Hauk geht davon aus, dass sich viele Menschen vor allem beim Einkaufen und beim Urlaub umstellen müssen
Weil die Preise für Energie und Lebensmittel weiterhin deutlich ansteigen, fordert Baden-Württembergs Verbraucherminister Peter Hauk (CDU) am Donnerstag (31.03.2022) die Bürger im Südwesten zu einem Umdenken beim Einkaufen auf - und dazu, notfalls den Gürtel in bestimmten Bereichen künftig enger zu schnallen.
Hauk geht davon aus, dass die Haushalte in Zukunft weite Teile ihres Budgets für Lebenserhaltungskosten ausgeben müssen und weniger Geld zum Beispiel für den Konsum von Technik übrig bleiben wird. Das schließe insbesondere auch die Nutzung von Handy und Internet mit ein und könnte im Einzelfall auch die Urlaubsplanung betreffen, sagte Hauk in Stuttgart.
Durch die Corona-Pandemie seien viele Menschen bereits gewohnt, dass die Urlaubszeiten etwas sparsamer ausfallen als noch in den Jahren davor. Der Minister spricht sich dafür aus, dass sich diese Entwicklung nun vielleicht ganz bewusst fortsetzen könnte - nun eben aus finanziellen Gründen.
Schon jetzt sind beispielsweise die Kosten in der Landwirtschaft explodiert
Nicht nur die Kosten für Strom und Heizung legen stark zu, auch die Mieten und Lebensmittel werden als Folge teurer, so Hauks Warnung. In der Landwirtschaft etwa seien die Preise für Betriebsstoffe bereits um 30 Prozent gestiegen, die Kosten für Düngemittel hätten sich verdoppelt.
Das sei zwar auch sehr stark marktgetrieben und hänge mit der hohen Nachfrage als Folge des Kriegs in der Ukraine zusammen. Doch die Landwirte bräuchten den Dünger jetzt, weil jetzt die Vegetation beginnt.
Die gestiegenen Ausgaben wirken sich nach Einschätzung des Verbraucherministeriums auch auf verarbeitende Branchen, sowie auf die Logistik und Lagerhaltung von Betrieben aus. In der Summe wird das alles wohl zwangsläufig zu steigenden Preisen führen müssen - ansonsten würde eine Volkswirtschaft nicht funktionieren, sagte Hauk.
dpa / (fw)