Umweltminister hat beim Atomkraftwerk Fessenheim weiterhin Sicherheitsbedenken

Die französische Atomaufsicht hatte den Reaktor wegen Bedenken bei verbauten Stahlteilen vom Netz genommen

Am Montag (09.04.2018) ist die Stromproduktion im umstrittenen, elsässischen Atomkraftwerk Fessenheim wieder angelaufen. Damit ist der betroffene Reaktorblock Zwei nach fast zwei Jahren Stillstand wieder in Betrieb. Für den baden-württembergischen Umweltminister Franz Untersteller (GRÜNE) bestehen die grundsätzlichen Zweifel am sicheren Betrieb der Anlage aber weiter.

Er kritisiert den Betreiber EdF für die Entscheidung und hätte stattdessen ein Zeichen für die Sicherheit der Menschen in der Region begrüßt. Untersteller sagte:

Den für Pannen so anfälligen Reaktor kurz vor seinem endgültigen Aus noch einmal ans Netz zu nehmen, macht deshalb umso weniger Sinn.

Der Minister beruft sich dabei unter anderem auf ein Sicherheitsgutachten des Öko-Instituts über verschiedene Sicherheitsmängel im Kernkraftwerk.

AKW-Gegner aus Breisach ziehen in Fastenstreik

Auch von den Atomkraftgegnern der Montagsmahnwache in Breisach gibt es bereits eine erste Reaktion. Um gegen die Wiederinbetriebnahme von Fessenheim zu protestieren, wollen sie eine Woche lang in einen symbolischen Fastenstreik treten, sagte uns Initiator Gustav Rosa (SPD) am Montagnachmittag. Seit bereits sieben Jahren demonstrieren die Teilnehmer immer montags für eine Abschaltung. Während des Fastenstreiks wollen sie nun bloß noch Wasser und Brot zu sich nehmen.

Die neue Protestaktion soll vor allem noch mehr Bürger über die Situation des Atomkraftwerks informieren. Rosa glaubt umgekehrt nicht, dass er damit bei der EdF oder der französischen Automaufsichtsbehörde viel bewirken wird.

Der Organisator der Montagsmahnwache in Breisach erklärt, warum er gegen das Atomkraftwerk Fessenheim jetzt in den Fastenstreik treten will

Immer wieder ist es in den vergangenen Jahren zu Pannen im Betriebsablauf des grenznahen, elsässischen Meilers gekommen. Die französische Regierung hat inzwischen beschlossen, dass die beiden Reaktoren bis spätestens Anfang 2019 dauerhaft abgeschaltet werden sollen.

(fw)