Justiz, Gericht, © Volker Hartmann - dpa (Symbolbild)

22-Jähriger wegen mutmaßlicher Terror-Vorbereitungen vor Gericht

Es geht bei den Vorwürfen um Sprengsatz-Anleitungen und den geplanten Kauf eines Sturmgewehrs

Vor dem Landgericht in Karlsruhe muss sich seit dem Mittwochvormittag (02.02.2022) ein 22-jähriger Angeklagter verantworten, dem die Ermittler vorwerfen, dass er einen Terroranschlag geplant haben könnte. Spezialkräfte des Landeskriminalamts hatte den Deutschen im Juni 2021 am Bahnhof von Kehl gestoppt und festgenommen.

Er war nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft damals von Frankreich nach Deutschland eingereist, weil er sich eine vollautomatische Waffe kaufen wollte. Den vermeintlichen Sturmgewehr-Deal hatten verdeckte Ermittler eingefädelt und dem Mann damit eine Falle gestellt. Außerdem glauben sie, dass der junge Mann Anleitungen für Bomben- und Brandsätze besorgt und an Dritte weitergeschickt haben soll - etwa für Molotovcocktails und Sprengstoffgürtel.

Wie der Anwalt des 22-Jährigen zum Prozessauftakt sagte, mache sein Mandant zu den Vorwürfen keine Angaben.

Staatsschutz konnte kein genaues Ziel eines möglichen Anschlags ermitteln

Der Staatsschutz vermutet, dass es sich dabei um verschiedene Vorbereitungen für einen Terroranschlag mit islamistischen Hintergrund in Deutschland gehandelt haben könnte. Ein konkretes Anschlagsziel konnte die Polizei bei ihren Ermittlungen nicht bennenen. Die Anklage lautet nun auf Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat, Terrorismusfinanzierung und versuchten unerlaubten Erwerb einer Kriegswaffe.

Um herauszufinden, was wirklich hinter den schweren Vorwürfen steckt und dann ein entsprechendes Urteil zu fällen, hat die Staatsschutzkammer in Karlsruhe zunächst neun Verhandlungstage angesetzt. Mit einer Entscheidung ist damit voraussichtlich Ende März zu rechnen.

(fw)