Konjunktur, Wirtschaft, Statistik, Aufschwung, Rezession, © Pixabay (Symbolbild)

Die meisten Branchen in Baden trotzen den Auswirkungen der Corona-Krise

Die Mehrheit der Firmen schaut trotz fehlender Arbeitskräfte und Lieferengpässe positiv in die Zukunft

Die meisten Betriebe in Baden werden voraussichtlich vergleichsweise gut durch die Corona-Krise kommen. Davon geht die Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein nach ihrer neuen Konjunkturumfrage vom Dienstag (08.02.2022) aus.

88 Prozent der befragten Unternehmen in der Region berichten dabei momentan von einer guten oder befriedigenden Geschäftslage. Knapp zwei Drittel gehen außerdem davon aus, dass die wirtschaftliche Situation in den nächsten Monaten in etwa so bleiben wird, wie sie ist. Ein Drittel rechnet hingegen sogar klar mit einem Aufschwung.

Rund 70 Prozent der Betriebe in der Region halten ihre aktuelle Finanzlage für unproblematisch. Auch die Zahl drohender Insolvenzen ist noch einmal seit dem letzten Quartal zurückgegangen.

Trotz Delta- und Omikronwelle könnte man bei der Wirtschaft am Oberrhein daher nicht von einem Absturz sprechen. Allerdings laufe die Erholung teils weitaus viel holpriger ab, als viele Wirtschaftsexperten das vor wenigen Wochen noch vorhergesagt hatten, beklagt die Kammer.

Mit den größten Problemen haben unter anderem Hotels, Pensionen, Restaurants und Cafés zu kämpfen

IHK-Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon geht davon aus, dass vor allem das Eingreifen des Staates durch Möglichkeiten wie der Kurzarbeit dazu geführt hat, dass in den allermeisten Branchen inzwischen wieder das Vorkrisenniveau erreicht werden konnte, was die Beschäftigungszahlen angeht. Mit deutlicher Ausnahme des Hotel- und Gastgewerbes nähern sich viele Branchen der Vollbeschäftigung an.

In den Übernachtungsbetrieben, Restaurants und Cafés sind sowohl die Geschäftslage, die Erwartungen für die kommenden Monate als auch die erwartete Beschäftigung im Vergleich zur letzten Konjunkturumfrage rückläufig. Die Lage in diesen Berufsfeldern in der Region ist demnach so angespannt wie niemals zuvor.

Einen weiteren Ausreißer gibt es bei der Bauwirtschaft zu verzeichnen. Während die meisten Auftragsbücher voll sind, macht sich hier der Mangel an Fachkräften zusammen mit Lieferengpässen und den explodierenden Energie- und Rohstoffpreisen stark bemerkbar. Während die aktuelle Lage von den meisten betroffenen Firmen aktuell noch als gut bewertet wird, fällt der Blick in die Zukunft hier deutlich pessimistischer aus.

Diese Entwicklungen beeinträchtigen aber auch viele weitere Berufsfelder, sodass die große Mehrheit der befragten Unternehmen zum Beispiel wegen bestehender Lieferengpässe von steigenden Preisen ausgeht. Die IHK rechnet vor diesem Hintergrund damit, dass ein Teil der Inflation aus dem letzten Jahr wieder sinken wird, aber die Entwertung des Geldes dennoch hoch bleiben wird.

(fw)