Martin Horn, Oberbürgermeister, Freiburg, Wahl, © Patrick Seeger - dpa

Angeklagter im Staufener Missbrauchsfall bestreitet weitere Übergriffe

Der Berufssoldat räumt die Vergewaltigung des Kindes ein, bestreitet aber weitere Übergriffe auf andere Minderjährige

Im Fall des jahrelang missbrauchten Jungen aus Staufen bestreitet ein angeklagter 50-Jähriger, sich auch an weiteren Kindern vergangen zu haben. Es gebe keine weiteren Vergewaltigungsopfer, sagte der aktuell suspendierte Bundeswehrsoldat am Montag (14.05.2018) vor Gericht.

Der Mann hat zwei Übergriffe auf den damals Neunjährigen eingeräumt und auch, dass er Kinderpornos besessen und weitergeleitet haben soll. Den Vorwurf möglicher weiterer Taten streitet er aber vehement ab. Ein Termin für das Urteil ist noch nicht in Sicht, es könnte aber dann recht kurzfristig fallen. Ursprünglich war der Dienstag als letzter Verhandlungstag vorgesehen, nun soll der Prozess aber fortgesetzt werden.

Neuer Gerichtsprozess gegen 37-jährigen Verdächtigen

Gleichzeitig soll schon bald ein weiterer mutmaßlicher "Kunde" vor Gericht landen: Die Jugendkammer des Landgerichts hat am Montag der Anklage der Staatsanwaltschaft gegen einen 37-Jährigen Schweizer stattgegeben. Die Ermittler werfen ihm ebenfalls mehrfache schwere Vergewaltigung und schweren sexuellen Missbrauch vor. Der Beschuldigte sitzt seit seiner Festnahme im November 2017 in Untersuchungshaft. Sein Verfahren startet am 6. Juni und könnte bis Ende Juni andauern. Dabei sollen sechs Zeugen vor Gericht aussagen, sowie auch ein psychiatrischer Gutachter.

Familie des missbrauchten Jungen ab Juni vor Gericht

Beide Männer sollen über das Darknet Kontakt zur Familie des missbrauchten Jungen aufgenommen haben. Die Mutter und ihr Lebensgefährte stehen unter Verdacht, sich selbst an dem Kind vergangen und es sechs Verdächtigen gegen Geld zu Vergewaltigungen angeboten zu haben. Jeder der mutmaßlichen Täter ist einzeln angeklagt. Der Prozess gegen Mutter und Stiefvater des Jungen startet nach Justizangaben am 11. Juni 2018.

(fw)