Impfstoff, Impfung, AstraZeneca, Coronavirus, © Andreas Arnold - dpa

An vielen Corona-Impfzentren im Land droht nächste Woche ein Lieferengpass

An einigen Standorten kann das dazu führen, dass bereits vereinbarte Termine für Erstimpfungen verschoben werden müssen

Bei der Impfkampagne gegen das Coronavirus in Baden-Württemberg drohen in der kommende Woche neue Probleme aufzukommen. Wie Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) am Dienstag (04.05.2021) eingeräumt hat, werden die versprochenen Mehrlieferungen an Impfstoff vom Bund voraussichtlich nicht bei allen Impfzentren in ausreichend großer Menge ankommen. Angesichts der hohen Kapazitäten der letzten Tage könnte das zu einem vorübergehenden Engpass führen.

Davon wären zunächst vor allem die anstehenden Termine für Erstimpfungen betroffen, für die Zweitimpfungen seien noch genügend Reserven vorhanden, heißt es aus dem Ministerium.

Prinzipiell ist die Versorgungslage an der einzelnen Impfzentren im Land dabei ziemlich unterschiedlich. Während die einen noch mehr Rücklagen haben, verimpfen die anderen bildlich gesprochen "mit heißer Nadel" alles, was gerade zur Verfügung steht.

Eigentlich könnten die meisten Impfzentren deutlich mehr Impfungen pro Tag leisten - wenn genug Dosen vorhanden wären

Dort, wo Engpässe drohen, könnten daher zunächst andere Impfzentren mit ihren Beständen einspringen. Trotzdem kann Lucha nicht ausschließen, dass Impftermine in der kommenden Woche notfalls abgesagt werden müssen. Die Verantwortlichen hatten nach eigener Aussage erst vor wenigen Tagen erfahren, dass vorübergehend nur knapp die Hälfte der bisherigen Impfdosen pro Woche geliefert bekommen. Da hatten sie bereits alle Termine mit den Impfwilligen vereinbart.

Das Gesundheitsministerium muss sich deshalb nun auch scharfe Kritik seitens der Opposition im Landtag gefallen lassen. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion Jochen Haußmann sprach von einer Serie von Impf-Ärgernissen, die einfach nicht abreißt. Ob es sich dabei um Erst- oder Zweitimpfungen handelt, ist aus seiner Sicht völlig unerheblich. Er stellt stattdessen das grundsätzliche Impf-Managment Luchas in Frage.

dpa / (fw)