Campino, Die Toten Hosen, Tote Hosen, Konzert, Rock, Punkrock, Punk, Bühne, Auftritt, © Rolf Vennenbernd - dpa (Archivbild)

50.000 Fans feiern Die Toten Hosen auf dem Freiburger Messegelände

Seit ihrem ersten Auftritt 1983 in der Kult-Disko "Crash" stand die Rockband schon zwölf weitere Male hier auf der Bühne

Zum wiederholten Mal in Folge haben sich Die Toten Hosen in Freiburg als echter Besuchermagnet erwiesen und auch bei ihrem mittlerweile dreizehnten Auftritt im Breisgau erneut zehntausende Fans vor die Bühne gelockt. Mehr als 50.000 Menschen haben das Open-Air-Konzert auf dem Neuen Messegelände am Samstagabend (23.07.2022) diesmal bei hochsommerlichen Temperaturen live vor Ort verfolgt - etliche weitere haben teils mehr oder minder erfolgreich versucht, von außerhalb der Absperrungen einen Blick auf die Show zu werfen.

Damit begeistern die Punrock-Urgesteine auch zu ihrem 40. Bandjubiläum weiterhin eine breite Masse. In dem rund zweieinhalbstündigen Auftritt der Kultband haben dabei sowohl die klassischen Hits a la "Alles aus Liebe", "Bonnie & Clyde", "Der Bofrost Mann" oder "Zehn kleine Jägermeister" einen Platz in der Setlist gefunden, als auch die bekannten Chartstürmer aus der jüngeren Schaffenszeit der Rockstars um Frontmann Campino wie "An Tagen wie Diesen", "Altes Fieber" oder "Wannsee".

Kein Entweder-Oder mehr: Tote Hosen covern in Freiburg Megahit der Ärzte

Für viele Fans bis vor wenigen Jahren noch fast undenkbar gewesen: Nachdem die Toten Hosen im Juni gemeinsam mit der anderen großen deutschen Punkrock-Band Die Ärzte in Düsseldorf auf der Bühne standen, scheint die immer wieder nachgesagte Rivalität der beiden Bands ein für alle Mal auf Eis gelegt zu sein. In Freiburg wird ausgerechnet das Ärzte-Cover des Anti-Neonazi-Songs "Schrei nach Liebe" bei allen vorangegangenen Highlights des Tote-Hosen-Auftritts zu einem der erinnerungswürdigsten Momente ihres jüngsten Freiburg-Besuchs.

Die Zeiten, in denen sich Fans entweder zur Musik von den Hosen oder von den Ärzten bekennen mussten, aber niemals öffentlich zugeben konnten, zu beiden Lagern gleichzeitig zu gehören, sind dementsprechend vorbei. Doch anders als Ärzte-Sänger Farin Urlaub in der Single "Ist das noch Punkrock" von 2012 selbstironisch fragt, möchte Campino trotz aller Radiotauglichkeit alter und neuer Hosen-Songs keinen Zweifel am Musikgenre und seinem Image lassen: So betont er auch auf der Bühne in Freiburg, dass das hier kein einfaches Rock-, sondern eben ein Punk-Konzert sei, was die 50.000 Leute da vor sich sehen und hören würden.

Auch Rettungskräfte waren gefragt: Schwere Zwischenfälle hielten sich aber in Grenzen

Mit der großen Besuchermenge hatten aber auch die Organisatoren und Helfer am Einlass und den Getränkeausgabeständen alle Hände voll zu tun und nicht zuletzt auch die rund 120 ehrenamtlichen Einsatzkräfte von Deutschem Roten Kreuz, Johannitern und Malteser Hilfsdienst. Im Laufe des XXL-Konzerts mussten sie gemeinsam mit fünf bereitstehenden Notärzten rund 500 Patienten betreuen.

Rund 150 davon kamen nach Angaben von DRK-Sprecher Matthias Reinbold zur weiteren Versorgung auf die Kranken- bzw. Unfallhilfsstation an der Messe. Für neun Patienten endete der Konzertbesuch im Krankenhaus. Die Sanitäter und Ärzte mussten dabei Beschwerden wie chirurgische Verletzungen, Wespenstiche, Erschöpfungen oder auch alkoholische "Ausfallerscheinungen" behandeln, heißt es im Einsatzbericht.

Für die Helfer war es nach eigenen Angaben eines der aufwändigsten Einsatzwochenenden seit mehreren Jahren. Neben dem Tote-Hosen-Konzert mussten sie unter anderem auch das Zelt-Musik-Festival in Freiburg, den Tote-Mann-Lauf in Oberried, den Schauinslandkönig am Freiburger Hausberg oder das Dorffest in Gundelfingen betreuen.

(fw)