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Chilenische Forscher bringen einem Orca-Schwertwal das „Sprechen“ bei

Ohne Probleme bekommt Wikie bereits die Worte "Hello" und "Bye-Bye" über die Lippen, andere klingen eher noch wie ein lauter Pups

In Frankreich ist es Wissenschaftlern aus Santiago de Chile erstmals gelungen, mit einem Schwertwal zu kommunizieren. Sie haben dem 14 Jahre alten Orca-Weibchen Wikie auf spielerische Art und Weise verschiedene Klänge vorgespielt. Danach hat sie die Anweisung bekommen, die Laute nachzumachen, die sie bereits aus vorigen Versuchen kannte.

Besonderes Experiment: Hier versucht Schwertwal "Wikie" die menschliche Sprache mit eigenen Geräuschen nachzuahmen

Nicht von allen Geräuschen sind dem Wal dabei perfekte Imitationen gelungen. Manche hören sich eher an, wie das Geräusch menschlicher Blähungen. Trotzdem sind sie für die Forscher wiedererkennbar - in einigen Fällen sogar fast genauso deutlich wie die Stimme eines Papageis. Unter Vögeln ist die Fähigkeit, Laute nachzuahmen ziemlich verbreitet, unter Säugetieren aber erstaunlich selten.

Orcas bringen sich gegenseitig ihre Sprache bei

Die Entdeckung zeigt nun, wie anpassungsfähig Schwertwale sind. Ihr Lautbildungsapparat im Körper ist ein ganz anderer als beim Menschen, dafür kommen sie der menschlichen Stimme schon erstaunlich nahe. Außerdem liefert das Experiment Hinweise darauf, dass sich Orcas auch in der freien Wildbahn auf ähnliche Weise voneinander lernen:

Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass auch die verschiedenen festgestellten Dialekte in Wal-Gruppen nicht durch die Gene vorgegeben werden, sondern sich die einzelnen Tiere voneinander die Wal-Sprache abschauen. Jede Gruppe zeichnet sich durch ein eigenes Repertoire aus knarzenden, fiependen und brummenden Lauten aus.

(fw)