Feuerwehr, Einsatz, © Symbolfoto: Pixabay

Feuerwehr nach Chemieunfall in Schopfheim im Großeinsatz

In Schopfheim ist es am Dienstagvormittag zu einem Unfall mit giftigen Chemikalien gekommen:

In einem Industriebetrieb im Westen der Stadt ist bei Wartungsarbeiten aus ungeklärter Ursache ein gesundheitsschädlicher Stoff in die Luft freigesetzt worden. Nach ersten Messungen der Einsatzkräfte handelt es sich dabei um sogenanntes Titantetrachlorid. Dieses setzt bei Kontakt mit der Luft Salzsäure frei und kann daher zu schweren Verätzungen von Augen und Atemwegen führen.

Die Feuerwehr ist zusammen mit dem Rettungsdienst im Großeinsatz und hat eine Sperrzone rund um das betroffene Industriegebiet eingerichtet. Autofahrer und auch die Bahn kommen dort nicht mehr durch. Seit dem Mittag ist die Lage unter Kontrolle. Einen weiteren Austritt der Chemikalie konnte die Feuerwehr verhindern und das gefährliche Gemisch auch eindämmen. In der nahe gelegenen Stadthalle hatten die Retter zudem eine Sammelstelle für Verletzte eingerichtet. Diese konnte am Nachmittag wieder aufgelöst werden.

Ätzender Gefahrenstoff in die Luft gelangt

Notärzte und Rettungssanitäter hatten dort insgesamt 71 Menschen untersucht und noch vor Ort behandelt. Keiner von ihnen wurde ernsthaft verletzt oder musste ins Krankenhaus. Die Polizei war mit Lautsprecherdurchsagen durch die Straßen gefahren und hatte Anwohner dazu aufgefordert Fenster und Türen geschlossen zu halten. Im direkten Stadtgebiet von Schopfheim besteht bisher keine Gefahr, die Messungen in der Luft dauern weiter an.

Nach baden.fm-Informationen handelt es sich bei dem betroffenen Betrieb um einen Hersteller von industriellen Beschichtungen und Legierungen. Die Polizei rät das Einsatzgebiet weiträumig zu umfahren. Auch auf den Bahnverkehr hat der Großeinsatz Auswirkungen. Die Haltestelle Schopfheim-West kann nicht wie gewohnt angefahren werden.

Wir berichten nach, sobald es neue Informationen gibt.