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Anschlussunterbringung von Flüchtlingen in Freiburg weiter schwierig

Es fehlt vielen Kommunen in ganz Deutschland nicht nur am Geld, sondern oft auch am Platz, um geflüchtete Menschen dauerhaft unterzubringen

Auch in Freiburg geht es mit der Anschlussunterbringung von Flüchtlingen teilweise nur schleppend voran. Die Stadt Freiburg setzt bisher vor allem auf die neuen Wohnheime, die in den letzten beiden Jahren im gesamten Stadtgebiet entstanden sind, aber ursprünglich nur als vorläufige Unterkunft für die Menschen gedacht waren. Das bestätigt Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) am Dienstagnachmittag im baden.fm-Interview.

Dauerhaft wird nach seiner Auffassung wohl nur der Bau neuer Wohnungen zuverlässig Abhilfe schaffen - und das nicht nur für Flüchtlinge, sondern auch die einheimische Bevölkerung. In den nächsten Jahren möchte sich die Stadt dabei vor allem für mehr sozialen Wohnungsbau einsetzen.

Das verspricht sich Oberbürgermeister Dieter Salomon vom neuen Flüchtlingswohnheim im Freiburger Osten

Anlass für das Thema war die Übergabe eines neuen Heims im Freiburger Stadtteil Waldsee. Dort sollen bald die ersten 100 von 300 Menschen aus maroden Übergangs-Bauten der 90er-Jahre in neue Massivbau-Wohnungen ziehen.

Die Freiburger Stadtbau hat für rund 18 Millionen Euro direkt neben der B31 und der Höllentalbahnlinie in einem ersten Bauabschnitt 15 Wohnungen für die betroffenen Familien fertiggestellt. Vom Land Baden-Württemberg kamen dabei drei Millionen als Zuschuss.

Bei den Bewohnern handelt es sich meistens um Menschen, die vor dem Jugoslawienkrieg nach Deutschlands geflüchtet waren und nun schon sehr lange in Freiburg leben. Gleichzeitig möchte die Stadt am begonnenen Weg festhalten und in den nächsten Bauabschnitten auch Platz für Studenten auf dem Gelände schaffen.

Jeder Bewohner hat rund 13 Quadratmeter zur Verfügung

Die Verhältnisse der neuen Wohnungen sind dabei nicht komfortabel, aber den heutigen Standards angemessen. Pro Kopf hat jeder Bewohner dort rund 13 Quadratmeter zu Verfügung, gesetzlich vorgeschrieben sind mindestens 10. Es gibt große Gemeinschafts-Wohnküchen und zweckmäßige, aber moderne Badezimmer.

Großes Thema ist gleichzeitig der Lärmschutz. Auf dem Gelände sind die vorbeirauschenden Autos und Lastwagen der benachbarten Bundesstraße und auch die Züge bisher kaum zu überhören. Abhilfe soll eine große Lärmschutzwand schaffen.

(fw)