Landwirtschaft – baden.fm https://www.baden.fm Das Radio für Freiburg und Südbaden. Aktuelle Nachrichten, Videos und Veranstaltungen aus der Region. Mit Livestream, Ticketshop und Mediathek. Thu, 27 Apr 2023 09:50:17 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.4.3 https://www.baden.fm/wp-content/uploads/2016/06/cropped-badenfm-32x32.png Landwirtschaft – baden.fm https://www.baden.fm 32 32 Umweltverbände fordern Obergrenzen für Flächenverbrauch in Baden-Württemberg https://www.baden.fm/nachrichten/umweltverbaende-fordern-obergrenzen-fuer-flaechenverbrauch-in-baden-wuerttemberg-1310181/ Thu, 27 Apr 2023 09:50:17 +0000 https://www.baden.fm/?p=1310181

Keine zusätzlichen Areale für Straßen, Parkplätze oder Häuser bis 2035

Angesichts des Flächenverbrauchs von rund einem halben Dutzend Hektar pro Tag fordert ein breites Bündnis von Umwelt-, Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden verbindliche Obergrenzen. Diese Grenzen müssten gesetzlich verankert werden, heißt es im Volksantrag «Ländle leben lassen», für den die Verbände von diesem Donnerstag (27. April) an Unterschriften sammeln. Insgesamt werden 40.000 Unterzeichnende benötigt, damit der Landtag über den Volksantrag berät und die Initiatoren anhört, teilten die Verbände mit.

"Die Flächenverluste sind eines der drängendsten Umweltprobleme unserer Zeit", warnen sie. "Doch Anspruch und Wirklichkeit klaffen im Handeln der Landesregierung bei diesem Thema weit auseinander." Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der Landesnaturschutzverband (LNV), der Landesbauernverband (LBV) und der Badische Landwirtschaftliche Hauptverband (BLHV) wollen sich am Donnerstag (10.00 Uhr) in Stuttgart zu Details des Antrags äußern. Neben den gesetzlich verankerten Obergrenzen fordern die Verbände auch einen besseren Schutz für fruchtbare Böden. Außerdem müssten Gewerbebrachen, Leerstände und Baulücken genutzt werden, um zusätzlichen Wohnraum zu schaffen.

Gravierende Konsequenzen für unsere Umwelt und für das Klima."

Insbesondere in dicht besiedelten Ländern wie Baden-Württemberg führe der hohe Bedarf an neuen Wohn- und Gewerbegebieten sowie der Ausbau von Straßen und Infrastrukturprojekten zu einem stetig wachsenden Druck auf die nur begrenzt verfügbaren Flächen, hieß es. "Das hat gravierende Konsequenzen für unsere Umwelt und für das Klima", warnte das Bündnis. Mit jeder neu versiegelten Fläche gingen Böden für die Lebensmittelproduktion, Landschaften, seltene Lebensräume und Biotope unwiderruflich verloren.

Der tägliche Flächenverbrauch lag nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Baden-Württemberg im Jahr 2021 bei 6,2 Hektar pro Tag - das war deutlich mehr als die durchschnittlich 5,4 Hektar im Jahr zuvor. Im Jahr 2000 waren es zwar noch 12 Hektar pro Tag, aber Grüne und CDU in Baden-Württemberg haben auch ein ehrgeiziges Ziel: In ihrem Koalitionsvertrag verspricht die Landesregierung, den Flächenverbrauch auf zunächst 2,5 Hektar pro Tag zu begrenzen und bis 2035 auf Netto-Null zu reduzieren. "Mit den bisher ergriffenen Maßnahmen wird sie dieses Ziel nicht erreichen - tatsächlich steigt der Flächenverbrauch seit 2018 wieder deutlich an", kritisiert das Bündnis.

Nach Angaben des Nabu sind mittlerweile 14,8 Prozent des Landes mit Häusern, Parkplätzen oder Straßen bedeckt. Im Jahr 2000 waren es noch 13,2 Prozent. "Schaut man auf die letzten beiden Generationen, so haben sie so viel neue Siedlungsfläche in Anspruch genommen wie alle 80 Generationen zuvor", kritisieren die unterzeichnenden Verbände.

