Europawahl, Urne, Wahl, © Sebastian Gollnow - dpa (Symbolbild)

Urnengang in Müllheim – die Kandidaten

In Müllheim und Badenweiler werden neue Bürgermeister gewählt - die Müllheimer Bewerber im Überblick

Ende der Woche gehen die Bürger der Gemeinden Müllheim und Badenweiler im Markgräflerland an die Wahlurnen. Je ein neuer Bürgermeister wird gewählt. Es geht um nicht weniger, als die Nachfolge auf die scheidenden Amtsträger Astrid Siemes-Knoblich (Müllheim) und Karl-Eugen Engler (Badenweiler).

In Müllheim sind die Kandidaten bereits seit Wochen bekannt und haben sich im Wahlkampf schon mehrfach der Öffentlichkeit präsentiert. Sechs sind es an der Zahl, manche politisch erfahren, andere unbeschriebene Blätter. Als Favorit gilt der Heitersheimer Noch-Bürgermeister Martin Löffler.

Martin Löffler (SPD)

Der 51-Jährige ist der politisch erfahrenste der fünf Kandidaten. Er ist Sprecher des 13 Orte umfassenden Bürgermeistersprengels Markgräflerland und SPD-Fraktionssprecher im Kreistag. "Müllheim braucht jetzt einen Bürgermeister, der die großen Herausforderungen mit Sachverstand, zügig, entschlossen und gemeinsam mit den Verantwortlichen aus dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung angeht", hatte Löffler anlässlich seiner Kandidatur erklärt. In Müllheim sieht er große Gestaltungsmöglichkeiten im Baurecht und im Verkehr. Bezahlbares Wohnen, Stadtentwicklung mit moderatem Wachstum und der Ausbau der Infrastruktur sind Löfflers Leitthemen.

Raphael Fechler (SPD)

Fechler war Stadtrat in Karlsruhe und ist derzeit Regionalrat. "Müllheim hat viele Potenziale und Entwicklungsmöglichkeiten", so Fechler zu seiner Kandidatur. "Um diese zu entwickeln, braucht es eine mutige wie verlässliche sach- und zukunftsorientierte Politik. Eine Politik, die den Menschen mit seinen Themen in den Mittelpunkt stellt und ernst nimmt." Fechler stellt die Bürgernähe als entscheidenden Eckpunkt seiner Politik heraus. Sein Motto: "Für Müllheim gemeinsam." Der vierfache Vater wurde in Wuppertal geboren und hat sich bewusst für die Stadt Müllheim entschieden, in die er familiäre Beziehungen pflegt.

Frank Lindstedt (parteilos)

Der 53-Jährige ist Generalstabsoffizier bei der Bundeswehr, Vater von sechs Kindern und war in Müllheim als Chef des Stabes der Deutsch-Französischen Brigade tätig. Klimaschutz, Digitalisierung, bezahlbarer Wohnraum oder die Belebung der Innenstadt sind wichtige Wahlkampfthemen des Kandidaten. Er möchte sich für die deutsch-französische Verständigung einsetzen und "Verantwortung übernehmen und Müllheim zukunftsorientiert, ökologisch und weiterhin lebenswert gestalten."

Lucas Lacher (Die Partei)

Der Kandidat der Satirepartei "Die Partei" ist staatlich geprüfter Erzieher und lebt seit 2002 in Müllheim. Bei der Kandidatenvorstellung im Bürgerhaus wirkte der 26-Jährige überraschend ernst und klar in seinen Vorstellungen. Sein Vorschlag, in der ehemaligen Jugend-Strafvollzugsanstalt ein Kulturzentrum mit Hostel einzurichten, kam gut an. Politisch bezeichnet sich Lacher derweil als "jungfräulich".

Markus Bortoli (Die Partei)

Bortoli ist der zweite Kandidat der Satirepartei. Er setzt stärker auf den Ironie-Faktor. Der 27-Jährige gehört dem "Die Partei"-Kreisverband Freiburg an. Im Rahmen der "Operation Einhorn", im Zuge derer bei jeder Bürgermeisterwahl im Umland ein Kandidat gestellt werden soll, habe er sich um das Amt beworben. Trotz aller Satire sei man verpflichtet, auch Realpolitik zu machen, findet Bortoli.

Samuel Speitelsbach (parteilos)

Der 32-jährige Samuel Speitelsbach aus Ravenstein-Hüngheim ist Dauerkandidat bei Bürgermeisterwahlen und bekannt dafür, zu provozieren. So zeigte er am Ende einer anderweitigen Wahlkampfveranstaltung den Hitler-Gruß, ehe er des Saals verwiesen wurde. Es ist nur eine von diversen Absurditäten, die sich Speitelsbach erlaubte. Er kandidiert parallel für das Bürgermeisteramt in Höchenschwand, Titisee-Neustadt und Au sowie mehreren anderen Gemeinden.

(br)