Smartphone, Liebe, Valentinstag, © Fabian Sommer - dpa

100.000 Euro erbeutet durch Betrugsmasche „Love Scamming“

Gleich zwei Fälle in Südbaden

In der Ortenau ist ein Mann Opfer der Betrugsmasche des sogenannten “Love Scamming“ geworden. Die Unbekannte hat den 50 Jährigen um 100.000 Euro erleichtert. Dabei hätte alles so schön sein können, als er die Frau Ende August 2020 über das Onlineportal Twitter kennengelernt hatte. Sie hatte durch die Romanze schnell eine Verbindung zu dem Mann aufgebaut und so sein Vertrauen, wie auch sein Geld gewonnen. Am Mittwoch (20.01.2021) wurde bei der Polizei Anzeige erstattet.

Auch eine 79-jährige Seniorin aus dem Landkreis Waldshut wurde Opfer derselben Masche. Sie schaltet am Dienstag (19.01.2021) die Polizei ein. Im November 2020 lernte die Frau über eine Online-Partnerbörse einen angeblichen Arzt kennen. Nach plausiblen Gründen wieso er Geld benötige, hat sie ihm mehrfach hohe Geldbeträge überwiesen. Das wurde, nach ersten Ermittlungen der Beamten, weiter transferiert. Das Geld ist weg. Die Polizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen Verdacht auf Geldwäsche eingeleitet.

Die Betrugsfalle der großen Liebe ist nicht Neu

Solche “Love Scamming“ Betrugsmaschen kommen immer wieder vor, wie die Polizei mitteilt. Dabei geht es vom Kennenlernen im Internet, ganz schnell zur großen Liebe und dann zum Bankkonto. Auf den Profilen der “Scammer“ ist auf den ersten Blick nichts ungewöhnlich. Sie spicken sie mit Bildern, falschen Informationen, haben meist eine ungewöhnliche Lebensgeschichte und wirken seriös. Ist der Erstkontakt hergestellt, wird es persönlich. Mit viel Liebesmühen und Aufmerksamkeiten, wird eine emotionale Abhängigkeit aufgebaut. Dann kommt es relativ schnell zu vermeintlichen Notsituationen, wie finanzielle Sorgen, ausstehenden Operationskosten oder verlorenen Bankkarten. Hierbei geht es dann nur noch darum, den Opfern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Was in den beiden oben genannten Fällen, bestens funktioniert hat.

Wie Sie Betrüger erkennen und sich schützen

Meistens findet der Erstkontakt über Online-Dating-Seiten statt. Mit den echt wirkenden Profilen, fallen Sie nicht gleich als Betrüger auf. In den meisten Fällen schreiben die Schwindler auf Englisch, jedoch auch in einwandfreiem Deutsch. Die Profilbilder sind meist verschwommen. Um weibliche Opfer anzulocken, sind die Profile manchmal mit Fotos von leicht bekleidetet Männer, beziehungsweise Frauen ausgeschmückt. In den Nachrichten werden die Geschädigten anfangs oft mit langen Liebeserklärungen um den Finger gewickelt. Die Betrüger versuchen so, möglichst viel Informationen über die persönlichen Verhältnisse der Opfer zu gelangen. Oft werden die Partner auch gleich als Ehefrau beziehungsweise Ehemann bezeichnet. Damit wollen die Betrüger Vertrauen erschleichen um so besser an ein Visum zu kommen oder ein gemeinsamen Konto zu eröffnen. Spätestens hier, sollten die Alarmglocken läuten. Männer stehen in Verbindung zu Ländern wie Westafrika, Russland oder Südostasien. Frauen leben hingegen meist in osteuropäischen, südostasiatischen oder südamerikanischen Ländern. Die Polizei rät im Verdachtsfall, den Namen des vermeintlichen Partners zu googlen, die Konten zu sperren, geleistete Zahlungen rückgängig zu machen und den Kontakt zu blockieren. Speichern Sie am besten alle Mails und Chatverläufe als Beweise, heben Sie die Überweisungsbelege der Bank auf und melden Sie den Vorfall der Polizei.

Weiter Informationen über die Betrugsmasche “Love Scamming“ und wie Sie sich am besten Verhalten finden Sie unter: www.polizei-beratung.de

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