Ötzi, Gletscher, Obduktion, © Marco Samadelli - dpa

Gletschermensch Ötzi litt wohl unter schweren Magenproblemen

Noch immer schlummern im Körper des urzeitlichen Gletschermanns Ötzi zahlreiche Geheimnisse:

Mit einer extrem aufwändigen Untersuchung konnte ein internationales Forscherteam mit deutscher Beteiligung jetzt erstmals nachweisen, dass Ötzi unter schlimmen Magenproblemen gelitten haben muss. Die Wissenschaftler haben in seinen konservierten Überresten den Darmkeim "Heliobacter pylori" entdeckt - und zwar in einer besonders aggressiven Variante.

Einer der häufigsten Auslöser von chronischen Magenkrankheiten

Auch heute noch ist das Bakterium bei uns Menschen der häufigste Mitverursacher von Magengeschwüren oder sogar Magenkrebs. Allein in Deutschland sind rund 33 Millionen Menschen mit dem Erreger infiziert - nicht bei allen endet die Erkrankung aber so schlimm.

Ötzis Vorfahren könnten aus Asien eingewandert sein

Wie die Experten im Fachmagazin "Science" schreiben, konnten sie nun auch den kompletten genetischen Aufbau des Erregers entschlüsseln, den Ötzi in sich trug. Demnach handelt es sich um einen Bakterienstamm, wie er heute vor allem in Mittel- und Südasien in ähnlicher Form verbreitet ist. Darüber lassen sich neue Rückschlüsse ziehen, wie sich die frühe Spezies Homo sapiens in der Jungsteinzeit über Europa verteilt hat.

Weltweit eine der bekanntesten Mumien

Die Gletschermumie Ötzi war 1991 in der schwer zugänglichen Alpen-Grenzregion zwischen Österreich und Italien gefunden worden. Untersuchung haben gezeigt, dass der Mann bereits vor über 5250 Jahren gestorben war, sein Körper aber durch das Eis weitestgehend erhalten blieb.