Naturschutz – baden.fm https://www.baden.fm Das Radio für Freiburg und Südbaden. Aktuelle Nachrichten, Videos und Veranstaltungen aus der Region. Mit Livestream, Ticketshop und Mediathek. Wed, 17 Apr 2024 12:04:59 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 https://www.baden.fm/wp-content/uploads/2016/06/cropped-badenfm-32x32.png Naturschutz – baden.fm https://www.baden.fm 32 32 Tier auf Bundesstraße getötet: Erneuter Wolf-Verdacht am Schluchsee https://www.baden.fm/nachrichten/tier-auf-bundesstrasse-getoetet-erneuter-wolf-verdacht-am-schluchsee-1944588/ Wed, 17 Apr 2024 12:04:59 +0000 https://www.baden.fm/?p=1944588

Erst Ende vergangenen Jahres starb ein Jungtier am Schluchsee

Am Schluchsee im Schwarzwald ist möglicherweise erneut ein Wolf nach einer Kollision mit einem Auto verendet. Wie die Polizei mitteilt, kam es am Mittwochmorgen (17.04.2024) auf der B500 zwischen Windgfällweiher und Schluchsee zu einem Wildunfall. Das beteiligte Tier, bei dem es sich äußerlichen Merkmalen zufolge um einen Wolf handeln könnte, wurde bei dem Unfall getötet. Weitere Untersuchungen sollen nun klären, ob es sich tatsächlich um einen Wolf handelt. Der Fahrer des Autos blieb unverletzt.

Erst Ende vergangenen Jahres war es am Schluchsee bereits zu einer Kollision eines Autos mit einem Wolfswelpen gekommen. Das Jungtier verendete. Es handelte sich um den ersten in Baden-Württemberg nachgewiesenen Wolf-Nachwuchs seit etwa 150 Jahren. Der Wolf galt seit 1866 in Baden-Württemberg als ausgerottet. Erst in den vergangenen Jahren häuften sich wieder Sichtungen der Wildtiere.

(rüm)

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Nationalpark Schwarzwald feiert zehnjähriges Jubiläum https://www.baden.fm/nachrichten/nationalpark-schwarzwald-feiert-zehnjaehriges-jubilaeum-1816998/ Wed, 07 Feb 2024 12:09:10 +0000 https://www.baden.fm/?p=1816998

10.000 Hektar geschütze Fläche wirken über die Landesgrenzen hinaus

Der Nationalpark Schwarzwald - der erste und bisher einzige Nationalpark in Baden-Württemberg - feiert seinen zehnten Geburtstag. Zahlreiche seltene Tier- und Pflanzenarten stabilisieren hier nach und nach ihre Population.

Wendehals, Grauschnäpper und Grauspechte finden wieder Brutplätze

Obwohl dieser Zeitraum für die Natur winzig sei, sei daraus bereits viel entstanden, sagte Nationalparkleiter Wolfgang Schlund. So würden seltene Vogelarten hier wieder Brutplätze finden. Seltene Vogelarten wie etwa der Dreizehenspecht hätten ihre Population stabilisiert. Der Wendehals, Grauschnäpper und Grauspechte fänden hier wieder Brutplätze. Auch die Pilzart "Zitronengelbe Tramete" sowie 440 zum Teil sehr seltene Käferarten seien in dem 10.000 Hektar großen Schutzgebiet inzwischen nachgewiesen, berichtet Schlund gegenüber dem Magazin "Stern".

Für den Naturschutzbund Nabu ist es ein Projekt mit Strahlkraft weit über das Land hinaus. Der Nationalpark Schwarzwald zählte in den letzten Jahren bis zu einer Million Besuchern jährlich. Noch in diesem Jahr soll ein zweites Besucherzentrum eröffnet werden. Im Juni ist ein Bürgerfest geplant.

(br)

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Naturbewusster Tourismus im Schwarzwald: Erhaltung der Schönheit https://www.baden.fm/nachrichten/naturbewusster-tourismus-im-schwarzwald-erhaltung-der-schoenheit-durch-achtsamkeit-1486578/ Wed, 16 Aug 2023 10:36:51 +0000 https://www.baden.fm/?p=1486578

Der Schwarzwald ist nicht nur für seine malerische Landschaft und beeindruckende Natur bekannt, sondern auch für seinen Tourismus.

