So ziemlich jeder in Südbaden dürfte von ihnen in den letzten Wochen schon einmal ungebetenen Besuch erhalten haben: Zur Zeit sind so viele Wespen unterwegs wie noch nie. Und in ihrem Heißhunger auf Süßes und Fleischiges geraten sie so oft mit dem Menschen in Konflikt, der eigentlich nur sein Stück Kuchen essen, sein Grillgut verteidigen oder ein Schluck Limo genießen möchte. Um da Stiche zu vermeiden, gilt es ein paar einfach Tipps zu beachten und auch über die angeblich so aggressiven Insekten zu lernen.
Tatsächlich herrschen in diesem Jahr ziemlich gute Bedingungen für Wespen. Nicht nur die August-Hitze, sondern auch das milde Frühjahr und der kurze Winter kommt ihnen zu Gute. So haben sie ihre Brut gut aufziehen können - besonders zum Sommeranfang haben sie dafür Jagd auf eiweißreiche Nahrung wie Fleisch oder ähnlichem gemacht. Jetzt geht es ihnen eher um die süßeren Geschmacksnoten, wissen die Naturschutzexperten vom BUND.
Doch nicht alle Wespen stürzen sich automatisch auf süße Teilchen oder das Feierabendbier. Von insgesamt acht heimischen Arten sind nur zwei von der lästigen Sorte. Die anderen begnügen sich mit dem Nektar von Blüten und lassen die Lebensmittel des Menschen im Regelfall komplett außer Acht. Probleme bereiten am ehesten die "Deutsche Wespe" und die "Gemeine Wespe", weil sie ihre Gier auf energiereiche Nahrung sich fast wild auf Eis und Co. stürzen lässt. Wirklich zu Leibe rücken wollen uns die Insekten dabei nicht, sie verteidigen bei allzu aufdringlichen Puste- und Schlagversuchen ledliglich ihre Futterquellen.
Anpusten oder nach ihnen schlagen sollte man grundsätzlich vermeiden: Wespen können ganz genau das CO2 in der menschlichen Atemluft wahrnehmen und fühlen sich davon bedroht. Doch selbst wenn es zum Stich kommt, ist das kein Grund zur Panik: Für die meisten Menschen ist ein Wespenstich zwar schmerzhaft, aber ansonsten ungefährlich. Schnell einen Arzt aufsuchen sollten jedoch unbedingt Allergiker oder Menschen, die in der Nähe der Atemwege, also zum Beispiel in den Mund gestochen wurden. Für alle anderen ist der Wespenstich ärgerlich, aber harmlos.
baden.fm hat für Sie acht Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihr Sommeressen trotz Wespen genießen können:
1. Essen abdecken
2. Kaffeepulver
3. Wespen ablenken
4. Bunte Farben vermeiden
Süße und stark riechende Speisen und Getränke gerade im Freien immer gut abdecken. Dann wird das leckere Essen von den Wespen vielleicht auch gar nicht erst entdeckt und so landen sie auch nicht ungewollt im Essen oder der Colaflasche.
Der Rauch von brennendem Kaffee hält Wespen meist zuverlässig ab. Einfach neben dem Tisch ein wenig Kaffeepulver in ein kleines feuerfestes Schälchen füllen und anzünden. Es reicht meist schon, wenn das Pulver einmal kurz aufglimmt.
Wespen lernen schnell. Wenn man ihnen in ein wenig Entfernung frisches Obst anbietet, um das sie nicht mit dem Menschen kämpfen müssen, konzentrieren sie sich meistens darauf. Achtung: Marmelade und Honig sind hier nicht geeignet.
Bunte, leuchtende Kleidung wirkt auf Wespen interessant und kann die Plagegeister auch noch aus einiger Entfernung anlocken. Das gleiche gilt für süßliche Parfümsorten. Im Zweifelsfall einfach etwas dezenteres anziehen und einen anderen Duft auflegen.
5. Duftstoffe
6. Nest-Attrappe
7. Ignorieren
8. Kleingeld
Es existieren viele Mythen über Gerüche, die Wespen nicht mögen. Als zuverlässigste haben sich dabei frischer Basilikum, das Öl aus einer Knoblauchzehe, oder eine mit Nelken gespickte Zitrone erwiesen. Außerdem gibt es eine Pelargonienart namens Lillibet. Sie vertreibt neben Wespen angeblich auch Mücken und blüht dazu auch noch schön.
Wespen gehen schon Mal bei Bienenvölkern gerne auf Beutezug, halten sich in der Regel tunlichst von fremden Nestern ihrer eigenen Artgenossen fern. Mit Hilfe einer einfachen Papiertüte lässt sich in wenigen Schritten eine Wespennest-Attrappe bauen, die oft tatsächlich für Ruhe sorgt. Eine Video-Anleitung dazu gibt's hier.
Sie verlangt wahrlich starke Nerven - ist aber wahrscheinlich die beste Methode: Einfach Ruhe bewahren. Wer sich damit abfindet, dass die Wespen ab und an auf den Lebensmitteln landen und um sie außenherumbeißt oder im Zweifelsfall das Essen kurz beiseite legt, kommt meist gut mit den ansonsten so lästigen Insekten klar. Für Allergiker ist das Risiko hingegen zu groß.
Die einen schwören auf dieses Hausmittel, andere haben es bereits widerlegt: Angeblich soll Kleingeld die Wespen schon vom Anflug abhalten. Grund dafür soll der Geruch von Kupfer und Messing bzw. verschiedenen Legierungen sein. Dafür würde es schon ausreichen, zwei rote Geldmünzen aneinander zu reiben und anschließend auf dem Tisch auszulegen.