(dpa/br)

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Was ein Wolfsrudel für den Schwarzwald bedeuteten könnte – Einschätzungen und Meinungen https://www.baden.fm/nachrichten/was-ein-wolfsrudel-fuer-den-schwarzwald-bedeuteten-koennte-einschaetzungen-und-meinungen-1251103/ Fri, 17 Feb 2023 09:37:02 +0000 https://www.baden.fm/?p=1251103

Zwei Wölfe laufen gemeinsam in eine Fotofalle bei St. Blasien - ein Überblick was das für die Region bedeuten könnte:

Das Foto der beiden Wölfe (13. Februar 2023) könnte den offiziellen Auftakt zum ersten Wolfsrudel im Schwarzwald darstellen. Denn die Einschätzung von Fachleuten ist, dass es sich bei den beiden Tieren auf dem Foto mit sehr großer Wahrscheinlichkeit um ein Pärchen handelt. Was würde ein Rudel für den Südschwarzwald bedeuten? Und wäre es eher ein Segen für den Tierschutz oder eine Gefahr für Schafe, Ziegen und Rinder? Diese und weitere Fragen, Meinungen und Einschätzung hierzu in einer Übersicht:

Warum erregt das Foto aus der Schluchsee-Region so viel Aufsehen?

Die Zahl der Wölfe nimmt zwar zu, aber Baden-Württemberg ist trotz des Schwarzwalds noch ein Durchgangsland für das Raubtier. In Deutschland gibt es insgesamt bereits 160 Wolfsrudel und über 40 Paare - aber keine dieser Gruppen lebt bislang im Südwesten. Es wird aber seit vielen Jahren auch in Baden-Württemberg damit gerechnet, dass nicht nur männliche Wölfe zuwandern und es zu Paar- und Rudelbildungen kommen wird. «Das Paar auf dem Foto überrascht mich nicht, das war nicht anders zu erwarten», sagt Markus Rösler, Naturschutz-Experte der baden-württembergischen Grünen und Wolfsbotschafter des Naturschutzbundes Deutschland (NABU).

Warum sind Experten überzeugt, dass es sich auf dem Foto um ein Paar handelt?

Micha Herdtfelder, Leiter des Arbeitsbereichs Luchs/Wolf bei der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg, ist sicher, dass das Bild der Fotofalle einen Rüden und eine zugewanderte Fähe zeigt. «Rüden sind nicht gemeinsam unterwegs. Sie würden zu zweit und als Konkurrenten auch anders miteinander umgehen», sagt der Wildtierbiologe. Unklar sei aber, ob es sich bei dem mutmaßlichen Weibchen um das zuletzt nachgewiesene Raubtier aus dem Münstertal (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) handelt.

Und was spricht für eine Rudelbildung?

Vor allem die Jahreszeit spricht dafür. Denn zwischen Februar und April, in der sogenannten Ranzzeit, paaren sich Wölfe. «Deshalb ist auch anzunehmen, dass sie ein Rudel bilden, sollten sie zusammenbleiben», sagt Herdtfelder. «Biologisch gesehen ist das ein völlig normaler Prozess. Es überrascht mich eher, dass es in Baden-Württemberg so lange dauert.»

Wie geht es weiter?

Die Experten warten nun gespannt auf die Bilder der Fotofallen im Südschwarzwald in den kommenden Wochen. Denn bleibt eine Fähne drei Monate mit einem Rüden zusammen, gilt sie als territorial. Und markieren sie zu zweit ihr Revier, hinterlassen sie also eine Urinspur, wird dies als Paarbildung gewertet. «Wir überprüfen jetzt intensiv», sagt Herdtfelder. Ein Rudel besteht aus einem Paar und mindestens einem Nachwuchs.

Schäfer und Rinderzüchter sind wenig begeistert, oder?