Doch wie kann dieser so gestaltet werden, dass er die Umwelt respektiert und schützt? Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord hat dazu innovative Ansätze entwickelt.

Achtsamkeit für die Umwelt und Tierwelt im Fokus

Ein Sprecher des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord in Bühlertal betont, wie wichtig es ist, die Natur zu respektieren und den Müll nach einem Picknick wieder mitzunehmen. Informationsmaterial wie Tafeln, Broschüren und Online-Angebote sollen Besucher sensibilisieren.

Ein ausgewogener Ansatz für nachhaltigen Tourismus

Für einen nachhaltigen Tourismus im Schwarzwald ist es von entscheidender Bedeutung, einen Ausgleich zwischen Forst- und Landwirtschaft, Erholung (Sporttourismus) und Naturschutz zu finden. Laut dem Sprecher des Naturparks werden im Rahmen der Naturparkförderung neue Aktivtourismus-Projekte entwickelt, bei denen Naturschutzkonzepte berücksichtigt werden. Dies ermöglicht die Schaffung von Erholungsbereichen sowie Zonen für Flora und Fauna.

Kampagnen für bewussten Umgang mit der Natur

Die Kampagne "bewusstWild" zielt darauf ab, die Menschen für einen verantwortungsvollen Umgang mit Wildtieren und ihrem Lebensraum zu sensibilisieren. Ein einfacher Schritt, um die Natur zu schützen, besteht darin, auf markierten Wegen und Pfaden zu bleiben. Die Müllkampagne der Nationalparkregion und der Tourismus GmbH Nördlicher Schwarzwald erinnert Wanderer daran, dass sie "nichts außer ihren Fußabdrücken" hinterlassen sollten.

Gemeinschaftliche Anstrengungen für eine saubere Umwelt

Engagierte Freiwillige beteiligen sich an den "Schwarzwald CleanUP Days", bei denen sie Müll aus Wiesen und Wäldern sammeln und somit aktiv zur Sauberkeit der Natur beitragen. Der Sprecher betont jedoch, dass der Naturpark als gemeinnütziger Verein begrenzte rechtliche Befugnisse hat. Daher sind Appelle und Öffentlichkeitsarbeit die Hauptinstrumente, um das Bewusstsein für Umweltschutz zu schärfen.

Bildungsprojekte und Förderung des Naturbewusstseins

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord setzt auch auf Bildungsprojekte wie Naturpark-Schulen, Kindergärten und Ausbildungen zu Klimabotschaftern und Schwarzwald-Guides. Nachhaltigkeit und Müllvermeidung sind hierbei wichtige Themen. Trotz begrenzter direkter Handlungsbefugnisse spielen solche Initiativen eine entscheidende Rolle bei der Sensibilisierung für Umweltfragen.

Förderung von naturverträglichem Tourismus und Umweltschutz

Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord fungiert als wichtige Anlaufstelle für die Regionalentwicklung und -förderung. Mitglieder wie Gemeinden, Städte, Landkreise und Verbände erhalten Fördermittel für Projekte, die den Prinzipien des naturverträglichen Tourismus, der Umweltbildung, des Natur- und Klimaschutzes entsprechen. Finanzielle Unterstützung kommt von verschiedenen Quellen wie dem Land Baden-Württemberg, der Lotterie Glücksspirale und der Europäischen Union. Eigeninitiativen wie das "Wilde Sau"-Projekt zur Vermarktung von Wildschweinfleisch oder "Trekking Schwarzwald" tragen zur Förderung der regionalen Wirtschaft und des Umweltschutzes bei.

