Wölfe besiegen den Tabellenführer im Penaltyschießen

Der EHC Freiburg schlägt die favorisierten Kassel Huskies 5:4 im Shootout

Was für ein Spiel am Dienstagabend in der Echte Helden Arena, der Heimspielstätte des EHC Freiburg: Vor 2021 Zuschauern zeigen die Wölfe des EHC Freiburg und die Huskies des EC Kassel ein dramatisches Duell, in dem Nuancen entscheiden. 5:4 (2:1; 2:2; 0:1, 1:0) gewinnen die Freiburger am Ende im Penaltyschießen und schlagen den Tabellenführer der DEL 2. Mann des Abends war Torhüter Ben Meisner, der nicht nur im Shootout seine Klasse bewies.

Wölfe drehen verdient das Spiel

Gegen die spielstarken Hessen taten sich die Freiburger deutlich leichter, als noch am Sonntag, als sie beim DEL-2-Kellerkind Crimmitschau gastierten und verdient mit 2:3 nach Verlängerung verloren.

EHC-Kapitän Philip Rießle nach dem Sieg im Shootout gegen die Kassel Huskies

Von Beginn an boten beide Mannschaften schnelles, geradliniges Eishockey mit einer gehörigen Portion physischer Härte. Im ersten Drittel waren die Freiburger das bessere Team, während die Schlittenhunde stets versuchten, die neutrale Zone schnell zu überbrücken und durch präzise Nadelstiche für Gefahr zu sorgen. Der erste Treffer fiel indes während eines Kasseler Powerplays, als Topscorer Justin Kirsch im Slot abzog und - vorbei an Freund und Feind - einnetzte (8.). Dennoch blieben die Wölfe tonangebend und belohnten sich alsbald mit dem verdienten Ausgleich: Beim Abschluss von Scott Allen hatte Gästekeeper Leon Hungerecker das Tor verschoben, sodass die Schiedsrichter den Videobeweis konsultierten. Der Treffer zählte. Keine Minute später machte Neuzugang Jake Ustdorf mit einem ersten Treffer im Wölfe-Trikot den Doppelschlag perfekt (13.).

Kassel kommt druckvoll aus der Kabine

Huskies-Trainer Tim Kehler schien in der Drittelpause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft kam aus der Kabine wie die sprichwörtliche Feuerwehr. Sechs Minuten lang nahmen die Kasseler das EHC-Tor praktisch unter Dauerbeschuss, fanden aber ein ums andere Mal im überragenden Ben Meisner ihren Meister. Doch es bahnte sich an: Beim Abschluss des Ex-Freiburgers Alexander Karachun war der Wölfe-Schlussmann machtlos - der Ausgleich (26.).

So stark die Gäste sich allerdings auch vorne präsentierten, so anfällig waren sie in der Defensive. Mehrere gute Möglichkeiten ließen die Hausherren ungenutzt, bis sich Verteidiger Marvin Neher ein Herz fasste und vom Kreis draufhielt. Gästekeeper Hungerecker war die Sicht genommen und die Scheibe zappelte im Netz (31.). Es blieb ein hochklassiges Match und nach und nach erstarkte auch der EHC wieder. Im Zusammenspiel mit Ustdorf war es Georgiy Saakyan, der die Scheibe im Nachschuss zum 4:2 über die Linie beförderte (35.). Die Antwort der Kasseler folgte jedoch auf dem Fuße, als Eric Valentin 38 Sekunden später zum Anschluss traf.

Dramatik pur in der Schlussphase

Im Schlussabschnitt schenkten sich beide Mannschaften nichts. Beide waren nun mehr auf die Defensivarbeit bedacht, was der Qualität des Spiels aber keinen Abbruch tat. Beide setzten auf eine gut sortierte Defensivarbeit und schnelle, präzise Gegenstöße. Der EHC störte schon im Spielaufbau, lief hier und da aber Gefahr, überlaufen zu werden. Karachun traf den Pfosten (42.), beide Torhüter hielten, was zu halten war - bis dreieinhalb Minuten vor Schluss. Wieder war es Karachun, der zu schlecht bewacht auf der linken Seite auftauchte und sein Team in die Verlängerung rettete.

Cam Spiro verwandelt den entscheidenden Penalty

Hier waren es wiederum die Breisgauer, die den Sack hätten zumachen können, doch mehrfach am starken Hungerecker scheiterten. Die Entscheidung musste also im Penaltyschießen fallen. Hier hielt Ben Meisner seinen Kasten sauber, während EHC-Topscorer Cam Spiro den entscheidenden Treffer zum 5:4 verbuchte und das Spiel entschied. Im vielleicht unterhaltsamsten Spiel in der aktuellen Saison belohnten sich die Wölfe mit dem Extrapunkt und machten ihrem Ruf als Favoritenschreck ein weiteres Mal alle Ehr.

Weiter geht es am Freitagabend. Dann empfängt der EHC Freiburg den Aufsteiger EV Landshut in der Echte Helden Arena.

(br)