Hausarzt, Pforzheim, Corona-Schutzimpfung, Biontech, Pfizer, Comirnaty, © Christoph Schmidt - dpa (Symbolbild)

Ansturm auf Hausarzt-Praxen wegen zusätzlicher Corona-Impfungen

Neben der hohen Nachfrage impfwilliger Patienten sorgt auch die Abrechnung der Impfungen für Ärger

Ab kommendem Montag (17.05.2021) kommt den niedergelassenen Ärzten in Südbaden eine noch größere Rolle bei der landesweiten Impfkampagne gegen das Coronavirus zu. Dann dürfen bei den Hausärzten auch die Impfwilligen eine Spritze erhalten, die bisher nicht zu den festgelegten Priorisierungsgruppe gehört haben.

Doch schon in der Woche davor war die Nachfrage bei den meisten Medizinern schon enorm, warnt der Hausärzteverband im Südwesten. Viele Praxen hätten nach wie vor nicht genug Impfstoffe oder freie Impftermine, um alle ihre Patienten mit Vorerkrankungen mit einer Corona-Schutzimpfung versorgen zu können.

Wenn zu den Gruppen, die bei einer Covid-19-Erkrankung besonders gefährdet werden, nun auch noch alle anderen dazukommen, kann das prinzipiell zu einer Überlastung und damit langen Wartezeiten für alle führen, so die Gefahr.

Bisher sind 20 Euro pro Corona-Schutzimpfung vorgesehen, inklusive Aufklärungsgespräch und Beratung

Und nicht nur das reine Impf-Aufkommen selbst sorgt bei den Hausärzten für Unmut. Auch bei der Bezahlung gibt es aktuell noch Unstimmigkeiten. Bisher sind 20 Euro pro verabreichter Spritze für sie vorgesehen.

Gerade für die Arztpraxen, die für ihre Corona-Impfungen extra Räume anmieten und zusätzliches Personal bereithalten müssen, deckt dieser Betrag allerdings nicht immer alle Kosten.

Problem sei auch, dass Mitarbeiter auch dann zeitlich eingebunden sind, wenn vereinbarte Termine verschoben werden müssen, falls zu wenig Impfstoff geliefert wird.

Die Kassenärztliche Vereinigung und das Sozialministerium Baden-Württemberg wissen über den Ärger Bescheid. Dass  einzelne Arztpraxen wegen der Probleme gar keine Corona-Impfungen anbieten, soll aber eher die Ausnahme als die Regel bleiben.

Anders als bei den Impfzentren sieht sich die Landesbehörde bei dem Thema nicht zuständig, sondern verweist auf die Corona-Impfverordnung des Bundes. Dieser hat für die Kosten der Impfkampagne bei den Hausärzten bisher 1,5 Milliarden Euro bereitgestellt.

dpa / (fw)