(mm)

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Umweltverbände fordern Obergrenzen für Flächenverbrauch in Baden-Württemberg https://www.baden.fm/nachrichten/umweltverbaende-fordern-obergrenzen-fuer-flaechenverbrauch-in-baden-wuerttemberg-1310181/ Thu, 27 Apr 2023 09:50:17 +0000 https://www.baden.fm/?p=1310181

Keine zusätzlichen Areale für Straßen, Parkplätze oder Häuser bis 2035

Angesichts des Flächenverbrauchs von rund einem halben Dutzend Hektar pro Tag fordert ein breites Bündnis von Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden verbindliche Obergrenzen. Diese Grenzen müssten gesetzlich verankert werden, heißt es im Volksantrag «Ländle leben lassen», für den die Verbände von diesem Donnerstag (27. April) an Unterschriften sammeln. Insgesamt werden 40.000 Unterzeichnende benötigt, damit der Landtag über den Volksantrag berät und die Initiatoren anhört, teilten die Verbände mit.

"Die Flächenverluste sind eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit", warnen sie. "Doch Anspruch und Wirklichkeit klaffen im Handeln der Landesregierung bei diesem Thema weit auseinander." Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Landesnaturschutzverband (LNV), der Landesbauernverband (LBV) und der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) wollen sich am Donnerstag (10.00 Uhr) in Stuttgart zu Details des Antrags äußern. Neben den gesetzlich verankerten Obergrenzen fordern die Verbände auch einen besseren Schutz für fruchtbare Böden. Außerdem müssten Gewerbebrachen, Leerstände und Baulücken genutzt werden, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.

Gravierende Konsequenzen für unsere Umwelt und für das Klima."

Insbesondere in dicht besiedelten Ländern wie Baden-Württemberg führe der hohe Bedarf an neuen Wohn- und Gewerbegebieten sowie der Ausbau von Straßen und Infrastrukturprojekten zu einem stetig wachsenden Druck auf die nur begrenzt verfügbaren Flächen, hieß es. "Das hat gravierende Konsequenzen für unsere Umwelt und für das Klima", warnte das Bündnis. Mit jeder neu versiegelten Fläche gingen Böden für die Lebensmittelproduktion, Landschaften, seltene Lebensräume und Biotope unwiderruflich verloren.

Der tägliche Flächenverbrauch lag nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Baden-Württemberg im Jahr 2021 bei 6,2 Hektar pro Tag - das war deutlich mehr als die durchschnittlich 5,4 Hektar im Jahr zuvor. Im Jahr 2000 waren es zwar noch 12 Hektar pro Tag, aber Grüne und CDU in Baden-Württemberg haben auch ein ehrgeiziges Ziel: In ihrem Koalitionsvertrag verspricht die Landesregierung, den Flächenverbrauch auf zunächst 2,5 Hektar pro Tag zu begrenzen und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. "Mit den bisher ergriffenen Maßnahmen wird sie dieses Ziel nicht erreichen - tatsächlich steigt der Flächenverbrauch seit 2018 wieder deutlich an", kritisiert das Bündnis.

Nach Angaben des Nabu sind mittlerweile 14,8 Prozent des Landes mit Häusern, Parkplätzen oder Straßen bedeckt. Im Jahr 2000 waren es noch 13,2 Prozent. "Schaut man auf die letzten beiden Generationen, so haben sie so viel neue Siedlungsfläche in Anspruch genommen wie alle 80 Generationen zuvor", kritisieren die unterzeichnenden Verbände.

(dpa/br)

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Der Windpark Kallenwald kann kommen – Verwaltungsgericht bestätigt Bauvorhaben des Ortenaukreises https://www.baden.fm/nachrichten/der-windpark-kallenwald-kann-kommen-verwaltungsgericht-bestaetigt-bauvorhaben-des-ortenaukreises-1251175/ Fri, 17 Feb 2023 10:41:37 +0000 https://www.baden.fm/?p=1251175

Der Ortenaukreis bekommt rechtliche Zusage für einen der leistungsstärksten Windpark im Landkreis

Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg hat die immissionsschutzrechtlichen Genehmigungen des Landratsamts Ortenaukreis für die Windenergieanlage auf dem Kallenwald für rechtskräftig erklärt. Naturschutzverbände und eine Privatperson hatten die Genehmigung angefochten.

