehmende Ungleichverteilung und Umweltzerstörung, die von den reichsten 10% der Bevölkerung ausgeht.

Die Aktivistin Lena Brandt ergänzt dazu: "Niemand muss einen SUV oder einen Porsche Panamera fahren um zur Arbeit zu kommen oder das Kind in die Kita zu bringen. Diese Leute schaden der Allgemeinheit mit ihrem Protz. ​​​​​​​In Zeiten der fortschreitenden Klimakatasrophe ist es schlichtweg nicht mehr vertretbar so weiter zu wirtschaften. Wir brauchen ein radikales umdenken! Weg vom SUV, hin zum kostenlosen ÖPNV, Lastenrad oder dem Kleinwagen." Auch in der "Greencity" Freiburg ist inzwischen jedes 5. zugelassene Auto ein SUV. Dies ergab die von der Stadt in Auftrag gegebene Studie "Mobilität in Freiburg".

"Immer wieder sehen wir die Überschriften aus den Zeitungen und Social Media: "Die reichsten 10% der Weltbevölkerung sind für die Hälfte der Emmissionen verantwortlich". Eben diese Topverdienenden und ihre SUVs haben wir ins Visier genommen! - Ergänzt Hannes Moll, der in der vorherigen Nacht in der Wiehre SUVs entwaffnet hat.

Mit dieser Aktion will das Anti Luxus Kollektiv zeigen, dass Tatenlosigkeit Konsquenzen hat. Wir können uns diesen Reichtum einfach nicht mehr leisten. Während die Mehrheit der Gesellschaft unter mehreren Krisen gleichzeitig leidet, bekommen die Reichen diese Konsequenzen kaum zu spüren. Vor allem unsere Mitmenschen im Globalen Süden leiden schon längst unter den Auswirkungen der Klimakriser. 32,6 Millionen Menschen sind aufgrund der Auswirkungen der Klimakatastrophe und Naturkatastrophen auf der Flucht. Es befeuern gerade die Reichen mit ihrem Luxuskonsum und ihrem Investment in fossile Energien und Technologien die Klimakrise. "Diese Ungerechtigkeit können wir nicht hinnehmen. Da sich ja sonst nichts ändert, werden wir weiter direkte Aktionen durchführen. Und wir werden wiederkommen!" macht Hannes Moll zum Abschluss deutlich.

(br)