Das stimmt. Denn der Wolf hat keine natürlichen Feinde und steht in Deutschland als streng geschützte Art unter Naturschutz. Ein Abschuss (Entnahme) ist verboten, es sei denn, die eigentlich Menschen gegenüber scheuen Wölfe verhalten sich aggressiv. «Wenn Wölfe über das Ziel hinausschießen, wenn sie zum Beispiel wiederholt über den Zaun springen, dann muss man sie auch abschießen», sagt Grünen-Experte Rösler. Er schwört aber auf den Herdenschutz: «In Brandenburg gehen 71 Prozent der Risse auf einen nicht ausreichenden Schutz zurück», sagt er. «Wenn ein Schutz da ist und er gut ist, dann gibt es nur in Ausnahmen Probleme.» NABU-Landeschef Johannes Enssle sieht das ähnlich. Weidetierhalterinnen und -halter müssten auch weiterhin bei der Umsetzung des Herdenschutzes unterstützt werden, fordert er.

Warum machen sich Viehhalter dann Sorgen?

Sie sind alarmiert, weil der Herdenschutz ihrer Ansicht nach nicht flächendeckend möglich ist. «Herdenschutzmaßnahmen schützen nicht immer zu 100 Prozent», sagte die Geschäftsführerin des Landesschafzuchtverbands, Anette Wohlfarth. «Wenn sich der Wolf weiter ausbreitet, ist das eine existenzielle Bedrohung für die Weidetierhaltung.» Die Schafzüchter fordern eine Obergrenze. «Wölfe, die übergriffig sind, müssen umgehend und ohne bürokratischen Aufwand entnommen werden.»

Und die Politik?

Das Umwelt- und das Landwirtschaftsministerium sind sich da nicht einig. Während das Umweltressort auf den auch finanziell vom Land unterstützten Herdenschutz durch Zäune und Hunde verweist, hält Agrarminister Peter Hauk (CDU) diesen nicht mehr für ausreichend. «Da sich die Wölfe derzeit in der Ranz befinden, bedeutet das aus unserer Sicht Alarmstufe Rot für Mensch, Weidetier und die Biodiversität im Schwarzwald», sagt er. Hauk fordert beherzte Entscheidungen. «Immer nur die Maßnahmen für Herdenschutz vorzuschieben, reicht nicht mehr aus», sagt er. In einem dicht besiedelten, touristischen Gebiet wie dem Schwarzwald wäre ein Wolfsrudel nach seiner Einschätzung nicht tragbar.

Wie viele Wölfe gibt es denn derzeit in Baden-Württemberg?

Die genaue Zahl ist nicht bekannt, aber drei männliche Tiere gelten im Südwesten derzeit als sesshaft. Das heißt, nach sechs Monaten ist ein Nachweis erneut einem bestimmten Exemplar zugewiesen worden. Zuletzt war erstmals auch ein weiblicher Wolf, eine sogenannte Fähe, genetisch nachgewiesen worden. Im bundesweiten Vergleich ist das allerdings ziemlich wenig: In Deutschland leben insgesamt 161 Wolfsrudel, 43 Paare und 21 sesshafte Einzeltiere (Stand November 2022).

(dpa/mt)

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Staufener Unternehmen für innovatives Klimaprojekt ausgezeichnet https://www.baden.fm/nachrichten/staufener-unternehmen-fuer-innovatives-klimaprojekt-ausgezeichnet-1071931/ Tue, 23 Aug 2022 14:59:07 +0000 https://www.baden.fm/?p=1071931

Klimaheldenpreis an den Verein "CO2-Land e.V." aus Staufen vergeben

Der Stromanbieter Badenova hat den so genannten Klimaheldenpreis in diesem Jahr an den Verein "CO2-Land e.V." aus Staufen vergeben. Der Verein entwickelt eine Technik, um Ackerböden als CO2-Speicher einsetzen zu können. Mit der Förderung, die mit dem Preis einhergeht, soll das Modell nun in der Praxis getestet werden.

