Trotz schlecheterer Ausbeute aromastarke Weine des Jahrgangs 2023 erwartet

Der Badische Winzerkeller hat am vergangenen Freitag (06.10.2023) seine diesjährige Weinlese abgeschlossen. Mit dem Ergebnis sei man qualitativ zufrieden heuißt es. Einen Rückgang verzeichnet man bei der Menge.

"Rund 15,8 Millionen Kilogramm Trauben haben wir eingelagert," erläutert Christian Schätzle, Vorstand Produktion/Oenologie laut einer Mitteilung. Der Ertrag liege damit bei 121 Kilogramm je Ar. Die starken Regenfälle Ende August und Anfang September hätten mit intensiver Feuchtigkeit für nachhaltigen Fäulnisdruck gesorgt. "Alles musste schnell gehen und führte zu einer forcierten Anlieferung", so Schätzle. Betroffenes Traubengut wurde vor der Lese auf den Boden geschnitten. Damit habe sich der Ertrag deutlich reduziert. 2022 lag die Erntemenge noch bei rund 19,3 Millionen Kilogramm.

"Wir leben mit und von der Natur und sind mit dem Ergebnis und der Qualität dennoch zufrieden", sagt Schätzle. Er erwarte aromastarke Weine. Der Frühling mit seinen milden Temperaturen und ausreichendem Niederschlag habe zu einem gesunden Wachstum der Reben geführt, der Sommer begünstigte die Traubenreife, teilt der Badische Winzerkeller mit. Die diesjährige Weinlese begann beim Badischen Winzerkeller mit dem ersten Tag für Federweißer am 5. September. Die eigentliche Hauptlese startete am 11. September. Insgesamt 19 Lesetage dauerte die diesjährige Weinlese beim Badischen Winzerkeller.

(df/br)

Unter strengen Hygieneauflagen wird es voraussichtlich diesen Sommer das einzige Weinfest in der Umgebung bleiben

In diesem Sommer hätte das traditionsreiche Freiburger Weinfest eigentlich sein 50. Jubiläum feiern sollen, doch auch dieses Jahr macht noch einmal die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung. Doch ganz auf die badischen Weine aus der Region müssen die Besucher des Freiburger Münsterplatzes trotzdem nicht verzichten.

Unter dem gemeinsamen Namen „Freiburger Weinsommer“ haben sich die Weinerzeuger der bisherigen Weinkost mit dem Badischen Winzerkeller und der „Alten Wache – Haus der badischen Weine“ zusammengetan und eine corona-konforme Weinfest-Variante auf die Beine gestellt.

14 verschiedene städtische und ländliche Winzergenossenschaften, Winzer und Weinbaubetriebe bieten ab dem 29. Juli für rund zwei Wochen täglich an beiden Seiten des Freiburger Münsterplatzes eine Auswahl von insgesamt 50 heimischen Weinen und Sekten an.

Es dürfte in diesem Sommer voraussichtlich das einzige Weinfest im Großraum Freiburg bleiben, alle anderen wurden bereits abgesagt. Damit die deshalb erwartungsgemäß hohe Nachfrage nicht zu einem erhöhten Ansteckungsrisiko führt, haben die Veranstalter ein umfassendes Hygienekonzept entworfen:

Es wird auf dem Münsterplatz zwei unabhängige Eventbereiche mit eigenständigem Einlass geben: Auf der Nordseite präsentieren sich vor dem Historischen Kaufhaus die Alte Wache und die Weinkost-Winzer. Auf der Südseite wird eine zweite Insel für den Badischen Winzerkeller eingerichtet.

Aktuell befindet sich Freiburg in der landesweiten Inzidenzstufe 2. Das bedeutet: Auf beiden Arealen dürfen nach der Corona-Verordnung jeweils höchstens 750 Menschen gleichzeitig unterwegs sein.

Um die Besucherzahlen im Griff behalten zu können, wird es gegen ein Einlasspfand von 5 Euro ein Bändchen geben. Das Geld gibt es nach dem Verlassen des Weinsommer-Geländes im Anschluss auf Wunsch wieder zurück.

An den beiden Eingängen werden Mitarbeiter die Corona-Regeln bei den Besuchern kontrollieren. Aktuell umfasst das nur eine Kontaktnachverfolgung per Luca-App oder per handschriftlichem Formular und auch im Freien eine Maskenpflicht auf allen Laufwegen.

Jeder Gast bekommt dann einen eigenen, festen Sitzplatz zugewiesen. Dort darf er die Maske dann auch abnehmen, nicht aber auf dem Weg zu den Gastronomie-Ständen oder beim Gang zur Toilette.

Sollten die Corona-Zahlen in Freiburg weiter ansteigen und die Stadt in die Inzidenzstufe 3 rutschen, dürften nur noch 500 Besucher gleichzeitig kommen und müssten dann auch die 3-G-Regeln nachweisen: Einlass bekäme dann nur noch, wer vollständig gegen das Virus geimpft, genesen oder negativ getestet ist.

Einen To-Go-Verkauf von Wein oder Essen wird es nicht geben. Das Gelände ist mit Absperrband vom Rest des Platzes getrennt, neben den Mitarbeitern am Einlass achtet auch je ein Supervisor pro Schicht darauf, dass alle Regeln eingehalten werden.

Die Organisatoren möchten mit dem Freiburger Weinsommer wieder die Schaffenskraft der heimischen Weinerzeuger einem breiten Publikum zugänglich machen. Darüber hinaus werden sie aber auch ein Zeichen der Solidarität setzen für die Winzerbetriebe an der Ahr, die durch die Hochwasserkatastrophe zu großen Teilen ihre komplette berufliche Existenz verloren haben.

An den Ausgängen des Weinsommer-Geländes stehen Spendenkörbchen bereit, an denen die Besucher ihr Pfand den betroffenen Partnerweinbaubetrieben zu Gute kommen lassen können. Alle weiteren Infos zum Freiburger Weinsommer und den genauen Regelungen finden Interessierte auf der Facebookseite der Veranstaltung.

(fw)

Die eisigen Temperaturen der letzten Tage um die -10°C waren aus Sicht vieler Winzer genau das Richtige:

Am Tuniberg konnten die Helfer des Badischen Winzerkellers letztes Wochenende bereits fast eine Tonne Trauben für den begehrten Eiswein ernten. Aus dem Gewürztraminer entstehen dann rund 200 Liter Eiswein. Und dieser dürfte in diesem Jahr die Erwartungen der Winzer besonders gut erfüllen: Sie haben dabei einen durchschnittlichen Zuckergehalt von 214 ° Oechsle gemessen - was sich am Ende durch eine besonders hohe Qualität bemerkbar machen dürfte. Die letzte Eisweinlese dieser Art ist in Merdingen über 25 Jahren her.

Was hat es mit dem Eiswein auf sich?

Beim Eiswein handelt es sich um einen besonders aroma-intensiven und süßen Prädikatswein, von dem in jedem Jahr nur recht kleine Mengen produziert werden können. Für ihn müssen die Trauben frostigen Temperaturen um die -7°C ausgesetzt sein. Dabei gefriert das Wasser im inneren der Beeren, nicht allerdings der natürliche Zucker, der für den besonderen Geschmack des Weines mit verantwortlich ist. In vielen Jahren lässt es der Reifegrad der Trauben aber überhaupt nicht zu, diese lang genug für den Eiswein an den Reben hängen zu lassen. Das macht den Eiswein oft zu einer besonderen Weinrarität.

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