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Weitere Erfolge im Kampf gegen die Krebspest im Dreisamtal

Ein Teil des Oberlaufs der Brugga und ihrer Zuflüsse darf im neuen Jahr wieder betreten werden

Die anhaltenden Schutzmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung der Tierseuche "Krebspest" haben aus Sicht des Freiburger Regierungspräsidiums Wirkung gezeigt. Seitdem die Behörde im letzten September bei Kappel-Neuhäuser eine zweite Krebssperre in die Seitenarme der Brugga gebaut und die Verbindungsgewäser trockengelegt hat, konnte der Erreger eingedämmt werden.

Das hat zur Folge, dass auch Landwirte, Spaziergänger und Hunde das den Oberlauf des Gewässers zwischen Kirchzarten und Oberried 2022 wieder grundsätzlich betreten dürfen. Für den Zastlerbach und den Krummbach und ihre kleineren Zuflüsse wurde das Betretungsverbot schon im vergangenen Juni aufgehoben.

Bis zur Dreisam-Mündung bleibt das Verbot vorerst bestehen

Nur im Ortsteil Neuhäuser selbst, sowie im Bereich zwischen dem Engenwald-Spielplatz und der Einmündung in die Dreisam gilt weiterhin ein striktes Betretungs- und Badeverbot für Mensch und Tier, da dort 2019 die Krebspest ausgebrochen war.

Ziel ist es , die Ausbreitung des noch immer aktiven Erregers im Unterlauf des Baches auf die Zuflüsse und die Abschnitte zu verhindern, die weiter flussaufwärts liegen. Solange die Tierseuche noch grassiert, sollten auch Freizeitaktivitäten wie das Angeln im Gewässer weiterhin pausieren.

Der Erreger der Krebspest ist für den Menschen unschädlich, gefährdet aber die geschützten und sehr seltenen Dohlenkrebse im Dreisamtal. Von diesen fehlt seit dem Ausbruch fast jede Spur in dem Gewässer, vereinzelt tauchen lediglich tote Exemplare auf.

Erreger wurde über invasive Spezies nach Deutschland eingeschleppt

Die Tierseuche wurde im März 2019 vom so genannten Kamberkrebs eingeschleppt, einer invasiven Tierart, die allerdings bislang noch nicht im Gewässersystem der Brugga ausgemacht werden konnte. Der Erreger hatte sich im Unterlauf der Bäche schnell verbreitet. Er löst bei heimischen Flusskrebsen eine tödliche, hochansteckende Erkrankung aus und kann auch über Gummistiefel, Kescher, Reusen oder am feuchten Fell von Hunden und Vögeln in andere Gewässer getragen werden.

Dabei verbreitet sich die Krebspest ähnlich wie ein Pilz. Schon wenige Sporen reichen aus, um einen bereits eingedämmten Ausbruch neu aufflammen zu lassen.

(fw)