EHC Freiburg holt neunten Heimsieg in Folge

5:4 gegen Bad Tölz - EHC macht es spannender als nötig

Ein Eishockeyfest war es wahrlich nicht, das Heimspiel der Wölfe Freiburg gegen die Tölzer Löwen am Freitagabend - trotz neun Toren und einer mit 3110 Zuschauern wieder einmal bestens gefüllten Echte Helden Arena. Denn was beide Mannschaften auf dem Eis zeigten, beinhaltete über weite Strecken nicht die spielerische Klasse und Souveränität, die man von beiden Mannschaften in dieser Saison gewohnt ist. Mit 5:4 (3:1, 1:1, 1:2) entschied der EHC das Match am Ende denkbar knapp für sich und feiert den neunten Heimsieg in Serie.

Drei schnelle Tore, weil Bad Tölz gedanklich noch im Bus sitzt

"Wir haben von Anfang an nicht richtig unser Spiel gespielt", fasste es auch EHC-Rekordspieler Tobias Kunz nach der Begegnung zusammen. Dabei sah es zu Beginn noch nach einer klaren Angelegenheit zu Gunsten der Hausherren aus, die die schweren Busbeine der Oberbayern gnadenlos ausnutzten und nach sechs gespielten Minuten mit 3:0 führten. Nur 39 Sekunden dauerte es, bis Scott Allen das erste Mal zuschlug. Von den Mitspielern gut freigeblockt, kam der Kanadier völlig unbedrängt zum Abschluss, nahm Maß und netzte zum 1:0 ein. Noch keine zwei Minuten waren gespielt, da lief Erik Betzold wiederum völlig unbehelligt ins Angriffsdrittel und traf zum 2:0. Die Gäste hatten die Anfangsphase völlig verschlafen - und nach fast genau sechs Minuten setzte Topscorer Cam Spiro noch einen drauf und verwandelte einen Abpraller von der Bande zum 3:0.

Tobias Kunz nach dem Sieg gegen Bad Tölz

Die klaren Verhältnisse in dieser frühen Phase der Partie schienen den Freiburgern voll in die Karten zu spielen. Prompt schalteten sie in den typischen EHC-Modus, verteidigten mit viel Einsatz und sorgten mit schnellen Gegenstößen für Gefahr. Doch nach und nach fanden auch die Tölzer besser ins Spiel, was sie 25 Sekunden vor Drittelende auch mit Zählbarem quittierten und in Person von Maximilian Gläßl auf 1:3 verkürzten.

Wölfe versuchen ihr Spiel aufzuziehen, doch die Qualität bleibt überschaubar

Ein ähnliches Bild im zweiten Abschnitt: Der EHC besann sich auf die Defensivarbeit und setzte Nadelstiche, die Tölzer versuchten den Druck zu erhöhen, fanden aber kaum Lücken. Die  große spielerische Qualität wollte an diesem Abend aber partout nicht aufkommen, weder hüben noch drüben. Dennoch brachte ein Powerplay den Wölfen den nächsten Torerfolg ein, als Patrick Kurz die Scheibe vom Kreis in den Winkel drosch (31.). Postwendend stellten allerdings die Löwen den alten Abstand wieder her: Nur 16 Sekunden nach dem Gegentor stellte Stefan Reiter auf 2:4 aus Tölzer Sicht.

Spannung in der Schlussphase

Spannend - und auch torreich - wurde es erst in der Schlussphase noch einmal. Nach einer Strafe gegen Nick Pageau wegen Spielverzögerung durften die Gäste in Überzahl ran und kamen erneut durch Reiter zum Anschluss (51.). Der Doppeltorschütze war es, der wenig später selbst in der Kühlbox landete. Chris Billich fand in Überzahl Allen, der seinerseits seinen zweiten Treffer markierte und die Wölfe mit 5:3 in Front brachte (56.). Als dann Wölfe-Stürmer Nico Kolb für zwei Minuten vom Eis musste, nahmen die Löwen ihren Torhüter vom Eis und kamen in doppelter Überzahl noch einmal auf ein Tor heran, als Shawn Weller 44 Sekunden vor Schluss traf. Für den späten Ausgleich reichte es aber nicht mehr.

Der EHC startet somit erfolgreich in die Punktspielhatz der kommenden Tage. Bereits am Sonntag (12. Januar) geht es für das Rudel zum EC Bad Nauheim. Erstes Bully im Colonel-Knight-Stadion ist um 18.30 Uhr. Am Dienstag folgt das nächste Auswärtsspiel beim EV Landshut.

(br)