„Die Entscheidung des VGH bestätigt die gute Arbeit des Ortenaukreises in Sachen Windkraft. Dabei legt der Ortenaukreis größten Wert darauf, gründlich zwischen nachhaltiger Energiegewinnung auf der einen, sowie Eingriffen in die Natur und Landschaft auf der anderen Seite abzuwägen.“

freut sich Nikolas Stoermer, Erster Landesbeamter und zuständiger Dezernent. Die Energiekrise habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Ausbau der Windkraft und eine klimafreundliche Energieversorgung seien und mit 4,2 Mega-Watt gehört die geplante Anlage auf dem Kallenwald zu den derzeit leistungsstärksten Windenergieanlagen in der Ortenau. 

Gericht stützt den Landkreis und weist Klagen ab 

Naturschutzverbände und eine Privatperson hatten das Bauvorhaben angefochten. Auch ein Änderungsantrag des Vorhabenträgers, welcher sich noch während des laufenden ersten Widerspruchsverfahrens ergab, wurde von den Klagenden abgelehnt. Der VGH hat letztlich beide Klagen abgewiesen und keine Revision zugelassen. Nach Ablauf der Rechtsmittelfrist sind die Entscheidungen des VGH und damit die Neu- und Änderungsgenehmigung seit dem 14. Februar 2023 rechtskräftig. Im Rahmen des Verfahrens wurde erstmals für den Ortenaukreis die sogenannte Rechtswegverkürzung angewandt. 

Hintergrundinformation: Windpark Kallenwald

Die geplante Windenergieanlage mit der Typenbezeichnung E-138 EP3 E2 hat eine Gesamthöhe von 229 m und eine Nennleistung von 4,2 Mega-Watt. Das öffentliche Genehmigungsverfahren dauerte fast zwölf Monate, das Änderungsgenehmigungsverfahren weitere sieben Monate. In den Entscheidungsprozess waren neben den betroffenen Gemeinden Seelbach, Schuttertal, Biberach und Steinach weitere 27 Träger öffentlicher Belange und sonstige Stellen eingebunden. Die Genehmigung regelt außerdem in einer Vielzahl von Nebenbestimmungen den Bau und Betrieb der Anlage. Natur- und artenschutzrechtlichen Belangen wird mit diesen Nebenbestimmungen ebenso Rechnung getragen wie dem Recht der Bürger auf Schutz vor erheblichen Belästigungen durch Lärm und Schattenwurf.

(mt/Landratsamt Ortenaukreis)

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Balance in der Tierwelt – NABU klärt auf https://www.baden.fm/nachrichten/balance-in-der-natur-nabu-klaert-auf-1232986/ Tue, 31 Jan 2023 09:41:50 +0000 https://www.baden.fm/?p=1232986

Ständiger Wetterwechsel besonders für Winterschläfer gefährlich.

An manchen Tagen wirkt es, als sei der Winter vorbei, an anderen wird es wieder eisig kalt. Für uns hat das keine schlimme Folgen, außer dass wir jeden morgen den Wetterbericht lesen, müssen, damit wir uns passend anziehen. Wie sieht es denn bei den Tieren aus? Vor allem für die Winterschläfer ist ein ständiger Wetterwechsel gefährlich. Sabine Brandt ist vom Naturschutzbund Deutschland e. V (NABU) und klärt im baden.fm Interview auf.

Sabine Brandt (NABU) über Balance der Natur und wie man Igeln im Winter helfen kann

Weitere Informationen zum Thema Tierschutz findest du hier.

(mm)

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Der Vogel des Jahres ist in Baden-Württemberg vom Aussterben bedroht https://www.baden.fm/nachrichten/der-vogel-des-jahres-ist-in-baden-wuerttemberg-vom-aussterben-bedroht-1133356/ Thu, 27 Oct 2022 13:18:29 +0000 https://www.baden.fm/?p=1133356

Nur noch 200 bis 320 Brutpaare sind im Südwesten zuhause

Zum bereits dritten Mal haben die Menschen über den "Vogel des Jahres" abgestimmt. Der Gewinner bekommt den Titel in Abwesenheit, weil er längst zum Überwintern in den Süden ausgeflogen ist. Überhaupt ist er in Baden-Württemberg selten geworden, die Gründe dafür sind bekannt. Ein Hoch auf das Braunkehlchen!

