Staufen, Breisgau, Ortsschild, © Patrick Seeger - dpa (Symbolbild)

Staatsanwaltschaft erhebt weitere Anklage im Staufener Missbrauchsfall

Mit der neuen Anklage landet schon bald der zweite mutmaßliche Darknet-"Kunde" vor Gericht

Das Freiburger Landgericht prüft seit Mittwoch (18.04.2018) eine weitere Anklage der Staatsanwaltschaft im Fall des jahrelang missbrauchten Jungen aus Staufen. Vor Gericht soll damit schon bald ein 33 Jahre alter Spanier landen.

Bei ihm handelt es sich um den zweiten Peiniger, der über das Darknet Kontakt zur Familie des damals Neunjährigen aufgenommen haben soll. Seit seiner Auslieferung nach Deutschland sitzt der Mann seit Mitte Dezember in Untersuchungshaft. Die Ermittler werfen ihm schweren sexuellen Missbrauch von Kindern, schwere Vergewaltigung, schwere Zwangsprostitution, sowie Verbreitung, Erwerb und Besitzer von Kinderpornos vor.

33-jähriger Spanier soll für Übergriffe extra in die Region gefahren sein

Im konkreten Fall soll der Angeklagte zwischen September 2016 und August 2017 zu verschiedenen Treffpunkten in der Ortenau und dem Breisgau gefahren sein, um sich dort gegen Geld an dem Kind vergehen zu können.

Die Polizei geht von mindestens 15 schweren Übergriffen aus, an denen offenbar teilweise auch der Stiefvater des Jungen beteiligt war. Gemeinsam sollen sie die Vergewaltigung auf Video aufgezeichnet und an Fremde zugeschickt haben.

Urteil gegen weiteren mutmaßlichen Mittäter am Donnerstag

Nachdem die Richter am Landgericht die Anklage überprüft haben, geht es für sie nun darum, einen Prozesstermin zu finden. Am Donnerstag (19.04.2018) soll gleichzeitig das Urteil gegen einen weiteren 41-jährigen Angeklagten fallen.

Insgesamt waren nach den Erkenntnissen der Ermittler acht Menschen an dem Staufener Kinderporno-Ring beteiligt, inklusive der Familie des Jungen. Für diese startet das Hauptverfahren im Juni.

(fw)