Den Preis nahm der Initiator des Projekts, Michael Schwegler, im Naturgut Hörnle in Schallstadt von Bürgermeister Sebastian Kiss entgegen. "Hier wird Klimaschutz anfassbar und erlebbar und man sieht, jeder kann im Kleinen und in seinem Bereich einen Beitrag leisten", befand der Schalstädter Rathauschef. "Es sind echte Klimahelden, sie haben diesen Preis verdient.“

Offizieller Titel des Projekts ist "Remote Sensing als Instrument für regionales Humusaufbau-Monitoring". Die Technik macht sich zunutze, dass Ackerboden der beste und größte CO2-Speicher der Welt ist. Er bietet das Potential gemeinsam mit der Landwirtschaft durch innovative Lösungen CO2 in der Atmosphäre zu reduzieren. Diese Reduktion erfolge durch eine Bindung des CO2 im Ackerboden, die vor allem funktioniere, wenn der Boden einen hohen Humusgehalt aufweist, erklärt Initiator Schwegler. Durch eine allzu intensive landwirtschaftliche Nutzung verliere der Boden seinen Humusanteil und somit sinke auch die Fähigkeit, CO2 zu speichern. Landwirte können das ändern, indem sie beispielsweise auf eine verbesserte Fruchtfolge, jährlich eingesetzte Zwischenfrüchte oder auch mal eine mehrjährige tiefwurzelnde Dauerkultur anbauten.

Humusgehalt im Boden vom Weltraum aus messen

Messungen des Humusgehalts im Boden durch Laborproben und Bodenanalysen seien bislang allerdings extrem teuer. Hier will der Staufener Verein mit seinem Monitoring-Modell ansetzen. Die Methode, die der Verein CO2-Land e.V. bei seinem Projekt einsetzt, heißt "Remote Sensing" und könne mit dem Begriff Fernerkundung übersetzt werden. Genutzt werden dabei Satellitendaten. Diese werden zu Beginn des Humus-Projekts mit am Boden erhobenen Daten abgeglichen. Dadurch wird es möglich, den Wert von Satellitendaten bei der regionalen Untersuchung des Humusgehalts im Boden zu qualifizieren - so zumindest die Theorie nach ersten Versuchen. Getestet wird die Messmethode auf Flächen im Raum Freiburg. Wenn alles klappe, komme am Ende ein kostensparendes Nachweisverfahren für den Humusaufbau im Ackerboden heraus, das als Basis für den Handel mit Humus-Zertifikaten durch die Landwirtschaft diene, glauben Badenova und Projektentwickler.

Das experimentelle Projekt, das auch durch die Stadt Freiburg und die Vereinsmitglieder unterstützt wird, wurde erst durch die Förderung durch den Innovationsfonds Klima- und Wasserschutz der Badenova möglich. Knapp 146.000 Euro, fast die Hälfte der Projektkosten, werden aus dem Fonds finanziert.

(br)

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Japankäfer in Freiburg könnte heimischer Landwirtschaft massiv schaden https://www.baden.fm/nachrichten/japankaefer-in-freiburg-koennte-landwirtschaft-und-heimischen-pflanzen-schaden-1036637/ Thu, 28 Jul 2022 12:08:32 +0000 https://www.baden.fm/?p=1036637

Die invasive Insektenart ist nun schon zum zweiten Mal in Folge mit Hilfe einer Falle hier nachgewiesen worden

Die wiederholte Sichtung des so genannten Japankäfers in Freiburg alarmiert Experten. Der Käfer gilt als invasive Art mit großem Schadenspotenzial. Davor warnen am Donnerstag (28.07.2022) Spezialisten vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg.

In den Insektenfallen des baden-württembergischen Pflanzenschutzdienstes ist nach einem ersten Fund aus dem letzten Herbst nun schon wieder ein Exemplar aufgetaucht und zwar ein Männchen. Die Agrarfachleute vermuten, dass beide Käfe als blinde Passagiere im Güter- oder Reiseverkehr aus Norditalien hierher kamen.

Seit Mai wird der Großraum Freiburg deshalb mit acht Pheromonfallen überwacht. In ganz Baden-Württemberg haben die Experten ein Überwachungsnetz mit 42 Fallen eingerichtet, vor allem entlang der großen Hauptverkehrsachsen. So sollen neue Japankäfer möglichst früh aufgespürt werden, bevor sie sich massenhaft vermehren und dauerhaft hier ansiedeln können.