Das Braunkehlchen ist zum Vogel des Jahres 2023 gewählt worden. Dabei setzte es sich mit rund 43 Prozent der Stimmen mit großem Vorsprung gegen den Feldsperling, den Neuntöter, den Trauerschnäpper und das Teichhuhn durch, wie der Nabu Deutschland und der bayerische Landesbund für Vogel- und Naturschutz am Donnerstag (27.10.2022) verkündeten. 1987 trug der Singvogel den Titel schon einmal.

Laut Nabu Baden-Württemberg zählt das Braunkehlchen dabei zu den vom Aussterben bedrohten Arten. "1950 lebten noch rund 5.000 Brutpaare bei uns", erklärt Nabu-Vogelexperte Stefan Bosch. 1990 seien es noch etwa 1.500 gewesen. Heute gebe es landesweit noch 200 bis 320 Paare. Die Hälfte davon brüte am Federsee, Schwerpunkte lägen auch am Oberrhein, im Südschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb. "Das ist dramatisch", so Bosch in einer Mitteilung des Landesverbandes.

Vögeln wird immer mehr der Lebensraum entzogen

"Unermüdlich haben wir Vögeln wie dem Braunkehlchen Lebensraum und Nahrung entzogen und tun dies noch", fährt der Fachmann fort. So seien Brachen überbaut worden, Äcker und Wiesen würden für Tierfutter häufig gemäht und gedüngt. "Auch Freizeitnutzung stört die Vögel mitunter beim Brüten", erläutert Bosch. Obwohl die Ursachen und Bedürfnisse bekannt sind, gehe der Schwund der 12 bis 14 Zentimeter großen Feld- und Wiesenvögel ungebremst weiter.

"Mit Hilfe eines landesweiten Wiesen- und Bodenbrüterprogramms könnten wir dafür sorgen, dass das Braunkehlchen wieder ganz Baden-Württemberg als Heimat entdeckt", gibt sich Nabu-Landeschef Johannes Enssle derweil optimistisch - es bedürfe aber sofortigen Handelns. Er fordert die Landesregierung auf, ihr Versprechen aus dem Koalitionsvertrag einzulösen und die nötigen Gelder für das Programm im kommenden Haushalt einzustellen. "Sechs Millionen Euro werden benötigt. Das sollte es uns wert sein, eine bedrohte Art und mit ihr viele weitere Arten zu retten."

Das Braunkehlchen hat seinen Namen von seiner braun-orangen Brust und Kehle. Den Winter verbringt es südlich der Sahara. Im April kehrt es wieder in den Norden zurück. Es ist das dritte Mal, dass die beiden Naturschutzverbände zur Wahl des Jahresvogels aufgerufen hatten. Gekürt werden die gefiederten Sieger bereits seit 1971, doch in der Vergangenheit suchten die Fachleute den Vogel aus. Nun treffen diese nur noch eine Vorauswahl. Fast 135.000 Menschen beteiligten sich demnach in diesem Jahr an der Wahl im Internet.

(br/dpa)

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Trockenheit sorgt für bizarre Szenen an der Dreisam https://www.baden.fm/nachrichten/trockenheit-sorgt-fuer-bizarre-szenen-an-der-dreisam-1062691/ Wed, 17 Aug 2022 10:49:42 +0000 https://www.baden.fm/?p=1062691

Kaltwasserpool bei der Lehener Brücke soll Zufluchtsort für Fische in der stellenweise ausgetrockneten Dreisam werden

Sommer 2022: Trockenheit und Niedrigwasser plagen fast jedes Gewässer in Baden. Fische in der Dreisam leiden nicht nur wegen des Wassermangels. Auch die hohen Wassertemperaturen machen ihnen zu schaffen. Deshalb wurde nun bei der Lehener Brücke ein Kältebecken gegraben. Baden ist dort nicht erlaubt, denn das Becken ist eines der letzten Refugien für Fische und andere Flussbewohner in einem außergewöhnlich trockenen Sommer.

