Baustelle, Freiburg, Haus, Wohnung, Immobilie, © Patrick Seeger - dpa (Symbolbild)

90 Prozent der Ausbildungsplätze in Freiburger Baubranche unbesetzt

Industriegewerkschaft fordert, das Baugewerbe attraktiver für Schulabgänger zu machen

Die Freiburger Baubranche verzeichnet volle Auftragsbücher aber leere Berufsschulbänke. Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres suchen viele Unternehmen nach Auszubildenden - doch 90 Prozent der Lehrstellen bleiben, Stand Juni, unbesetzt.

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) erklärte am Donnerstag (13.08.2020), dass neun von zehn Ausbildungsstellen derzeit unbesetzt bleiben und spricht von einem Alarmsignal. Im Vorjahr waren es noch 75 Prozent, was bereits eine alarmierende Zahl gewesen sei. Auch die Quote der Ausbildungsabbrecher sei hoch. Jeder dritte Azubi bringe seine Lehre nicht zu Ende.

100 Euro mehr und Entschädigung für Fahrten zu Baustellen

"Nur wenn die Arbeitsbedingungen auf Baustellen attraktiver werden, lässt sich das Nachwuchsproblem lösen“, ist auch Lukas Oßwald von der IG BAU Südbaden überzeugt. Dies solle unter anderem mit einem Einkommensplus von 100 Euro für Auszubildende erreicht werden. Auch für die oftmals langen Anfahrten zu den Baustellen soll künftig entschädigt werden.

Die IG Bau fürchtet, dass das Fundament einer ganzen Branche bröckle, wenn die Ausbildung im Baugewerbe nicht deutlich attraktiver gestaltet werde.

(br)