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Polizei ermittelt in der Ortenau nach gleich zwei Funden von Giftködern

Einen Zusammenhang zwischen den Fällen aus Rust und Gengenbach sehen die Ermittler bislang nicht

Die Polizei in der Ortenau warnt am Freitag in gleich zwei Fällen vor mutmaßlichen Giftködern, die Unbekannte in Gengenbach und Rust ausgelegt haben sollen. Bislang liegen den Ermittlern aber keine Hinweise vor, dass zwischen den beiden Fällen ein möglicher Zusammenhang bestehen könnte.

In Rust hatte sich eine Hundebesitzerin bei den Beamten gemeldet, nachdem sie mit ihrem Tier am Mittwoch (30.03.2022) am Hochwasserdamm im Bereich Stein spazieren war. Dort hatte der Hund einen verdächtigen Gegenstand gefressen und musste anschließend zum Tierarzt.

Nach der Anzeige haben Polizisten auf Höhe der Baumplantage vor Ort tatsächlich gepresste Maisköder gefunden, die mit einem Gift versetzt waren. Mögliche Zeugen, die verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, können sich in dem Fall jetzt unter Tel. 07822/789330 mit dem Polizeiposten Rust in Verbindung setzen.

Vergifteter Mais bei Rust, präpariertes Wurststück in Gengenbach

In Gengenbach war am Donnerstag (31.03.2022) einem Spaziergänger ein mutmaßlicher Giftköder aufgefallen. Dort hatte es sich um ein ausgelegtes Stückchen Wurst gehandelt, das anschließend in einer Tierarztpraxis zur weiteren Untersuchung abgegeben wurde.

Anders als in Rust ist es hier bislang nicht klar, ob tatsächlich auch Haustiere zu Schaden gekommen sind. Betroffene können sich mit Hinweisen an die Polizeiführerstaffel Offenburg wenden, Tel. 0781/214711.

Die Ermittler nehmen die Verdachtsfälle sehr ernst, da neben Hunden auch immer wieder Katze, Füchse, Habichte, Falken, Bussarde und andere fleischfressende Tiere solchen Giftködern zum Opfer fallen und im Ernstfall auch Kleinkinder zu den Gefährdeten zählen könnten. Das Auslegen solcher präparierter Lebensmittel kann deshalb hohe Geld- und Freiheitsstrafen nach sich ziehen.

Das sollten Haustierbesitzer für den Fall der Fälle wissen:

Wenn ein Hund bereits einen verdächtigen Gegenstand gefressen hat und möglicherweise schon Symptome zeigt, kann im Zweifelsfall auch die Giftnotrufzentrale der Uniklinik in Freiburg helfen. Diese ist 24 Stunden am Tag über die Hotline 0761/270 461 oder 0761/192 40 erreichbar. Zu den üblichen Vergiftungssymptomen bei Haustieren zählen unter anderem:

  • Unruhe, Erbrechen (evtl. mit schaumiger Konsistenz)
  • Durchfall
  • Blasses Zahnfleisch
  • Ungewöhnliche Pupillengröße, entweder stark verengt oder auch erweitert
  • Blut im Urin
  • Blut im Stuhlgang
  • Krämpfe
  • Muskelzittern
  • Absinkende Körpertemperatur
  • Apathie oder Bewusstlosigkeit

Haustierexperten empfehlen grundsätzlich, dass Herrchen oder Frauchen schon im Welpenalter damit beginnen sollten, den Tieren beizubringen, dass sie unterwegs kein Fressen aufnehmen.

Später sollte man dazu übergehen, dem Hund beizubringen, dass er beim Gassigehen auf Zuruf immer zu einem kommt, selbst wenn er dort Fressen findet. Außerdem sollte das Tier grundsätzlich nicht aus dem Blickfeld gelassen werden. Im Zweifelsfall kann darüber hinaus auch ein Maulkorb oder professioneller Giftköderschutz helfen.

(fw)