Ratte, Nagetier, Ungeziefer, Schädling, © Pixabay (Symbolbild)

Gundelfingen und Heuweiler gehen gemeinsam gegen Rattenproblem vor

In den nächsten Tagen werden Kammerjäger durch die Straßen ziehen und auch Gullideckel anheben

Weil sich in vielen Städten und Gemeinden in den letzten Monaten Ratten unkontrolliert vermehrt haben, wollen die ersten Kommunen in Südbaden nun noch aktiver gegen die Nagetiere vorgehen.

So haben Gundelfingen und Heuweiler im Breisgau inzwischen eine Spezialfirma beauftragt. Sie soll die Ratten in der Kanalisation und entlang von Bachläufen bekämpfen. Das geht aus einer amtlicher Mitteilung von vergangener Woche (08.08.2019) an die Bürger in den Gundelfinger Nachrichten hervor.

Die Schädlingsbekämpfer werden demnach Rattenköder in den Kanalisationsschächten der Gemeinde auslegen und auch an Gewässern bestimmte Köderboxen aufstellen. Indem die Maßnahmen flächendeckend geplant sind, sollen sich die Tiere nicht weiter in anderen Gebieten ausbreiten. Gleichzeitig sind aber auch die Bewohner zum Handeln aufgerufen:

Richtiges Kompostieren besonders wichtig

Besonders offen herumstehende Komposthaufen in vielen Gärten sind aus Sicht des Rathauses ein Problem - besonders dann, wenn darin auch Küchenabfälle landen. Zwar ist die Kompostierung ein wichtiger Beitrag zum Umweltschutz und ein gutes Mittel, um die Bodenqualität zu verbessern.

Trotzdem sollten Besitzer darauf achten, dass keine gekochten Lebensmittel kompostiert werden und Abfälle wie Gemüsereste oder Kaffeesatz immer gut mit Erde abgedeckt werden, um über den Verrottungsgeruch keine Schädlinge anzulocken. Die Gemeinde empfiehlt so genannte Schnellkomposter, die Mäusen und Ratten erst gar keine Zugangsmöglichkeiten bieten.

Wenn die Ratten bereits tagsüber zu sehen sind, gilt der Befall als stark

Hausbesitzer sollten außerdem regelmäßig Schlupflöcher wie Regenfallrohre, defekte Hausanschlüsse oder Wühllöcher im Erdreich überprüfen, so die konkrete Aufforderung. Umweltschützer wie der NABU empfehlen zusätzlich, Gitter an Kellerfenstern und Abflüssen anzubringen und kein Essen über die Toilette zu entsorgen, weil die Reste am Ende in der Kanalisation landen.

Ratten sind sehr intelligente Tiere. Sie gelten vor allem deshalb als Vorratsschädlinge, weil sie Lebensmittel anknabbern und mit ihren Ausscheidungen verunreinigen können. Außerdem können sie verschiedene Infektionskrankheiten auch auf den Menschen übertragen - teilweise auf indirektem Wege über Parasiten wie den Rattenfloh oder Zecken.

(fw)