Bad Krozingen, Krähen, Nester, Vergrämung, © Stadt Bad Krozingen

Bad Krozingen geht mit neuen Maßnahmen gegen Krähenplage vor

Es geht nicht nur um das laute Krächzen der Tiere, sondern vor allem auch um die Schäden, die sie in großer Schar hinterlassen

Um die Zahl von Saatkrähen rund um das Stadtgebiet zu verringern, greift das Rathaus in Bad Krozingen jetzt zu neuen Maßnahmen. Nachdem verschiedene Vergrämungsversuche keinen Erfolg gezeigt haben, haben städtische Mitarbeiter seit Ende März Eier aus den hohen Nestern der Rabenvögel am Rande des Kurparks entnommen. Indem sie nur ein einziges Ei zurücklassen, hoffen sie, die Plage in den Griff zu bekommen.

Vogelexperte begleitet die Entnahme der Eier

Die Stadt stützt sich dabei auf Erfahrungen einer Gemeinde in Bayern, die die Entnahme der Eier vorher bereits wissenschaftlich begleitet und gute Erfahrungen damit gemacht hatte. In Südbaden hat nun das Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald die Aktion vorher umfassend geprüft und am vergangenen Mittwoch (21.03.2018) grünes Licht erteilt. Seit dieser Woche haben die ersten Arbeiten begonnen. Wichtige Bedingung: Ein geprüfter Ornithologe muss auch hier als Vogelexperte den "Eierdiebstahl" begleiten.

Alle Vergrämungsversuche bisher nur kurzfristig erfolgreich

Bereits seit Jahren hat sich in Bad Krozingen ein der größten Saatkrähenkolonien in ganz Baden-Württemberg niedergelassen. Naturschützer vom NABU kamen bei ihrer Zählung im Jahr 2017 auf mindestens 1400 Nester im Einzugsgebiet der südbadischen Stadt. Maßnahmen wie Raubvogel-Attrappen oder ein Falknereinsatz konnten bisher nur kurzfristig Abhilfe schaffen. Neben Lärm und Verunreinigungen sorgen die vielen rähen vor allem in der Landwirtschaft für große Schäden.

Weil Saatkrähen nach dem Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Tierarten gehören, ist es verboten wild lebende Tiere zu stören oder sie zu verletzen oder zu töten. Ohne spezielle Ausnahmegenehmigung dürfen auch ihre Brut- und Lebensstätten nicht zerstört werden.

(fw)