Regen, Schauer, Niederschlag, Unwetter, Gewitter, Hochwasser, Starkregen, © Pixabay (Symbolbild)

Wetterexperten warnen zum Wochenende vor neuen Unwettern mit Starkregen

Nicht flächendeckend, aber in manchen Orten sind wieder Hagel, Starkregen und sogar orkanartige Sturmböen möglich

Nachdem die letzten Tage in Südbaden eher sonnig und sommerlich daherkamen, warnt der Deutsche Wetterdienst (DWD) im Laufe des Samstags (24.07.2021) erneut vor möglichen Unwettern, die Sturmböen, Hagel und vor allem wieder Starkregen in die Region bringen könnten.

Schon im Laufe des Mittags drohen demnach vor allem im Kreis Waldshut erste Gewitter mit Niederschlag von bis zu 25 Litern Wasser pro Quadratmeter innerhalb kürzester Zeit. Diese ersten Ausläufer sind aber den Meteorologen zufolge noch auf einen ziemlich kleinen Raum begrenzt.

Der Rest der Region dürfte davon erst ab dem späten Nachmittag und am Abend etwas abbekommen, wenn von Frankreich und der Schweiz her ein größeres Gewittersystem anrückt. Aus dem meist leichteren Nieselregen vom bisherigen Tagesverlauf kann dann ein ausgewachsenes Unwetter werden, so die Gefahr. Gerechnet werden muss dabei örtlich mit schweren Sturmböen oder sogar orkanartigen Böen bis zu Windstärke 11. Diese können Ziegel von Hausdächern abdecken, große Äste von Bäumen abknicken lassen oder Autos beim Fahren aus der Spur drücken.

Zusätzlich drohen an manchen Orten Hagelkörner von einer Größe bis zu drei Zentimeter. Das ist etwas größer als der Durchmesser eines 2-Euro-Stücks. Noch mehr Sorgen macht vielen Einsatzkräften in Südbaden allerdings das Risiko von erneutem, extremen Starkregen mit bis zu 60 Litern pro Quadratmeter Niederschlag.

Die Hochwasservorhersagezentrale der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg warnt deshalb über die NINA-Warnapp des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe vor starken Anstiegen der Wasserstände in Bächen und kleineren Flüssen. Auch abseits der direkten Gewässerläufe kann es hier im Einzelfall noch einmal zu Überflutungen kommen, etwa vor Unterführungen, Tiefgaragen oder bestimmten Straßen.

Genaue Einschätzung, welche Gebiete das Unwetter wie heftig treffen wird, erst kurz davor möglich

Die Wetterexperten vom DWD betonen, dass eine räumlich und zeitlich genaue Vorhersage, in welchen Gebieten das drohende Unwetter wie stark ausfallen wird, momentan sehr schwierig vorauszusagen ist. Es kann auch wie beim letzten größeren Unwetter vor rund anderthalb Wochen passieren, dass weite Teile der Region weitgehend ungeschoren davonkommen und nur etwas Regen abbekommen, während sich die Extremwetter-Einsätze von Feuerwehr, THW und Rettungskräften auf einen bestimmten Landkreis oder auf einzelne Gemeinden darin konzentrieren.

Vergangene Woche war vor allem der Kreis Lörrach stark von heftigen Gewittern mit anhaltenden Wassermassen betroffen. Dort sind viele Keller vollgelaufen, Sturzbäche und Schlammmassen haben sich ihren Weg durch Ortskerne gebahnt und im angrenzenden Kreis Waldshut wurde sogar ein Haus unterspült. Ernsthaft Verletzte oder gar Tote gab es bei uns aber glücklicherweise keine zu beklagen.

Anders in den Katastophengebieten weiter nördlich in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Bei den gleichen Unwettern sind dort mindestens 170 Menschen ums Leben gekommen, hunderte wurden verletzt und ebenso viele werden noch immer vermisst.

Nach der Flut hatte eine öffentliche Debatte darüber an Fahrt aufgenommen, ob die Bevölkerung möglicherweise zu spät oder zu zögerlich von Katastrophenschutz, Behörden oder auch den Medien gewarnt worden war.

(fw)