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Wölfe unterliegen nach turbulenter Schlussphase in Kaufbeuren

Unglückliche Auswärtsniederlage im Allgäu für den EHC Freiburg - 2:3 beim ESVK

Der EHC Freiburg verliert nach 57 ausgeglichenen Minuten und einer Schlussphase, in der sich die Ereignisse überschlugen, beim ESV Kaufbeuren mit 2:3. Lange hätte die Begegnung in beide Richtungen kippen können. Zwei unglückliche Strafen, die der EHC im gegnerischen Spieldrittel nahm, führten schließlich zur Vorentscheidung, an der auch der späte Anschluss durch Cam Spiro nichts mehr ändern konnte.

Nuancen machten lange Zeit den Unterschied

"Entscheidend waren heute die beiden Strafzeiten am Ende", befand auch Wölfe-Trainer Peter Russel nach der Schlusssirene. "Solche Strafen in der Offensivzone darfst du dreieinhalb Minuten vor Ende des Spiels nicht nehmen." Tatsächlich hatten sich die Breisgauer und die Allgäuer lange Zeit einen Kampf auf Augenhöhe geliefert. Solide in der Defensive, ließen beide Mannschaften wenig zu. Nuancen machten den Unterschied.

Besserer Start der Gastgeber

Der ESVK startete besser in die Begegnung und erspielte sich im ersten Durchgang ein entsprechendes Chancenplus. Die beste Möglichkeit vergab Goalgetter Sami Blomqvist auf Zuspiel von Julian Eichinger, als er knapp den Kasten von EHC-Goalie Ben Meisner verfehlte (10. Minute). Auf der Gegenseite scheiterte Chris Billich, kurz vor Drittelende, in vielversprechender Position an Torhüter Stefan Vajs (17.). Leistungsgerecht ging es torlos in die Kabine, doch der Bann sollte im Mittelabschnitt brechen.

Nach einer kleinen Strafe gegen den Freiburger Gregory Saakyan durften die Allgäuer zum zweiten Mal in der Partie in Überzahl ran und belohnten sich dieses Mal in Person von Daniel Oppolzer, mustergültig bedient vom hinter dem Tor postierten Antti Kerälä (25.). Doch die Wölfe arbeiteten sich zurück ins Spiel. Ebenfalls in Überzahl fälschte Chris Billich einen Distanzschuss von Patrick Kurz gekonnt ins Tor ab (30.). Alles war wieder offen, bei gleicher Stärke schenkten sich beide Mannschaften wenig. Torszenen blieben selten.

EHC macht im Schlussabschnitt ernst

Anders im Schlussdrittel, das hüben wie drüben mit je einer guten Möglichkeit begann. Schnell erkämpften sich die Freiburger die Oberhand. Jannik Herm blieb im Nachschuss, nach einem guten Abschluss von Nick Pageau, der Torerfolg verwährt - ein Kaufbeurer Schläger tauchte zwischen ihm und dem verwaisten Netz auf. Die Wölfe waren nun das aggressivere und offensivere Team. Auf der anderen Seite hielt Meisner seinen Kasten mit einer Großtat gegen Blomqvist sauber (56.).

Wölfe verschenken das Spiel mit unnötigen Strafen

Alles deutete auf Verlängerung hin, doch es folgte der unrühmliche Schlussakkord im Spiel der Wölfe. Erst nahm Kurz im gegnerischen Drittel eine überflüssige Strafe,  mit 3:47 Minuten Restzeit auf der Uhr. Doch damit nicht genug: Beim Gegenstoß, nur wenige Sekunden später, holte Neuzugang Scott Allen seinen Gegenspieler ebenfalls regelwidrig von den Beinen, sodass die Wölfe in doppelter Unterzahl agieren mussten. Es hätte keinen schlechteren Zeitpunkt geben können - und prompt quittierten die Gastgeber den Fauxpas der Wölfe mit der Führung durch Blomqvist. Noch immer in numerischer Überzahl ließ Max Schmidle Sekunden später das 3:1 folgen.

Noch zwei Minuten waren zu spielen - und zu allem Überfluss erhielt der EHC nun auch noch eine kleine Bankstrafe wegen unprotlichen Verhaltens. Offenbar waren harsche Worte in Richtung der Referees geflogen. Doch anstatt auseinander zu fallen, taf Topscorer Cam Spiro in Unterzahl zum späten Anschluss - doch zu spät. In den verbleibenden Sekunden konnte der EHC das Match nicht mehr kippen. "Ihr habt das bekommen, was ihr verdient habt und wir das, was wir verdient haben", resümierte EHC-Trainer Russell nach dem Spiel in Richtung der Gastgeber. "Wir spielen gut, die Vorgabe, härter zu spielen, setzen die Jungs gut um. Aber wir müssen bessere Entscheidungen treffen. Besonders gegen eine so talentierte Powerplay-Mannschaft."

Am Sonntag haben die Wölfe die Gelegenheit, vor heimischer Kulisse Wiedergutmachung zu leisten. Ab 18.30 Uhr empfangen sie die Eispiraten Crimmitschau.

(br)