Abgänge, Testspielsiege, Politik – der SC Freiburg ist aus dem Trainingslager zurück

Der Sportclub kommt aus dem Trainingslager mit vielen Neuigkeiten

Eine Woche lang haben die SC Spieler im österreicherischen Schruns tariniert und sich auf die kommende Bundesliga-Saison vorbereitet. Vor der Rückkehr gab es noch ein Testspiel gegen den Schweizer Erstligisten FC St. Gallen. Die vergangene Woche war für den SC aber nicht nur von rein sportlichen Nachrichten geprägt. Auch die Kaderplanung und selbst politische Themen haben den Sportclub umgetrieben. 

Nächster prominenter Abgang: Robin Koch wechselt von Freiburg nach England

Der Wechsel von Robin Koch zu Leeds United stellt den SC Freiburg vor Herausforderungen. Die Breisgauer haben zwar nach Medienberichten rund 13 Millionen Euro für Koch kassiert, müssen für den Nationalspieler aber auch einen gleichwertigen Ersatz finden und zudem einen Umbruch meistern. Schließlich ist Koch nach Torwart Alexander Schwolow und Stürmer Luca Waldschmidt schon der dritte Abgang eines Leistungsträgers in diesem Sommer.

Robin Koch für den SC nur schwer zu ersetzten

«Es ist positiv, dass wir gewisse Einnahmen tätigen konnten, aber wir verlieren Qualität, fußballerisch und in nicht unerheblichem Maße auch in der Athletik und in der Körperlichkeit und in der Flexibilität», sagte Trainer Christian Streich im Trainingslager in Schruns: «Auf Strecke wird er sicher ein sehr guter Innenverteidiger werden, das ist klar.» Beim SC war Koch auch auf der Sechserposition gefragt, erklärte Streich.

«Wir haben ihn dort gebraucht»

Am Samstag (29.08.2020) absolvierte Koch den Medizincheck beim Premier-League-Aufsteiger.

Freiburg in der Vorbereitung erfolgreich: Testspiel gegen St. Gallen gewonnen

Zum Abschluss des Trainingslagers in Schruns hat der SC am Samstag (29.08.2020) noch einmal gegen den FC St.Gallen getestet. Die Freiburger haben verdient mit 3:1 gewonnen. Das Team von Christian Streich war gegen den Schweizer Erstligisten selbstbewusst aufgetreten und der Cheftrainer zeigte sich insgesamt zufrieden. Es wurden zweimal 60 Minuten gespielt und erst nach dem Wechsel auf sechs Positionen traf Lucas Höler in der 67. Minute zum 1:0. Kwadwo Duah sorgte kurzfristig für den Ausgleich, doch Amir Abrashi brachte die Breisgauer nur zwei Minuten später wieder in Führung (2:1). Weitere vier Minuten später schnürrte Lucas Höler einen Doppelpack und vollendete das 3:1. 

Zuversicht, obwohl mehrere Stammspieler gehen 

Auf den ersten Blick ist es bei den Freiburgern wie so häufig nach einer erfolgreichen Saison: Mehrere Stammspieler verlassen den Verein und bescheren ihm damit zwar Transfereinnahmen, stellen das Trainerteam um Christian Streich aber auch vor die Herausforderung, die Abgänge sportlich aufzufangen. Trotzdem war im Trainingslager in Österreich keine Beunruhigung zu spüren. Dabei hat neben Schwolow (Hertha BSC) und Waldschmidt (Benfica Lissabon) auch der langjährige SC-Spieler Mike Frantz (Hannover 96) den Verein verlassen. Der Abschied von Janik Haberer könnte noch bevorstehen.

«Wir haben vier, fünf gestandene Bundesligaspieler verloren, aber wir versuchen es über die Mannschaft zu kompensieren»

sagte Christian Günter, der am Freitagabend (28.08.2020) vom Team zum neuen Kapitän und damit zum Nachfolger des zu Hannover 96 gewechselten Mike Frantz gewählt wurde. «Wir haben trotzdem eine gute Mannschaft, die nur punktuell noch verstärkt werden muss - ein oder zwei Neue dazu wären schon gut.» Höchste Priorität hat beim Sportclub ein Spieler für das zentrale Mittelfeld. In der Innenverteidigung sehen sich die Freiburger auch ohne Koch gut aufgestellt, da Leih-Rückkehrer Keven Schlotterbeck in dem Jahr bei Union Berlin genügend Bundesligaerfahrung sammeln konnte. In der Offensive könnte der Sportclub ebenfalls nochmal nachlegen. Neuzugang Ermedin Demirovic (FC St. Gallen) ist ein lauf- und zweikampfstarker Stürmer und damit nicht als Ersatz für Waldschmidt zu sehen.

SC-Trainer Streich äußert sich zu politischen Protesten in den USA: «Unabdingbar»

Christian Streich hat die jüngste Protestwelle gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA gelobt. Es sei «unabdingbar», dass Profisportler politisch seien, sagte der 55-Jährige im SWR-Interview. «Was sollen die Menschen machen? Bei der politischen Situation, die in diesem Land herrscht, das ist ein Desaster, was da passiert ist. Eine Tragödie. Da sind Menschen an der Macht, gegen die man natürlich aufstehen muss, weil das Leben von ganz vielen Menschen bedroht ist - sowohl corona-mäßig, als auch was du für eine Hautfarbe hast. Von dem her ist es unabdingbar.»

«Es geht gar nicht anders.»

Ausgelöst wurden die jüngsten Proteste zahlreicher US-Profisportler durch Schüsse von Polizeibeamten auf den schwarzen Familienvater Jacob Blake. Dabei wurde dieser or einer Woche im US-Bundesstaat Wisconsin schwer verletzt.

(dpa/mt)