Streik, Warnstreik, IG Metall, Trillerpfeife, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Warnstreiks bei der Metall- und Elektroindustrie erreichen Südbaden

Ab Dienstag werden wohl auch in der Region hunderte Angestellte ihre Arbeit niederlegen

Bei der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie haben die angekündigten Warnstreiks der IG Metall nun auch Südbaden erreicht. Am Dienstagmittag (10. Januar 2018) machen die Mitarbeiter der Firma ebm-pabst in Herbolzheim den Anfang.

Am Mittwoch folgen dann Ausstände bei PWO in Oberkirch, der Firma Schondelmaier in Gutach und bei Robert Bosch in Bühl. Die Warnstreiks sollen jeweils eine bis anderthalb Stunden dauern. Das hat die Gewerkschaft am Montag angekündigt. 

IG Metall will mehr Geld - und flexiblere Arbeitszeiten

Sie fordert in den laufenden Tarifverhandlungen unter anderem sechs Prozent mehr Lohn für 12 Monate und im Ernstfall die Möglichkeit auf eine vorübergehende Reduzierung der Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche. Außerdem sollen Beschäftigte mit Kindern unter 14 rund 200 Euro extra bekommen und bei Bedarf ebenfalls weniger arbeiten müssen. Das gleiche gilt für Mitarbeiter, die Angehörige pflegen.

Südwestmetall befürchtet hohe finanzielle Belastung für die Unternehmen

Die Arbeitgeber bieten bisher eine einmalige Zahlung von 200 Euro und 2 Prozent mehr Gehalt für 15 Monate an. Gleichzeitig wird das Angebot an eine Ausweitung der Arbeitszeit bei Bedarf geknüpft. Südwestmetall-Geschäftsführer Stephan Wilcken kritisiert die Warnstreiks als "Eskalation zur Unzeit". Gerade wegen der guten Konjunkturlage entstehen den Betrieben dabei aktuell hohe Belastungen. Die IG Metall würde diese finanziellen Schäden billigend in Kauf nehmen.

Wilcken möchte daher lieber an den Verhandlungstisch zurückkehren, geht aus einer Mitteilung hervor, die der baden.fm-Redaktion vorliegt. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall umfasst in Südbaden rund 70 Betriebe mit rund 23.000 Beschäftigten.

(fw)