Der Käfer kann schnell ganze Wiesen und Weiden zerstören

Japankäfer sind etwas einen Zentimeter groß und haben einen metallisch glänzenden, grünen Kopf, braune Flügel und kleine weiße Haarbüschel. Sie stammen ursprünglich aus Asien haben hier in Europa kaum Fressfeinde. Deshalb stuft die EU sie als "prioritärer Unions-Quarantäneschädling" ein, da er bevorzugt an Blüten, Blättern, Früchten oder an den Wurzeln von Pflanzen frisst.

Hierzulande ist der Japankäfer leicht mit dem heimischen Gartenlaubkäfer oder dem Rosenkäfer zu verwechseln. Diese beiden Arten verursachen aber keine nennenswerten Fressschäden in der Landwirtschaft. Das LTZ Augustenberg bittet auch alle Bürger um Mithilfe. Wer einen möglichen Japankäfer fängt, sollte ihn einfrieren und fotografieren. Das Foto sollte dann mit Angabe des genauen Fundortes an eine extra eingerichtete E-Mail-Adresse geschickt werden, so die Bitte.

dpa / (fw)

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Wolf könnte am Montag eine Ziege bei Münstertal gerissen haben https://www.baden.fm/nachrichten/wolf-koennte-am-montag-eine-ziege-bei-muenstertal-gerissen-haben-993085/ Wed, 22 Jun 2022 10:27:09 +0000 https://www.baden.fm/?p=993085

Im Labor werten Experten jetzt mögliche DNA-Spuren aus, um die Frage beantworten zu können

Im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald gehen Wildtierexperten aktuell dem Verdacht eines neuen Wolfsangriffs nach. Im Bereich der Gemeinde Münstertal ist am Montag (20.06.2022) eine tote Ziege aufgetaucht.

Fachleute der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt in Freiburg haben den Riss vor Ort dokumentiert und die getötete Ziege jetzt dem Chemischen- und Veterinäruntersuchungsamt in Freiburg übergeben. Dort sollen Profis über mögliche DNA-Spuren herausfinden, ob tatsächlich ein Wolf dahintersteckt oder doch ein anderes Tier.

Meldungen über ähnliche Zwischenfälle häufen sich in den letzten Monaten

Münstertal liegt innerhalb des ausgewiesenen Fördergebiets Wolfsprävention im Schwarzwald. Dort sind nach aktuellem Kenntnisstand bereits drei Wolfsrüden heimisch geworden und streifen regelmäßig durch die Wälder. Erst am Dienstag hatten die Experten eine neue Wolfssichtung bei einer Fotofalle im April bei Simonswald bestätigt.

Die Nutztierverbände wurden nach Angaben der Behörden bereits über den neuen Zwischenfall informiert, ebenso die Wildtierbeauftragten der Region. Mögliche Beobachtungen mit Verdacht auf einen Wolf sollten unbedingt sofort an die FVA in Freiburg gemeldet werden, entweder telefonisch an die 0761/4018274 oder per E-Mail.

Ausführliche Infos zum Fördergebiet Wolfsprävention, zum Schutz von Nutztierherden und zu Verhaltenshinweisen beim Zusammentreffen von Wolf und Mensch finden Sie auf der Webseite des Umweltministeriums Baden-Württemberg.

(fw)

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Ortenaukreis verbietet Wasserentnahme aus fließenden Gewässern https://www.baden.fm/nachrichten/ortenaukreis-verbietet-wasserentnahme-aus-fliessenden-gewaessern-985165/ Tue, 14 Jun 2022 04:37:19 +0000 https://www.baden.fm/?p=985165

Wer trotzdem weiter Wasser abpumpt, dem können Bußgelder in sechsstelliger Höhe drohen

Die Bewohner des Ortenaukreises dürfen wegen der anhaltenden Trockenheit in nächster Zeit erst einmal kein Wasser mehr aus Flüssen und Bächen entnehmen, um damit landwirtschaftliche Flächen oder ihre Gärten zu bewässern.

