Kantine, Mensa, Schulessen, Schule, Essen, Mahlzeit, Gericht, Schüler, Schnitzel, Kartoffeln, © Philipp von Ditfurth - dpa (Symbolbild)

Agrarministerium hält wenig von rein vegetarischem Schulessen in Freiburg

Der Freiburger Gemeinderat hatte den Weg frei gemacht für ein neues Einheitsmenü ohne Fisch und Fleisch

Das Stuttgarter Agrarministerium sieht Freiburgs Beschluss für ein vegetarisches Einheitsmenü an den Kitas und Grundschulen in der Stadt äußerst kritisch. Zu einer ausgewogenen Ernährung gehört nach Auffassung der von der Union geführten Behörde auch Fleisch. Eine ausschließlich vegetarische Ernährung als Vorgabe für die Kinder unterstütze das Ministerium deshalb nicht, sagte ein Sprecher am Mittwoch (19.10.2022) der Nachrichtenagentur dpa:

Kinder sollen in ihrer Entwicklung die Möglichkeit haben, einen eigenen Geschmack zu entwickeln und sich auszuprobieren. Dazu gehört auch der Verzehr von Fleisch.

Der Freiburger Gemeinderat hatte am Dienstagabend mehrheitlich beschlossen, dass Kinder in städtischen Kindertagesstätten und Grundschulen ab dem kommenden Schuljahr nur noch ein einziges Mittagessen zur Auswahl haben und dass dieses ohne Fleisch und Fisch auskommen wird. Außerdem sollen die Kosten für das Schulessen ab dem Schuljahr 2023/24 schrittweise ansteigen.

Befürworten halten vegetarische Variante nicht nur für gesünder, sondern auch für günstiger

Die kritische Haltung des Ministeriums wurde den Stadträten im Vorfeld der Abstimmung übermittelt. Und auch Elternbeiräte hatten die Idee im Vorfeld teils heftig kritisiert. Am Ende haben im Gemeinderat dennoch 27 Stadträte dafür gestimmt und 14 dagegen. Die Stadt argumentiert bei der Entscheidung vor allem mit Kostengründen. Bisher gab es in Freiburg zwei Essensvarianten, eine davon war vegetarisch.

Das neue Einheitsmenü soll unter anderem auch den Anteil von Bio-Produkten bei der Schul- und Kita-Verpflegung von 20 Prozent auf 30 Prozent steigern. Auf längere Sicht könnte das einheitliche vegetarische Essen dann auch bei den weiterführenden Schulen in der Stadt eingeführt werden. Eine Entscheidung dazu ist noch nicht gefallen.

(fw)