Javaneraffen, Affen, Impfung, Käfig, Zoo, Basel, Zolli, Schweiz, Tiere, Wildtiere, Fuchsbandwurm, Parasit, © Zoo Basel

Zoo Basel betreibt Pionierarbeit im Kampf gegen den Fuchsbandwurm

Dazu werden unter anderem die Javaneraffen regelmäßig geimpft und das Futter speziell behandelt

Um seine Tiere vor dem potenziell gefährlichen Parasiten zu schützen, greift der Zoo Basel aktuell wieder zu mehreren Vorsichtsmaßnahmen gegen den Fuchsbandwurm. Besonders die Javaneraffen und die Gorillas wären für eine Infektion besonders anfällig, schreiben die Betreiber des "Zolli" am Mittwoch (15.06.2022). Deshalb kommen bei ihnen gleich mehrere Vorsichtsmaßnahmen zum Einsatz.

Zum Einen behandeln die Tierpfleger sämtliches regionales Gemüse, das an die Tiere verfüttert werden soll, schon seit einigen Jahren immer mit Wärme. Dadurch sterben mögliche Fuchsbandwürmer darin in aller Regel ab. Salate nimmt der Zoo nur dann an, wenn sie aus dem Tessin oder aus südeuropäischen Ländern stammen, wo der Parasit noch nicht heimisch ist.

Gleichzeitig bedeutet das für den Tierpark einen großen logistischen und teils auch finanziellen Aufwand. Außerdem widerspricht die Maßnahme prinzipiell auch dem Nachhaltigkeitsgedanken des Zoos, der ansonsten am liebsten all sein Futter von regionalen Erzeugern kaufen würde. Trotzdem sei die Entscheidung unterm Strich die Richtige, heißt es.

Impfung gegen Fuchsbandwurm ist bislang weitgehend Neuland

Seit 2016 leisten außerdem die Tierärzte im Zolli Pionierarbeit und impfen große Teile der Affenbestände regelmäßig gegen den Fuchsbandwurm. Die Verträglichkeit und der Schutz vor einer Infektion dieser neuartigen Impfung wurden im Vorfeld einer laufenden Impfstudie bereits bei Mäusen nachgewiesen.

Außerhalb des Zoo Basel wurde sie bisher aber nur an wenigen Primaten getestet. Die Erkenntnisse aus Basel sollen zunächst anderen Zoos und in Zukunft vielleicht sogar der Menschheit zugute kommen.

Der Fuchsbandwurm gilt in Mitteleuropa als weit verbreiteter Erreger. Beim Verzehr von kontaminierten Nahrungsmitteln können Tiere und Menschen die Eier der Würmer mit in den Körper aufnehmen. Diese können dann zu schweren Gesundheitsproblemen führen, die sich unter anderem in tumorartigen Wucherungen in der Leber äußern.

Schreitet die Erkrankung weiter voran, kann es passieren, dass kaum noch normales Lebergewebe übrig bleibt. Im Endstadium führt der Fuchsbandwurm häufig zu einer Bauchfellentzündung und schlussendlich zum Tod.

(fw)