Das hat das Amt für Wasserwirtschaft und Bodenschutz in der Ortenau am Montagabend (13.06.2022) angeordnet. Gleichzeitig will das Landratsamt die Vorschriften in den kommenden Tagen und Wochen auch verstärkt kontrollieren.

Wegen der geringen Regenfälle seien die Pegelstände der Gewässer in der Region auf kritische Werte gesunken, heißt es zur Begründung vom Amtsleiter Jürgen Mair. Nach seiner Auskunft sei auch trotz kleinerer Gewitter weiterhin nicht mit größeren Niederschlagsmengen zu rechnen, die etwas an der Lage ändern würden.

Vereinzelte Gewitter ändern nur wenig an der Gesamtsituation

Die vereinzelten Regenschauer der letzten Tage seien zwar lokal ergiebig gewesen, aber flächendeckend hätten sie nicht zur Entspannung der Niedrigwassersituation beigetragen. Dadurch sind nun aktuell Tiere und Pflanzen entlang der Gewässer im Ortenaukreis gefährdet, zumal auch die Temperaturen im Wasser in den kommenden Wochen deutlich ansteigen dürften.

Gerade jetzt sei es deshalb besonders wichtig, betont Mair, dass die Flüsse und Bäche nicht vollständig austrocknen. Führen Fließgewässer bei heißen Sommertemperaturn nicht ausreichend Wasser, drohen verstärkter Algenwuchs und auch Ausfälle für die Fischerei.

Wer gegen das Wasserentnahmeverbot verstößt, muss mit Bußgeldern von bis zu 100.000 Euro rechnen.

(fw) / dpa

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Imker schlagen auch in Baden wegen des anhaltenden Bienensterbens Alarm https://www.baden.fm/nachrichten/imker-schlagen-auch-in-baden-wegen-des-anhaltenden-bienensterbens-alarm-951279/ Wed, 11 May 2022 05:09:44 +0000 https://www.baden.fm/?p=951279

Mehr als jedes vierte Bienenvolk im Südwesten hat den letzten Winter nicht überlebt

Immer weniger Bienen schaffen es hierzulande unbeschadet durch die kalte Jahreszeit. Davor warnt das Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen nach einer bundesweiten Umfrage unter mehr als 10.500 Imkern.

Demnach hat in deutschlandweiten Schnitt jedes fünfte Bienenvolk den vergangenen Winter nicht überstanden. In Baden-Württemberg ist die Lage sogar noch angespannter, hier ist mit 26 Prozent mehr als ein Viertel aller Bienenvölker in den vergangenen Monaten eingegangen. Nur im Saarland war die Situation noch schlechter. Auch im langjährigen Mittel sei diese Entwicklung deutlich überdurchschnittlich, heißt es.

Weniger Futter, dafür mehr Parasiten, Feuchtigkeit und Gifte

Zu den Gründen gehören nach Angaben der Experten gleich mehrere Faktoren: Zum Einen habe das schlechte Wetter viele Bienen geschwächt. Hinzu kam der Umstand, dass es im Schnitt zu wenig Pollen gab und eine Mangelernährung den Insekten daher zusätzlich die Winterzeit erschwert hätte. Aber auch Parasiten wie die Varroamilbe haben den Bienenvölkern zuletzt massiv zugesetzt.

Der Vorsitzende des Imkerverbands in Rheinland-Pfalz Thomas Hock hält hingegen Pestizide in der Landwirtschaft für das Bienensterben verantwortlich. Gerade in sehr nassen, regenreichen Monaten wie im letzten Jahr würden vermehrt Funigizide gegen Pilzerkrankungen verwendet, die aber auch die Bienen schädigen können, meint er.