Sie ist Kulisse für goldene Sonnenuntergänge, Planschbecken oder Erholungsort mitten in Freiburg – die Dreisam. Doch an vielen der Orte, an denen sich sonst zahlreiche Freiburger abkühlen oder ein kaltes Getränk nach dem Feierabend genießen, herrscht mittlerweile Trockenheit. Das sorgt einerseits für bizarre Bilder, auf denen Menschen wortwörtlich auf dem Trockenen sitzen. Andererseits belastet es aber auch die Natur.

Fehlende Niederschläge und das anhaltende Niedrigwasser – darunter leiden die Fische im Fluss momentan sehr. Ebenso machen ihnen die hohen Wassertemperaturen zu schaffen. Deshalb wurde nun bei der Lehener Brücke ein Kältebecken gegraben. Bis zu fünf Grad weniger werden dort gemessen, da ein kühlerer Bach an dieser Stelle in die Dreisam fließt. Darüber hinaus bietet das bis zu zwei Meter tiefe Becken einen sicheren Wasserstand. Der in dieser Woche erwartete Regen soll ebenfalls mehr Wasser in den Fluss spülen. So könnte sich die Wassersituation zumindest leicht entspannen. Bis dahin erklärt Bernd Walser, Flußmeister der Dreisam aber, dass das Becken nicht zum Baden gedacht ist:

weil die Fische jetzt natürlich in einer besonderen Situation sind und das stresst die, wenn da noch 50 Leute im Becken sitzen und baden.

© Mario Jonas Ködel / baden.fm

Für viele ist es zudem verwunderlich, dass die Dreisam an unterschiedlichen Stellen verschiedene Wasserstände hat. Ein Radfahrer berichtet:

Die Dreisam besteht beim Dreisamstadion nur noch aus Pfützen, ein paar Kilometer weiter in der Stadt ist dann wieder ein bisschen mehr Wasser und in Hugstetten ist sie wieder komplett ausgetrocknet.“

Bernd Walser erklärt die Dreisam:

versickert im Grundwasser, das Wasser fließt unterirdisch ab“ und „in Nimburg tritt das meiste Wasser wieder zutage.“

Geschuldet ist dies dem Umbau der Dreisam im Jahre 1880 und so versickert sie in ihrem ehemaligen Flussbett.

Der Regen würde der Natur also sehr guttun. Zum einen hilft das zusätzliche Wasser den Fischen in der Dreisam zu überleben. Zum anderen bietet das zusätzliche Wasser dann auch wieder vermehrt Räume, an denen in der Dreisam geplanscht werden kann. Vielleicht ja sogar mit einem kalten Getränk nach Feierabend.

(mjk)

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Experten sorgen sich um Wasserstand im Naturschutzgebiet Taubergießen https://www.baden.fm/nachrichten/suedbaden/experten-sorgen-sich-um-wasserstand-im-naturschutzgebiet-taubergiessen-1043896/ Thu, 04 Aug 2022 05:07:08 +0000 https://www.baden.fm/?p=1043896

Sollte die Niedrigwasserlage sich nicht schleunigst ändern, wollen Behörden den Bootstourismus einschränken

Weil die anhaltende Trockenheit die Natur unter massiven Stress setzt, prüft jetzt das Regierungspräsidium Freiburg, ob der Bootstourismus beispielsweise im Naturschutzgebiet Taubergießen im Ortenaukreis eingeschränkt werden sollte. Alle Besucher haben die Behörden am Mittwoch (03.08.2022) zu entsprechender Rücksicht aufgerufen.

Besonders die Kahnfahrten seien bei Niedrigwasser aus Sicht von Umweltexperten problematisch, weil sie den schwindenden Lebensraum von geschützten Fischarten, anderen Wasserlebewesen und Wasserpflanzen mit sinkendem Wasserstand zunehmend beeinträchtigen würden. Notfalls müssten Beschränkungen her, um Schäden in der Auenlandschaft mit ihrem großen Artenreichtum zu verhindern, heißt es.

