Freiburger Hygiene-Experte warnt vor Soda-Sprudlern

Sie kommen dann zum Einsatz, wenn Getränkekisten zu schwer und das Leitungswasser nicht sprudelig genug ist:

In Deutschland haben so genannte Soda-Sprudler so viel Zulauf, wie in kaum einem anderen europäischen Land. Über 110 Liter Wasser mit Kohlensäure trinkt jeder Bundesbürger im Durchschnitt jedes Jahr und der Anteil der selbst befüllten Getränke nimmt dabei aktuellen Statistiken zufolge weiter zu. Jetzt warnen aber Hygiene-Experten von den Geräten und halten sie für regelrechte Keimschleudern.

Warmer, süßer Soda-Sprudel nährt auch Keime

Der frühere Leiter des Freiburger Instituts für Umweltmedizin und Krankenhaushygiene Franz Daschner gilt bereits seit einiger Zeit als Deutschlands "Hygiene-Papst". Beim Wirtschaftsmagazin Business Insider spricht er von massiven Gesundheitsrisiken bei den CO2-Kartuschen. Normalerweise ist die Konzentration von Bakterien im Trinkwasser erst einmal unbedenklich, sagt Daschner. Besonders in Südbaden weist das Leitungswasser eine besonders hohe Qualität auf. Allerdings können sich die Keime im Wasser schlagartig vermehren, wenn es längere Zeit ungekühlt herumsteht und mit Zuckersirup verschiedene Geschmacksrichtungen annehmen soll.

Auf die Menge der Erreger kommt es an

Daschner bezieht sich dabei auf Untersuchungen des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Sigmaringen. Die hatten im Sprudelwasser aus den Soda-Geräten Magen-Darm-Erreger wie Salmonellen, E-Coli- oder auch Enterobakterien nachgewiesen. Nicht alle davon sind in entsprechend großer Menge aufgetaucht, dass sie Menschen krank machen können. Im Fall von immungeschwächten Leuten drohen im Ernstfall aber Darmerkrankungen oder Entzündungen.

Flaschen jedes Mal gründlich reinigen

Der Hygieneexperte rät deshalb, die Sprudlergeräte und vor allem die Flaschen nach jedem Gebrauch mit heißem Wasser auszuspülen und sie zusätzlich alle zwei Tage in die Spülmaschine zu stellen. So werden auch die für Bakterien anfälligen Dichtungen wieder richtig sauber.