(fw) / dpa

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Verbraucherminister stellt Bürger wegen Kostenexplosion auf weiteren Verzicht ein https://www.baden.fm/nachrichten/verbraucherminister-stellt-buerger-wegen-explodierender-kosten-auf-weiteren-verzicht-ein-904362/ Thu, 31 Mar 2022 11:26:58 +0000 https://www.baden.fm/?p=904362

Hauk geht davon aus, dass sich viele Menschen vor allem beim Einkaufen und beim Urlaub umstellen müssen

Weil die Preise für Energie und Lebensmittel weiterhin deutlich ansteigen, fordert Baden-Württembergs Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) am Donnerstag (31.03.2022) die Bürger im Südwesten zu einem Umdenken beim Einkaufen auf - und dazu, notfalls den Gürtel in bestimmten Bereichen künftig enger zu schnallen.

Hauk geht davon aus, dass die Haushalte in Zukunft weite Teile ihres Budgets für Lebenserhaltungskosten ausgeben müssen und weniger Geld zum Beispiel für den Konsum von Technik übrig bleiben wird. Das schließe insbesondere auch die Nutzung von Handy und Internet mit ein und könnte im Einzelfall auch die Urlaubsplanung betreffen, sagte Hauk in Stuttgart.

Durch die Corona-Pandemie seien viele Menschen bereits gewohnt, dass die Urlaubszeiten etwas sparsamer ausfallen als noch in den Jahren davor. Der Minister spricht sich dafür aus, dass sich diese Entwicklung nun vielleicht ganz bewusst fortsetzen könnte - nun eben aus finanziellen Gründen.

Schon jetzt sind beispielsweise die Kosten in der Landwirtschaft explodiert

Nicht nur die Kosten für Strom und Heizung legen stark zu, auch die Mieten und Lebensmittel werden als Folge teurer, so Hauks Warnung. In der Landwirtschaft etwa seien die Preise für Betriebsstoffe bereits um 30 Prozent gestiegen, die Kosten für Düngemittel hätten sich verdoppelt.

Das sei zwar auch sehr stark marktgetrieben und hänge mit der hohen Nachfrage als Folge des Kriegs in der Ukraine zusammen. Doch die Landwirte bräuchten den Dünger jetzt, weil jetzt die Vegetation beginnt.

Die gestiegenen Ausgaben wirken sich nach Einschätzung des Verbraucherministeriums auch auf verarbeitende Branchen, sowie auf die Logistik und Lagerhaltung von Betrieben aus. In der Summe wird das alles wohl zwangsläufig zu steigenden Preisen führen müssen - ansonsten würde eine Volkswirtschaft nicht funktionieren, sagte Hauk.

dpa / (fw)

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Landwirte rechnen im Südwesten mit guter, aber teurer Spargelsaison 2022 https://www.baden.fm/nachrichten/landwirte-rechnen-mit-guter-aber-teurer-spargelsaison-2022-890585/ Wed, 16 Mar 2022 15:52:26 +0000 https://www.baden.fm/?p=890585

Die ersten Stangen konnten am Mittwoch auf einem Feld in Nordbaden gestochen werden

Danke Bodenheizung haben badische Landwirte am Mittwoch (16.03.2022) den ersten heimischen Spargel von den Ackern geerntet. Der Verband Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer geht davon aus, dass die Spargelsaison in diesem Jahr voraussichtlich in zwei Wochen starten wird. Die heiße Phase für die Ernte der beliebten Gemüsestangen dürfte nach Einschätzung der Erzeuger Anfang April losgehen.

Gerade angesichts der langen Corona-Schließungen vieler Restaurants im letzten Frühjahr und dem allgemeinen Gefühl des "Nachholbedarfs" rechnen sie mit einer ungebrochen hohen Nachfragen und gleichzeitig auch mit einer guten Saison.

Mehrere Faktoren treiben die Kosten in die Höhe

Gleichzeitig dürften die Preise für den Spargel wegen der höheren Energiekosten und der steigenden Ausgaben für Dünger und Folien 2022 noch einmal ansteigen. Wie teuer das Edelgemüse in diesem Jahr wirklich wird, das soll von den genauen Erntemengen abhängen.

Spargel braucht viel Sonne und gedeiht besonders gut in sandigen, leichten Böden. In Baden-Württemberg wird das Gemüse vor allen Dingen in der südlichen Rheinebene rund um Freiburg und in Nordbaden zwischen Baden-Baden und Mannheim auf einer Gesamtfläche von rund 2.200 Hektar angebaut.

