Smishing, Betrugsmasche, Abzockmasche, SMS, © Wolf von Dewitz - dpa

Warnung vor großangelegter SMS-Betrugsmasche auch in Südbaden

In den letzten Tagen haben auch in der Region viele Handynutzer verdächtige Mitteilungen erhalten

Polizei und Datenschützer warnen aktuell auch in Südbaden vor einer neuen Betrugsmasche namens "Smishing", bei der Smartphone- und Tabletnutzer gefälschte SMS mit angeblichen Infos über eine ausstehende Brief- oder Paketsendung erhalten.

Die Nachrichten haben auf den ersten Blick den Anschein, als hätten sie bekannte Paketdienste verschickt und erhalten meist einen Link zu einer Webseite, auf der der Nutzer angeblich weitere Details zur Bestellung oder dem Versandstatus erhält.

Nutzer sollten auf keinen Fall den beigefügten Link öffnen

Stattdessen lotsen die Betrüger einen dabei auf eigene Webseiten um. Die enthalten entweder Viren, Trojaner und andere Schadsoftware, die automatisch auf dem Endgerät des Opfers installiert wird. Das kann ein Einfallstor für weitere Schädlinge darstellen oder sogar Kosten verursachen.

Oder die Webseite versucht vertrauliche Daten abzugreifen, indem sie beispielsweise die User auffordert, Nutzername und Passwort des verknüpften Google-Accounts einzugeben. Ist das eigene Endgerät erst einmal infiziert, kann es auch weitere Schad-SMS an verschiedene Kontakte weiterschicken.

Vereinzelt sind auch schon Fälle bekannt geworden, in denen die Cyber-Kriminellen über abgegriffene Zugangsdaten Gespräche mithören und Nachrichten mitlesen konnten.

Um das Risiko möglichst gering zu halten, hat die Polizei gleich ein ganzes Bündel an Tipps und Vorsichtsmaßnahmen:

  • Klicken Sie beim Erhalt verdächtiger oder unerwarteter SMS nicht auf den Link und löschen Sie die Nachricht umgehend nach dem Erhalt.
  • Sollte Ihnen der Absender bekannt sein, fragen Sie dort noch einmal nach der Richtigkeit der Angaben nach.
  • Sperren Sie über Ihr Betriebssystem den Absender der SMS.
  • Bestätigen Sie keine Installation von Apps auf Ihrem Smartphone aus Quellen, die Ihnen unbekannt sind.
  • Überprüfen Sie, ob Sie die aktuellste Version des Software-Updates auf ihrem Mobilgerät installiert ist.
  • Lassen Sie sich bei Ihrem Mobilfunkanbieter die so genannte Drittanbietersperre aktivieren. Dadurch lassen sich entstehende Kosten durch Schadsoftware vermeiden.

Falls Sie doch schon auf den Link geklickt haben, können folgende Maßnahmen dabei Helfen, den Schaden zu reduzieren:

  • Aktivieren Sie an Ihrem Gerät den Flugmodus, damit der Versand weiterer SMS unterbunden wird.
  • Informieren Sie Ihren Mobilfunkanbieter über den Zwischenfall.
  • Prüfen Sie Ihr Bankkonto und andere Zahlungsdienstleister auf verdächtige Abbuchungen.
  • Auch hier kann eine Drittanbietersperre hilfreich sein.
  • Erstatten Sie Anzeige bei der örtlichen Polizeidienststelle.

Grundsätzlich kann die Masche alle Geräte betreffen, die einen Mobilfunkempfang besitzen.

(fw)