Schulweg, Schulranzen, Schüler, © Felix Kästle - dpa (Symbolbild)

Verdächtiger versucht offenbar Kinder im Großraum Kehl anzusprechen

Bisher sind den Ermittlern drei mutmaßliche Fälle aus Willstätt und Kehl bekannt

Immer wieder haben sich in der letzten Woche besorgte Eltern aus der Umgebung von Kehl bei der Polizei gemeldet, weil ein Unbekannter dort versucht haben soll, verschiedene Kinder anzusprechen. Die Kriminalpolizei nimmt die Sorgen der Familien ernst und hat erste Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Die Beamten gehen nach bisherigem Kenntnisstand davon aus, dass der Verdächtige bisher drei Kinder in Kehl und Willstätt angesprochen haben könnte.

Den ersten Kontakt hatten Eltern am Mittwoch (17.10.2018) gemeldet, dort soll ein Erwachsener versucht haben zu einem 10-jährigen Jungen auf dem morgendlichen Schulweg in der Richard-Wagner-Straße Kontakt aufzunehmen. Am selben Abend soll er einem sechs Jahre alten Mädchen vor ihrem Haus in der Mühlenstraße Spielsachen angeboten haben.

Die Mutter des Kindes hatte das jedoch mitbekommen, daraufhin soll der Mann davongelaufen sein. Am Freitagnachmittag sind dann die nächsten Berichte bei den Ermittlern eingegangen. In Willstätt soll der Verdächtige hier zur Mittagszeit einem 12-Jährigen Süßigkeiten angeboten und ihn aufgefordert haben, mitzukommen.

Bisher keine genaue Beschreibung des Unbekannten vorhanden

Ob es sich dabei tatsächlich um den gleichen Unbekannten handelt, steht bisher noch nicht fest. Allerdings gibt es bei den Beschreibungen Ähnlichkeiten im Bezug auf das Alter des Mannes. In allen drei Fällen dürfte der Fremde zwischen 30 und 40 gewesen sein. Im letzten Fall aus Willlstätt hieß es ergänzend, er sei schlank und habe akzentfreies Deutsch gesprochen.

Die Kriminalpolizei in Offenburg geht weiteren Hinweisen nach, warnt aber gleichzeitig vor falschen Verdächtigungen. Bisher sind die Motive der Ansprechversuche noch unklar. In einer schriftlichen Mitteilung der Polizei heißt es:

Nicht jeder, der ein Kind anspricht, hat Böses im Sinn! (Sexuelle) Gewalt durch Fremde ist eher selten. Meistens kennen sich Täter und Opfer vor der Tat bereits. Wenn Kinder von "Fremden" angesprochen werden, sorgt das bei Eltern aber meist für große Verunsicherung und Unruhe.

Die Ermittler raten allen Eltern, mit ihren Kindern über solche Situationen zu sprechen, ohne ihnen dabei Angst zu machen. Die Erfahrung der Polizei habe gezeigt, dass altersgemäß informierte, starke und selbstbewusste Kinder besser vor Gefahrensituationen geschützt sind als ängstliche und unsichere Kinder.

In den Familien sollte es deshalb erlaubt sein, dass Kinder auch "Nein" sagen dürfen, wenn ihnen etwas komisch vorkommt. Eltern sollten regelmäßig mit dem Kind über seinen Tagesablaf und seine Sorgen und Nöte sprechen. Diese und viele weitere Verhaltenstipps lassen sich auf den Webseiten www.polizei-beratung.de und www.missbrauch-verhindern.de finden.

(fw)