JVA, Gefängnis, Gitter, © Marcus Führer - dpa

Vater aus Laufenburg gesteht Tötung seines drei Monate alten Kindes

Er soll das schreiende Kind schlichtweg aus Überforderung getötet haben

Der Vater des getöteten Babys aus Laufenburg hat die Bluttat vom 1. Weihnachtsfeiertag in Untersuchungshaft gestanden. Das bestätigen Polizei und Staatsanwaltschaft in Waldshut-Tiengen am Donnerstagnachmittag (11.01.2018) mit einer gemeinsamen Mitteilung.

Der 36-Jährige war mit seinem Kind allein in der Wohnung, als dieses angefangen hat zu schreien. Angeblich hatte er direkt vorher ein Drogenersatz-Medikament genommen und war mit der Situation überfordert. Daraufhin sei es zu dem brutalen Gewaltausbruch gekommen.

Letztendlich ist der Säugling dabei an einem stumpfen Schädel-Hirn-Trauma gestorben. Das bestätigen die Ergebnisse der Gerichtsmedizin. Dort haben die Rechtsmediziner auch noch weitere Verletzungen am Körper des toten Babys entdeckt, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Tötung stehen.

Keine Hinweise darauf, dass das Kind schon vorher misshandelt worden sein könnte

Für eine vorherige Vernachlässigung haben die Ermittler hingegen keine Hinweise gefunden. Auch das Zuhause des Kindes war nach Angaben der Behörden kindgerecht. Dafür hat die Polizei inzwischen weitere Details zum festgenommenen Vater veröffentlicht:

Demnach war er bereits wegen verschiedener Straftaten (vor allem Drogen- und Beschaffungskriminalität) vorbestaft und saß auch schon vor mehr als zehn Jahren wegen Körperverletzungen und Rauben im Gefängnis. Die Polizei hatte ihn damals intern als gewalttätig eingestuft.

Jugendamt hatte das werdende Elternpaar bereits früh betreut

Er war im Sommer 2017 mit seiner schwangeren Partnerin nach Laufenburg gezogen. Das Paar hatte sich wegen der ärztlich behandelten Drogensucht des Mannes eigenständig an das Jugendamt gewandt, um sich dort Hilfe für den Alltag zu suchen.

Dort hatten ihnen Sozialarbeiter ein Betreuungskonzept an die Hand gegeben. Die Polizei hat dabei auch mögliche Fehler der Jugendamtsmitarbeiter geprüft, dabei aber keine Anhaltspunkte für strafrechtlich relevante Pflichtverletzungen gefunden. Alles schien dort bis vor der Bluttat so, als sei die Familie gut eingebunden. Die weiteren Ermittlungen laufen. Der tatverdächtige Vater hatte direkt nach der tödlichen Gewalttat selbst den Notruf gewählt und die Einsatzkräfte alarmiert.

(fw)