Wölfe schlagen den amtierenden DEL-2-Meister

Gelungener Heimspielauftakt des EHC Freiburg - 3:2 gegen Ravensburg

Der EHC Freiburg hat sich am Sonntagabend für die bittere 3:7-Niederlage am ersten Spieltag in Weißwasser revanchiert und den amtierenden DEL-2-Meister Ravensburg Towerstars vor heimischer Kulisse verdient mit 3:2 (1:0, 1:2, 1:0) bezwungen. Vieles lief an diesem Abend bereits so, wie man es sich bei den Wölfen vorstellt.

Die Breisgau-Puckjäger sammeln ihre ersten Punkte in der noch jungen DEL-2-Spielzeit 2019/20 - und das ausgerechnet gegen die Ravensburg Towerstars, den Titelverteidiger und haushohen Favoriten, der zum Derby in den Breisgau reiste und sich von der rigorosen Spielweise des Wolfsrudels durchaus beeindruckt zeigte.

Neue Show vor dem Eröffnungsbully

2125 Zuschauer verfolgten in der neu benannten "Echte Helden Arena" im Freiburger Westen zunächst die neue Einlaufshow des EHC, dessen Spieler mit viel Nebel und Musik aus einem aufblasbaren Wolfskopf aufs Eis liefen und damit für den ersten Gänsehautmoment in der neuen Saison sorgten. Dass es sich beim ungewohnten Showelement nicht bloß um Schall und Rauch rund um das Freiburger Eishockey handelte, zeigten die Wölfe in den folgenden 60 Spielminuten, in dem sie dem Favoriten aus der Puzzlestadt mit harter Abwehrarbeit und schnellem, geradlinigem Offensivspiel das Leben schwer machten und sogar in Überzahl ihre Chancen nutzten - in der Vorsaison noch das große Manko des Beinahe-Absteigers aus dem Breisgau.

Nach etwas mehr als sieben Minuten war es die erste Powerplay-Situation, die zum Torerfolg führte: Gregory Saakyan ließ vor dem Gehäuse gekonnt für Chris Billich liegen, der eiskalt vollstreckte. Die Gastgeber verbuchten bis Drittelende die besseren Chancen für sich, sodass sie durchaus verdient mit einer Führung im Rücken in die erste Pause gingen.

Nikolas Linsenmaier nach dem Heimsieg gegen Ravensburg

Freiburger nach Ausgleich unbeeindruckt

Direkt nach dem ersten Seitenwechsel folgte dann der Dämpfer für die Breisgauer: Tero Koskiranta glich am Ende eines schön gespielten Ravensburger Angriffs aus (23. Minute). Doch die Freiburger zeigten sich unbeeindruckt und gingen nur zwei Minuten später erneut in Führung - der Videobeweis musste den Treffer von Nick Pageau verifizieren (26.). Nach einer kleinen Strafe gegen Jannik Herm fiel wenig später wiederum der Ausgleich für die Towerstars.

Dennoch: Die Reihen bei den Wölfen harmonierten, das Umschaltspiel von harter Defensive auf schnelle Offensive klappte gut. Pageau sowie die hervorragend aufgelegten Luke Pither und Cam Spiro verbuchten dicke Chancen, sodass das Drittel unter'm Strich an die Freiburger ging.

Ben Meisner hält die drei Punkte fest

Das änderte sich auch im Schlussabschnitt nicht - zweimal ließ Pither die Möglichkeit beim Alleingang ungenutzt. Erst bei einem Break von Jannik Herm konnte sich der Ravensburger Kilian Keller nicht mehr helfen und foulte den EHC-Stürmer: Den fälligen Strafstoß setzte Cam Spiro direkt unter die Latte - erneut kam der Videobeweis zum Einsatz und wieder zählte der Treffer (50.). In den Schlussminuten warfen die Towerstars noch einmal alles nach vorn, doch EHC-Keeper Ben Meisner ließ dank mehrerer bärenstarker Paraden nichts mehr anbrennen und hielt den Sieg für die Wölfe fest.

Der erste Dreier der neuen Saison kann auch deshalb als Erfolg verbucht werden, da es die Wölfe am ersten Punktspielwochenende gleich mit zwei Hochkarätern und Titelkandidaten zu tun hatten und zeigen konnten, dass sie es mit jedem in der DEL 2 aufnehmen können.

(br)