Gleichzeitig hebt Taubergießen-Rangerin Cosima Zeller das Miteinander von Menschen und Natur hervor. Beim aktuellen Niedrigwasser komme es aber zu Verlagerungen des Wassersports von anderen Gewässerläufen in die Schutzgebiete. Boote schrammen dann an der Gewässersohle entlang und beeinträchtigen damit die Tier- und Pflanzenwelt. Unter solchen Bedingungen seien Bootsfahrten deshalb aktuell nicht mehr naturverträglich.

Fachleute befürchten langfristige Folgen für Flora und Fauna

Zwar seien die Lebewesen in Flussauen daran gewöhnt, dass es zu starken Wasserschwankungen kommen kann, sagt Bettina Saier als Leiterin der Ökologischen Station im Taubergießen. Doch sollten langanhaltende Niedrigwasserphasen im Sommer zur Regel werden, würde sich dadurch die gesamte Gewässerökologie als auch die Wasserqualität mitsamt der Artenzusammensetzung ändern.

Flussmeister Bernhard Walser berichtet davon, dass er solch niedrige Gewässerstände wie momentan in seinen vergangenen 34 Berufsjahren noch nie erlebt hat. Er weist darauf hin, dass die Wasserläufe im Taubergießen vor allem von Rhein und Elz gespeist werden, die Zuflussmenge vom Rhein aber gesetzlich begrenzt ist und sich daher nicht beliebig erhöhen lassen.

Beim Taubergießen handelt es sich um ein rund 17 Quadratkilometer großes Naturschutzgebiet in den Oberrheinauen neben Rheinhausen, Rust, Kappel-Grafenhausen und Schwanau. Dort wachsen unter anderem auch Orchideen und einige seltene Pflanzenarten, darüber hinaus ist Taubergießen für seine Vielfalt an Insekten, Amphibien, Reptilien und Vögel bekannt.

(fw)

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Ortenaukreis verbietet Wasserentnahme aus fließenden Gewässern https://www.baden.fm/nachrichten/ortenaukreis-verbietet-wasserentnahme-aus-fliessenden-gewaessern-985165/ Tue, 14 Jun 2022 04:37:19 +0000 https://www.baden.fm/?p=985165

Wer trotzdem weiter Wasser abpumpt, dem können Bußgelder in sechsstelliger Höhe drohen

Die Bewohner des Ortenaukreises dürfen wegen der anhaltenden Trockenheit in nächster Zeit erst einmal kein Wasser mehr aus Flüssen und Bächen entnehmen, um damit landwirtschaftliche Flächen oder ihre Gärten zu bewässern.

Das hat das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz in der Ortenau am Montagabend (13.06.2022) angeordnet. Gleichzeitig will das Landratsamt die Vorschriften in den kommenden Tagen und Wochen auch verstärkt kontrollieren.

Wegen der geringen Regenfälle seien die Pegelstände der Gewässer in der Region auf kritische Werte gesunken, heißt es zur Begründung vom Amtsleiter Jürgen Mair. Nach seiner Auskunft sei auch trotz kleinerer Gewitter weiterhin nicht mit größeren Niederschlagsmengen zu rechnen, die etwas an der Lage ändern würden.

Vereinzelte Gewitter ändern nur wenig an der Gesamtsituation

Die vereinzelten Regenschauer der letzten Tage seien zwar lokal ergiebig gewesen, aber flächendeckend hätten sie nicht zur Entspannung der Niedrigwassersituation beigetragen. Dadurch sind nun aktuell Tiere und Pflanzen entlang der Gewässer im Ortenaukreis gefährdet, zumal auch die Temperaturen im Wasser in den kommenden Wochen deutlich ansteigen dürften.

Gerade jetzt sei es deshalb besonders wichtig, betont Mair, dass die Flüsse und Bäche nicht vollständig austrocknen. Führen Fließgewässer bei heißen Sommertemperaturn nicht ausreichend Wasser, drohen verstärkter Algenwuchs und auch Ausfälle für die Fischerei.

Wer gegen das Wasserentnahmeverbot verstößt, muss mit Bußgeldern von bis zu 100.000 Euro rechnen.

(fw) / dpa

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