Das Rathaus setzt dabei auch auf die Mithilfe der Bürger, um Lärm und Verschmutzung in den Griff zu bekommen
Weil brütende Krähen in Weil am Rhein seit einigen Jahren immer wieder für Beschwerden von Anwohnern sorgen, möchte die Stadtverwaltung ab sofort weitere Vergrämungsaktionen starten. Dazu sind nun auch die Bürger in der Grenzstadt gefordert, heißt es aus dem Rathaus am Freitag (25.06.2021).
Über eine zentrale E-Mail-Adresse sollen sie bis zum 15. Juli 2021 die genauen Nist- und Aufenthaltsplätze der geschützten Rabenvögel im Stadtgebiet melden. Daraus entsteht dann eine Übersichtskarte mit den Orten, an denen die Krähen für besonders viel Lärm und Verschmutzungen sorgen.
Den Verantwortlichen geht es dabei vor allem um Hinweise von privaten Grundstücken. Auf den öffentlichen Flächen konnten sich die städtischen Mitarbeiter schon selbst ein gutes Bild der Lage machen.
Stadt sieht bisher keine effektive Handhabe gegen die Vögel
Alle bisherigen Vergrämungsversuche waren in Weil am Rhein ohne langfristigen Erfolg geblieben. In enger Absprache mit den zuständigen Naturschutzbehörden hatte die Stadt schon versucht, die Bäume, in denen die Vögel nisten, gezielt zurückzuschneiden oder Falkner mit ihren Greifvögeln auf die Krähen anzusetzen, um sie zu vertreiben.
All das hat nach Auskunft der Stadt bisher aber nur zu einer Verlagerung des Problems geführt oder war nur von kurzfristiger Dauer.
Die Saatkrähe ist nach dem Bundesnaturschutzgesetz und auch europaweit besonders geschützt. Damit darf sie nicht einfach getötet werden. Ursprünglich waren Krähen vor allem in der Nähe von Ackerflächen und Feldern zu finden, seit einigen Jahrzehnten siedeln sie sich aber immer öfter in großen Kolonien in Parkanlagen oder kleinen Wäldchen in Städten und Dörfern an.
Die Rheinebene gilt als eine der Haupt-Brütorte in Baden-Württemberg. Auch andere Kommunen hatten in den letzten Jahren massive Probleme mit den Vögeln.
(fw)