The Länd, Werbekampagne, Imagekampagne, Werbeartikel, Merchandise, Baden-Württemberg, © Uli Deck - dpa

Fast jeder dritte „The Länd“-Fanartikel stammt gar nicht aus dem Südwesten

Die FPD-Fraktion im Landtag kritisiert die umstrittene Werbekampagne inzwischen als Steuerverschwendung

Von den "Länd Socks", über den "Länd Hoodie" bis zur "The Täsch": Fast 30 Prozent der Fanartikel aus der umstrittenen Werbekampagne des Landes Baden-Württemberg kommen in Wirklichkeit gar nicht aus dem Südwesten, obwohl der Aufdruck teils etwas anderes sagt. Das geht am Dienstag (28.12.2021) aus einer Anfrage der FDP-Fraktion im Stuttgarter Landtag an die grün-schwarze Landesregierung hervor.

Die Opposition kreidete dabei unter anderem an, dass auch keine konkreten Angaben darüber gemacht wurden, wie nachhaltig die Produkte wirklich wären. Es sei nur der jeweilige Unternehmenssitz des Herstelles mitgeteilt worden. Das erstaune, weil die Landesregierung ansonsten immer sehr großen Wert auf den Nachweis einwandfreier Lieferketten legen würde, so FDP-Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke.

"The Länd" hat 21 Millionen Euro gekostet

Er wirft dem Staatsministerium bei der Werbekampagne Steuerverschwendung vor. Den Anstoß für die international ausgerichtete Werbung hätten große Wirtschaftsunternehmen des Landes wie Stihl, Trimpf oder Daimler gegeben, die auf der Suche nach mehr Personal sind. Für rund 21 Millionen Euro seien daraus aber Werbemaßnahmen entstanden, die aus Rülkes Sicht keine einzige Fachkraft in den Südwesten bringen werde, sondern rein auf das Image der Regierung abzielen soll.

Die "The Länd"-Kampagne hat 2021 ihren Vorgänger mit dem Motto "Wir können alles. Außer Hochdeutsch." abgelöst. Nach Angaben der Liberalen wurden dafür weder die Kampagnen anderer Bundesländer zum Vergleich herangezogen, noch die Vorgängerkampagne richtig ausgewertet. So könnte das Staatsministerium bis heute nicht sagen, wie gut die Fachkräftezuwanderung durch die Werbung angekurbelt wurde.

dpa / (fw)