In unseren Breitengraden wächst er in den meisten Fällen unter Folien oder in Tunneln. Kleinere Mengen, wie die, die jetzt bei Bruchsal geerntet wurden, können auch schon frühzeitig auf beheizten Feldern angebaut werden. Durch die Erwärmung des Bodesn sprießen die Spargelstangen früher.

(fw) / dpa

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CDU stellt nach Kalbsriss im Schwarzwald den Artenschutz für Wölfe in Frage https://www.baden.fm/nachrichten/cdu-stellt-nach-riss-eines-kalbes-im-schwarzwald-den-artenschutz-fuer-woelfe-in-frage-847896/ Tue, 01 Feb 2022 11:08:40 +0000 https://www.baden.fm/?p=847896

Die Bundesregierung soll genau prüfen, wie sich Weide- und Nutzvieh besser vor Angriffen schützen lässt

Bislang stehen Wölfe in Deutschland und auch weiten Teilen Europa unter strengem Artenschutz und dürfen auch nicht einfach ohne Weiteres gejagt oder getötet werden. Nach dem tödlichen Angriff eines Wolfs auf ein acht Monate altes Kalb Ende November bei Titisee-Neustadt fordert nun aber die Unions-Fraktion im Bundestag die Spitzenpolitiker in Berlin und der EU dazu auf, die bisherige Einstufung der Wölfe genau zu überprüfen.

Nach dem Zwischenfall im Schwarzwald hatte der Waldshut-Tiengener CDU-Abgeordnete Felix Schreiner gemeinsam mit seinen Parteikollegen nach Möglichkeiten gesucht, wie sich Nutztierherden in der Region noch effizienter vor möglichen Wolfsangriffen schützen lassen. Dafür haben sie eine Kleine Anfrage mit insgesamt 17 solcher Einzelfälle aus ganz Deutschland an die Bundesregierung gestellt.

Opposition hätte gerne mehr Klarheit über die genauen Zahlen zu den Wölfen im Schwarzwald

Damit wollten sie unter anderem erfahren, wie viele Wolfsrudel, Wolfspaare und sesshafte Einzelwölfe tatsächlich momentan in unseren Breitengraden leben und wie sich die Population hier in den letzten elf Jahren im europäischen Vergleich entwickelt hat. Darüber hinaus ging es bei der Anfrage auch um die Kosten der bisherigen Schutzmaßnahmen für Viehhalter und mehr.

Die Antwort der Ampel-Koalition ist aus Sicht von Schreiner allerdings nicht konkret genug und würde vor allen Dingen auf die Beschlüsse der früheren Legislaturperioden verweisen. Als Oppositionspartei kritisiert die CDU- /CSU-Fraktion deshalb, dass die aktuelle Regierung das Problem kleinreden würde.

Landwirte könnten sich im Extremfall auch Abschuss-Freigabe vorstellen

Die Rückkehr des Wolfes nach Deutschland stelle aus ihrer Sicht zwar einen Erfolg für den Naturschutz dar. Trotzdem würden damit auch gleichzeitig die Gefahren im Hochschwarzwald steigen. Von der Bundesregierung fordert Schreiner, dass sie überprüfen soll, welche Änderungen es am Bundesnaturschutzgesetz geben könnte, um Abhilfe zu schaffen. Dabei zielt er auch auf eine strengere Regelung der artenschutzrechtlichen Einstufung des Wolfes ab - sowohl auf deutscher als auch auf europäischer Ebene.

Nach dem Vorfall bei Titisee-Neustadt hatten sich unter anderem auch Vertreter des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbands im baden.fm-Interview dafür ausgesprochen, so genannte "Problemwölfe" notfalls auch zum Abschuss freizugeben, falls keine anderen Vergrämungsmaßnahmen die Schafe, Ziegen und Rinder der Viehhalter schützen können. Nach bisheriger Rechtslage ist das allerdings nicht ohne Weiteres möglich.

(fw)

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