Autobahn, Baustelle, Stau, Verkehr, Lastwagen, LKW, Stauende, Straße, © Bernd Weißbrod - dpa (Symbolbild)

2021 gab es erneut weniger Staus auf Badens Straßen als noch vor der Pandemie

Allerdings ist es besonders auf der A5 zu einem deutlichen Anstieg der Verkehrsbehinderungen gekommen

Wer im letzten Jahr regelmäßig auf Badens Straßen unterwegs war, stand dabei wieder deutlich länger im Stau als noch im Jahr davor. Diese gefühlte Wahrheit bestätigen am Donnerstag (03.02.2022) nun auch die neuen Zahlen des ADAC Südbaden.

Insgesamt ist die Lage in der Region dabei noch besser als in den meisten anderen Bundesländern und im Bundesdurchschnitt. Doch gerade auf bestimmten Teilen der A5 ist der Verkehr viel häufiger ins Stocken geraten.

Baustelle bei Lahr hatte massive Auswirkungen auf den Verkehrsfluss

Vor allem die Fahrbahnerneuerung zwischen Herbolzheim und Lahr hat in beiden Richtungen für massive Verkehrsbehinderungen gesorgt. Innerhalb des letzten Jahres hat der Automobilclub dort allein in Fahrtrichtung Norden zusammengerechnet fast 1.700 Staus mit einer Gesamtlänge von über 4.100 Kilometern erfasst.

Addiert man die gesamte Zeit der Menschen auf, die dort in ihren Fahrzeugen nicht vorangekommen sind, standen sie dort 736 Stunden im Stau. Hinzu kommen noch einmal rund 1.150 Staus auf einer ungefähren Länge von 3.550 Kilometern und einer Wartezeit von knapp 490 Stunden an gleicher Stelle in der Gegenrichtung.

Den größten Einzelstau hat am 10. Februar 2021 ein plötzlicher Wintereinbruch ausgelöst. In Kombination mit der Dauerbaustelle ließ dieser die Blechlawine auf der A5 zwischen Offenburg und Freiburg auf eine Länge von über 40 Kilometer anwachsen.

Einreiseregeln haben vorübergehend für LKW-Staus gesorgt

Deutlich häufiger als noch 2020 kam es darüber hinaus auch auf der Autobahn zwischen dem Dreieck Weil am Rhein und dem Grenzübergang Weil am Rhein zu Staus. Das lag vor allen Dingen an den verschärften Einreisebestimmungen, die vor allem zu längeren Wartezeiten für beladene Lastwagen geführt hatten.

Insgesamt haben die Verkehrsbehinderungen in Baden-Württemberg 2021 im Vergleich zu 2020 um 17,6 Prozent zugenommen. Allerdings liegt das Verkehrsaufkommen nach wie vor deutlich unterhalb dessen, wie es vor dem Beginn der Corona-Pandemie der Fall war.

Weitere Stau-Entwicklung lässt sich nur schwierig abschätzen

Für das laufende neue Jahr rechnet der ADAC nach und nach wieder mit einer Normalisierung auf das übliche Niveau, somit dürfte also auf den Straßen wieder deutlich mehr los sein. Voraussichtlich wird sich aber erst in den kommenden Jahren zeigen, welche Auswirkungen die vermehrten Home-Office-Angebote in vielen Unternehmen und die geringere Nutzung von Bussen und Bahnen tatsächlich auf lange Sicht gehabt haben werden.

Der ADAC spricht sich vor diesem Hintergrund dafür aus, den öffentlichen Nahverkehr und da vor allem Zugverbindungen attraktiver zu machen.

(fw)