Außengastronomie, Restaurant, Straßencafe, Biergarten, © Pixabay (Symbolbild)

Viele Restaurants in Südbaden dürfen ab Samstag auch Innenbereiche wieder öffnen

Bisher stand nur fest, dass die Terrassen und Straßencafés wieder Gäste empfangen dürfen - doch dabei bleibt es nicht

Die grün-schwarze Landesregieurng möchte am Wochenende die monatelange Zwangspause für die Gaststätten in Baden-Württemberg beenden. baden.fm hatte bereits ausführlich über die Pläne im Sozialministerium berichtet. Eine große Sache ist dabei nun aber neu: Bisher sollte in einem ersten Schritt nur die Außengastronomie wieder aufmachen dürfen. Die neue Änderung der Corona-Verordnung, die nach unseren Informationen am Donnerstagabend (13.05.2021) beschlossen werden soll, geht noch einen großen Schritt weiter.

Überall dort, wo die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis schon fünf Tage lang unter der Grenze von 100 liegt, ist dann grundsätzlich wieder ein Restaurantbesuch möglich - und zwar sowohl draußen im Biergarten und auf den Terrassen als auch an den gedeckten Tischen drinnen. Grundvoraussetzung dafür sind strikte Hygienekonzepte bei den Betreibern und negative Corona-Tests bei den Gästen. Ebenfalls gültig wären stattdessen auch Nachweise über vollständige Impfungen oder über eine Genesung nach einer Covid-19-Infektion. Solche Nachweise müssen aber mindestens zwei Wochen alt sein, für frisch Geimpfte gelten sie etwa noch nicht.

Die üblichen Regeln zur Kontaktnachverfolgung per App oder Zettel vor Ort sind weiterhin Pflicht. Auch Abstandhalten und Maske-Tragen sind weiterhin gefragt. Außerdem gilt bei den Öffnungszeiten die einheitliche Vorgabe, dass die Cafés, Kneipen und Restaurants frühestens ab 6 Uhr morgens aufmachen dürfen und spätestens um 21 Uhr wieder schließen sollen.

Gute Aussichten für alle südbadischen Landkreise außer Waldshut

Weil die Infektionszahlen in einigen Regionen gerade erst die 100er-Marke wieder unterschritten haben, dürfte erst am Freitag feststehen, in welchen Landkreisen die neue Regel zum Einsatz kommt und in welchen nicht.

Gute Chancen auf die Lockerungen haben aus heutiger Sicht in Südbaden die Kreise Emmendingen, Breisgau-Hochschwarzwald, Ortenau, Lörrach und Freiburg. Nur im Kreis Waldshut sind die Zahlen aktuell noch so hoch, dass der Öffnungsschritt am Samstag rein rechnerisch nicht möglich sein wird. Am Ende entscheidet das jeweilige Gesundheitsamt.

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband freut sich sehr über die Lockerung der Auflagen und spricht von einer "Supernachricht". Gleichzeitig fordert der Verband für seine Restaurants noch klarere Infos über die genauen Spielregeln. Für viele Betriebe ist unklar, wie viele Mitarbeiter sie am Anfang bereithalten sollen und was passiert, falls die Infektionszahlen plötzlich wieder steigen sollten und sie dadurch nach kurzer Zeit wieder schließen müssten.

Auf der anderen Seite warnen zahlreiche Intensivmediziner trotz aller Fortschritte bei den Corona-Schutzimpfungen und der Teststrategie vor zu schnellen Lockerungsschritten. Auch wenn die dritte Infektionswelle aus ihrer Sicht gebrochen scheint, kann die Lage bei allzu großer Sorglosigkeit schnell wieder ins Gegenteil kippen, so die Gefahr. Deshalb seien ausreichende Testkonzepte und Hygieneregeln vor Ort extrem wichtig.

Trotz Erlaubnis wird zu Beginn nur ein Teil der Gaststätten direkt aufmachen

Auch in Südbaden wird zu Beginn nur ein Teil des gastronomischen Angebots direkt am Wochenende aufmachen. Einige Wirte tasten sich nach baden.fm-Informationen erst Schritt für Schritt an die neue Lage heran, bis feststeht, ob die Situation stabil ist und es sich auch mittel- und langfristig wieder wirtschaftlich für sie lohnen wird.

Nicht nur die Gastronomie soll von den Lockerungen profitieren, sondern auch viele andere Bereiche des öffentlichen Lebens. Sobald das Wetter wieder mitspielt, dürfen in einem ersten Schritt zum Beispiel auch die Freibäder wieder öffnen. Das gleiche gilt für viele andere Freizeitangebote im Freien wie Minigolfplätze, Bootsverleihe, Hochseilgarten, Zoos und botanische Gärten.

dpa / (fw)