Wölfe verlieren gegen Heilbronn nach Verlängerung

0,5 Sekunden vor Ende der Overtime kassieren die Wölfe das entscheidende Tor

Bittere Niederlage für den EHC Freiburg in eigener Halle. Gegen die Heilbronner Falken schaffen es die Wölfe trotz bester Torchancen nicht, sich mit drei Punkten zu belohnen und unterliegen am Ende mit 3:4 nach Verlängerung (1:1;0:1;2:1/0:1). Eine halbe Sekunde vor Ende der Overtime fällt der Siegtreffer für die Gäste. Die Nerven lagen nach einem sehenswerten Spiel blank, doch der Blick richtet sich schon wieder nach vorn.

Wenn das Tor wie vernagelt ist

Es gibt Abende im Leben eines Eishockeyspielers, an denen will es einfach nicht klappen mit dem Toreschießen. Einen solchen erlebten bei den Freiburgern am Freitag (15. November) gleich mehrere Akteure, die im Heimspiel gegen die Heilbronner Falken vor dem gegnerischen Tor förmlich verzweifelten. Das lag zum einen an der nicht ausreichenden Durchschlagskraft, zum anderen am hervorragend aufgelegten Ex-Freiburger Matthias Nemec, der inzwischen das Tor für die Kätchenstädter hütet. Ein ums andere Mal war beim Mann mit den schnellen Reflexen Schluss - allein der Freiburger Scott Allen scheiterte gleich viermal.

EHC-Stürmer Georgiy Saakyan nach der Overtime-Niederlage gegen Heilbronn

In der mit 3025 Zuschauern bestens gefüllten Echte Helden Arena barg das Aufeinandertreffen der beiden blau-weiß-roten Überraschungsteams der DEL 2 jede Menge Zündstoff: Das Derby im Breisgau hätte zur Revanche für die bittere 3:6-Niederlage der Wölfe in Heilbronn werden können. Doch wer es mit den Wölfen hielt, sollte enttäuscht werden.

Ein Ex-Freiburger hält, was zu halten ist

Bei den Freiburgern fehlte Tobias Kunz, der nach überstandener Blinddarm-Operation erst kürzlich wieder zur Mannschaft gestoßen war. Vor dem Spiel wurde Topscorer Cam Spiro als Spieler des Monats Oktober geehrt. Von Beginn an gingen beide Mannschaften ein hohes Tempo, wobei die Wölfe nach und nach die Oberhand gewannen und sich bald schon beste Chancen herausspielten. Das Tor schien jedoch wie vernagelt. Ganz anders die effizienten Heilbronner. Einmal bekam der EHC die Scheibe nicht geklärt: Ein schneller Pass von Pierre Preto auf Yannik Valenti, der auf der linken Seite sträflich alleine gelassen wurde, war die Folge und schon stand es 1:0 für die Gäste (14. Minute). Bis 20 Sekunden vor Drittelende bissen sich die Hausherren weiter die Zähne aus - dann aber die Erlösung: In Überzahl prügelte Verteidiger Nick Pageau die Scheibe unhaltbar zum 1:1 in die Maschen. 20 sehenswerte Minuten fanden ein versöhnliches Ende.

Im Mitteldrittel ließen die Wölfe zunächst nach, die beste Leistung zeigte die Reihe um Niko Linsenmaier, Chris Billich und Scott Allen - doch der Torerfolg blieb auch ihnen verwährt. Selbst während einer knapp zweiminütigen doppelten Überzahl wollte die Scheibe nicht ins Tor. Dann musste der Freiburger Christian Neuert seinerseits mit einer 2-plus-2-Minuten-Strafe in die Kühlbox. Drei Minuten und 57 Sekunden hielt das starke Penaltykilling der Wölfe stand - bis es drei Sekunden vor Ablauf der Strafe doch wieder klingelte. Torschütze war Tim Miller, der sich im Rücken der Defense davongestohlen hatte und auf 2:1 für die Falken stellte (37.).

Wruck gleicht aus, Brady sorgt in Überzahl für die Entscheidung

Und auch im Schlussdrittel war es zunächst die Chancenverwertung, die die Breisgauer an den Rand der Verzweiflung brachte. Die Gäste standen hinten sicher und schalteten schnell um. Wieder war ein Freiburger Powerplay von Nöten, damit die Scheibe den Weg ins Tor fand. Von der blauen Linie war es Alexander Brückmann, der mit einem strammen Schuss ausglich (49.). Wenig später, gerade war eine weitere Überzahlsituation ungenutzt verstrichen, liefen die Wölfe ihren besten Angriff: Chris Billich spielte beim schnellen Angriff gegen drei Heilbronner den punktgenauen Pass auf Niko Linsenmaier, der auf 3:2 stellte (52.). Das Spiel schien gedreht - doch nur so lange, bis der Heilbronner Dylan Wruck die EHC-Abwehr durchfuhr, wie ein Messer durch die Butter gleitet und ausglich. Ein weiteres Mal scheiterte EHC-Stürmer Allen am Außenpfosten - die Entscheidung musste in der Verlängerung fallen.

Hier gingen beide Teams hart zu Werke. Das Schiedsrichtergespann ließ viel laufen, bis Wölfe-Spieler Erik Betzold schließlich wegen Behinderung auf die Strafbank wanderte. Die Überzahl nutzte Gästestürmer Ian Brady die besagte halbe Sekunde vor der Schlusssirene zum Siegtreffer. Im Kabinengang flogen einige harsche Worte - auch seitens der Zuschauer. Am ende brachte es aber alles nicht - weiter geht es am Sonntag.

Am Sonntag geht es nach Bietigheim

Dann gastiert der EHC Freiburg anlässlich des zweiten Derbys des Punktspielwochenendes bei den Bietigheim Steelers, die am Freitag mit 3:2 in Landshut gewannen. Eröffnungsbully in der Ege Trans Arena ist um 17 Uhr.

(br)