Viele Innenstadt-Besucher dürften noch immer die kilometerlangen Bauzäune vom letzten Großbauprojekt aus dem Jahr 2014 im Kopf haben
Vorweg: Auch diesmal muss wieder weiträumig abgesperrt werden. Doch ganz so einschneidend wie damals dürfte das Vorhaben voraussichtlich trotzdem nicht werden. Die Freiburger Verkehrs AG erneuert ab Montag (12.04.2021) ihre Straßenbahngleise rund um die historische Stadtmitte. Für rund 4,3 Millionen Euro tauscht die VAG die völlig in die Jahre gekommenen Gleise in der Salzstraße auf der Strecke zwischen Bertoldsbrunnen und Schwabentor aus.
Die sind teils schon seit 1978 im Dauereinsatz, wurden etliche Male abgeschliffen und repariert und haben ihren Dienst nun endgültig getan. Im gleichen Zuge sollen jetzt außerdem ein neuer Unterbau, sowie an der Haltestelle "Oberlinden" verbesserte Bahnsteige mit mehr Barrierefreiheit für Rollstuhlfahrer, Menschen mit Sehbehinderung und Eltern mit Kinderwägen her.
Drei Bauabschnitte bis Mitte August geplant
Geplant sind drei Bauabschnitte, in denen die Arbeiten Schritt für Schritt tagsüber durchgeführt werden sollen, jeweils von Montag bis Samstag . Nacht- und Sonntagsarbeiten werden die Ausnahme bleiben, kündigt die Freiburger Verkehrs AG an. Angepeilter Fertigstellungstermin des gesamten Projekts ist der 15. August 2021.
Durch den Bauzaun wird es für Fußgänger zu Engstellen in der Innenstadt kommen. Die lassen sich aus Sicht der Planer nicht vermeiden. Die Durchgänge seien aber so breit geplant, dass während der anhaltenden Corona-Pandemie alle Abstandsregeln grundsätzlich weiter eingehalten werden können, heißt es. Auf die Absperrungen vor Ort wollen die Verantwortlichen außerdem eine Übersichtskarte der Innenstadt mit den veränderten Laufwegen drucken, damit sich Passanten schnell orientieren können.
So wirkt sich die Großbaustelle auf die Linie 1 aus:
Auch für Fahrgäste der VAG ändert sich durch die Großbaustelle in der Freiburger Altstadt so manches. Bei der betroffenen Straßenbahn-Linie 1 bleibt von Landwasser aus bis zum Bertoldsbrunnen zunächst zwar alles beim Alten.
Ab dort geht es dann aber nicht weiter in Richtung Osten, sondern nach Norden zum Europaplatz (früher: Siegesdenkmal). Dort wird aus der Linie 1 eine Linie 5, die zum Rieselfeld weiterfährt. In der anderen Richtung fährt die Linie 1 von Littenweiler aus nur noch bis zur Schwabentorbrücke und dreht dann um. Weiter in Richtung Westen geht’s hier erst ab dem Bertoldsbrunnen.
Die Lücke müssen Fahrgäste mit Ersatzbussen, dem Fahrrad oder zu Fuß überwinden
Für die Tram-Nutzer bedeutet das an dieser Stelle auch diesmal wieder einen teils unliebsamen Fußmarsch von mehreren hundert Metern durch's Schwabentor hindurch bis hin zum eigentlichen Kern des Stadtzentrums.
Oder aber sie steigen auf die extra eingerichteten Ersatzbusse um. Diese sollen zwischen der Schwabentorbrücke und dem Europaplatz hin und her pendeln, in der Gegenrichtung auch bis zum Schwabentorplatz.
An allen „Sackgassen“ und Umstiegemöglichkeiten entlang der Linie 1 verweist die VAG zusätzlich auf ihre (kostenpflichtigen) Frelo-Leihfahrräder als mögliche Alternative.
(fw)
