Wegen Blasrohr-Pfeilen sucht Polizei in Freiburg nach möglichem Tierquäler

Anwohner im Stadtteil Vauban haben in den letzten Tagen immer wieder Pfeilspitzen mit Schrauben und Nägeln entdeckt

In Freiburg geht die Polizei aktuellen Hinweisen nach, die auf einen möglichen Tierquäler im Stadtteil Vauban hindeuten können. Anwohner haben vor Ort im Quartier an unterschiedlichen Tagen selbstgebastelte, kleine Pfeile gefunden, wie sie in einem Blasrohr zum Einsatz kommen. Am einen Ende befindet sich ein Schweif aus Klebeband und Schilf, am anderen Ende sind spitze Nägel und Schrauben verbaut.

Die Ermittler gehen davon aus, dass die improvisierten Blasrohrpfeile nicht dazu geeignet sind, einen Menschen durch die Kleidung hindurch zu verletzen. Vermutlich könnte es der unbekannte Schütze aber auf Vögel wie Tauben und Krähen oder Haustiere wie Katzen abgesehen haben, so der Verdacht der Polizei.

Bislang keine Berichte über verletzte Tiere im Vauban

Bisher scheint noch kein Tier zu Schaden gekommen zu sein. Die Ermittler können nicht ausschließen, dass es sich  beim mutmaßlichen Täter auch um einen Minderjährigen handeln könnte. Für ein einfaches Kinderspielzeug machen die Pfeile den Beamten aber einen deutlich zu professionellen Eindruck, heißt es auf baden.fm-Nachfrage.

Da insbesondere Krähenvögel europaweit geschützt sind, drohen empfindliche Strafen, falls so ein Geschoss ein Tier verletzt. Sollte ein Kind so einen Pfeil ins Auge bekommen, würde die Polizei wegen des Verdachts einer gefährlicher Körperverletzung ermitteln.

Streng genommen gelten die selbst gebastelten Blasrohrpfeile aus rechtlicher Sicht eher nicht als Waffe, sondern als gefährlicher Gegenstand. Ein Blasrohr selbst fällt in Deutschland zwar unter das Waffengesetz, ist aber in der Anwendung davon ausgenommen. Damit darf hierzulande jeder ein Blasrohr herstellen oder kaufen - nicht aber damit auf Jagd gehen.

(fw)