Wölfe vergeben vermeintlich sicheren Sieg in den Schlussminuten

Bittere 3:5-Pleite für den EHC Freiburg beim Tabellenführer - Kassel dreht das Spiel

Lange ieht der EHC Freiburg beim Tabellenführer der DEL 2, den Kassel Huskies, wie der sichere Sieger aus. Gegen über weite Strecken lethargisch wirkende Schlittenhunde scheinen die Wölfe alles im Griff zu haben, führen mit 3:1. Doch in der Schlussphase drehen die Gastgeber auf - und schlussendelich das Spiel.

50 Sekunden fehlen für den Punktgewinn

Dass die Kasseler die beste Fünf-gegen-fünf-Mannschaft der Liga sind, hatte schon Wölfe-Kapitän Philip Rießle nach der 2:3-Heimniederlage nach Verlängerung gegen Weißwasser am Freitag erklärt. Dass sie Tabellenführer sind, war Warnung genug. Und dass die Kasseler Eissporthalle bislang eine Festung ist, war ohnehin klar - noch keines ihrer sieben vorangegangenen Heimspiele hatten die Huskies verloren. Um Ein Haar hätte der EHC Freiburg diese Serie beendet. Schlussendlich fehlten etwas mehr als drei Minuten zum Sieg, 50 Sekunden für den Punktgewinn.

Verteidiger sind derzeit Mangelware beim EHC

Bei den Wölfen fehlten weiterhin die Verteidiger Alexander Brückmann und Peter Spornberger, sodass erneut die Stürmer Jannik Herm und Luis Trattner als Abwehrspieler aushelfen mussten. Beide machten ihren Job unter'm Strich gut - allerdings nicht gut genug, um den Sieg einzufahren. Auf seiten der Huskies stand Vorjahres-EHC-Spieler Ryon Moser im Kader - und auch Alexander Karachun schnürte einst im Breisgau die Schlittschuhe.

Die Hausherren starteten mit leichtem Oberwasser in die Partie. Eine unübersichtliche Aktion vor dem Tor von EHC-Goalie Ben Meisner nutzte der Kasseler Spencer Humphries zur Führung (6. Minute). Es dauerte aber nicht lange, bis die Schlittenhunde die erste Strafe nahmen und Luke Pither in Überzahl zum Ausgleich traf (9.). Im ersten Abschnitt begegneten sich zwei disziplinierte Mannschaften auf Augenhöhe, die sich nichts schenkten.

Doppelschlag bringt Wölfe auf die Siegerstraße - scheinbar

Die Intensität ließ im zweiten Drittel zunächst nach. Wölfe und Huskies neutralisierten sich weitestgehend - dies änderte sich erst mit einem plötzlichen Freiburger Doppelschlag: Patrick Kurz hielt von draußen drauf und Niko Linsenmaier fälschte die Scheibe ins Netz ab (31.). 35 Sekunden später der nächste Streich: Im nächsten Angriff fand Cam Spiro mit einem schönen Pass Sturmkollege Pither, der mit der Rückhand einnetzte. 3:1 für den EHC.

Nach dem Gegentor geht ein Bruch durchs Spiel

Die Wölfe waren nun die bessere Mannschaft. Den Gastgebern fehlte der Zugriff, sie kamen nicht in die Zweikämpfe und wirkten ideenlos - auch zu Beginn des Schlussabschnitts. Eigentlich schienen die Wölfe hinten gut sortiert, doch vom Bully vor dem Freiburger Tor weg schloss der Kasseler Stephan Tramm eine starke Kombination erfolgreich zum 2:3-Anschluss ab (48.). Ein Treffer, der Wirkung zeigte - ein Bruch ging durchs Freiburger Spiel. Knapp drei Minuten vor Schluss traf Denis Shevyrin zum inzwischen verdienten Ausgleich. Alles deutete auf die zweite Verlängerung für den EHC an diesem Wochenende hin - doch Pustekuchen: 50 Sekunden vor der Sirene fand Ex-Wolf Karachun den mitgelaufenen Lois Spitzner, nahm dem Torhüter die Sicht und durfte plötzlich die Führung seiner Huskies feiern. Mit einem Empty-Net-Goal zum 5:3, neun Sekunden später, machte Corey Trivino den Deckel drauf.

Lehrstunde wird uns auf lange Sicht hin helfen"

"Ich bin enttäuscht vom Spiel", konstatierte EHC-Trainer Peter Russell nach dem Match. "Wir haben es in den letzten Minuten nicht geschafft, so weiter zu spielen wie zuvor. Wir haben darüber gesprochen, dass das passieren kann. Ich glaube aber, wir haben insgesamt gut gespielt und diese Lehrstunde wird uns auf lange Sicht hin helfen."

(br)